Handwerk im Sommer vom 14. Juni 2000 - page 8

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Urlaubszeit, Reisezeit. In den eigenen vier Wänden auf Rädern auf große Fahrt
gehen. Überall zu Hause. Ein Gefühl von Freiheit und Abenteuer: Ein Famili-
enbetrieb in Hundsangen/WW macht’s möglich.
Gut ein Dutzend Wohnmobil- und Caravantypen bilden eine „Wagenburg“
rund um den vor zwei Jahren gebauten neuen WeWo-Standort
im Industriegebiet an der B 8. Neu- und Gebraucht-
wagen, Mietmobile, Freizeitartikel
und Campingzubehör und vor
allem die Meisterwerkstatt: al-
les lädt ein zum Erlebnis mo-
biler Freizeit.
Die Geschäftsführung
liegt in Händen von Mi-
rese Welzenberg, in der
Werkstatt hat der 28-jäh-
rige SohnMarcus das Sa-
gen. Vor sechs
Jahren legte er
als einer der
Jüngsten im
Kammerbe-
zirk der HwK
K o -
blenz
sei-
Meisterbetrieb für Caravantechnik aus dem Westerwälder Hundsangen
ne Kfz-Meisterprüfung ab, nachdem er bereits
parallel zur Lehre den „Betriebsassistent im
Handwerk“ abgeschlossen hatte.
„Wir brauchen keine Teiletauscher“, gibt der
Kfz-Technikermeister die Devise für seine
Mitarbeiter in der Werkstatt, alle drei Kfz-ler,
aus. Hier ist Handarbeit gefragt bei Reparatur
undWartung oder dem Umbau nach Kunden-
wunsch. Arbeiten an Antrieb und Fahrgestell,
Einbau elektrischer Geräte, Gas-Wasser-In-
stallation und -Abnahme, Gestalten mit Holz
und Kunststoffen. Bremsenprüfstand, 8-t-He-
bebühne, TÜV- und AU-Service ... die Werk-
statt ist für alle Fälle gerüstet.
Ein eigenes Handwerk als „Caravantechniker“
käme den Anforderungen am nächsten, gibt
es aber nur als Qualifizierung über die großen
Hersteller von Wohnmobilen und Caravans.
Deshalb kommen die Freizeitfachleute aus
verschiedenen Gewerken, so dem Kfz-Tech-
niker-, Karosserie- und Fahrzeugbauerhand-
werk. Die Welzenbergs legen großen Wert
darauf, dass ihre Handwerker sich regelmä-
ßig für ihre Arbeit weiterbilden, denn sie tra-
genVerantwortung für die Sicherheit der Rei-
senden.
Mit dem Internet starten vor demUrlaubsstart
Große Bedeutung für das Unternehmen hat
inzwischen der eigene Internetauftritt unter
angt – zunächst in derAus-
weitung des Kundenkreises im Fahrzeug-
handel, in der Folge aber auch für die Werk-
statt. Immer wieder lassen sieAnregungen aus
dem Kundenkreis („Eure Öffnungszeiten ste-
hen gar nicht drin...“) in ihre Homepage ein-
fließen, bieten mitWeWo-Tours sogar geführte
Wohnmobil- undWohnwagenreisen online an.
Der Start in den Urlaub vor dem eigentlichen
Start - und damit wirklich alles, was für ein
mobiles Freizeiterleben mit und im Wohn-
mobil wichtig sein könnte.
Neben demVerkauf von Fahrzeugen bietet das Westerwälder Handwerksunternehmen die ge-
samte Servicepalette - so die Reparatur der rollendenWohnheime. Kfz-Technikermeister
Marcus Welzenberg erläutert die Folgeschäden eines Reifenplatzers.
Der rollenden Traum: Damit
die oft teurenWohnmobile
noch nach Jahren eine gute
Figur machen, sorgen Hand-
werker neben Neubauten auch
für Wartung und Reparatur.
Früh genug zum Reisecheck in der Kfz-Werkstatt anmelden: Wenn die Saison
naht, ist die Werkstatt längerfristig ausgelastet.
Reifen, Bremsen und Beleuchtung sowie am Wohnmobil Komponenten der Strom-, Gas- und
Wasserversorgung überprüfen: Hier geht’s um die eigene Sicherheit und um die der anderen
Verkehrsteilnehmer oder Camper
Aufgepasst: Reisemobile über 3,5 t müssen seit einiger Zeit jährlich zur Hauptuntersuchung!
Nachgefragt bei Michael
Bocklet, Obermeister der
Karosserie- und
Fahrzeugbauer-Innung
Mittelrhein:
Wohin geht die Reise? An was ist allge-
mein zu denken?
Ich fahre mit meiner Familie - Tochter,
Ehefrau und Hund - für drei Wochen nach
Schweden, natürlich mit einem Wohnmo-
bil der Marke „Bocklet“. Als selbständiger
Handwerksmeister baue ich diese Fahr-
zeuge und „teste“ sie selbst auf Herz und
Niere.
Wichtig ist mir im Urlaub gut drauf zu
sein - aber nicht auf Kosten anderer. Das
schließt das Verhalten auf der Straße ge-
nauso ein wie die Standortwahl. Schön für
Skandinavienreisende im Jahr 2000:
Haustiere dürfen mitgenommen werden,
wenn ein Impfpass vorliegt.
Reisende sollten bei einemAufenthalt im
Ausland auf jeden Fall daran denken, dass
dort andere Bestimmungen gelten, nicht
nur im Straßenverkehr, sondern auch dem
Versicherungsschutz. Das betrifft insbe-
sondere das Mitführen der grünen Versi-
cherungskarte, auch wenn in den meisten
europäischen Ländern das Kennzeichen
als Nachweis für eine Versicherung gilt.
So kann es in einigen Staaten Probleme
im Schadensfall geben, wenn nicht direkt
nach dem Unfall die Versicherungsgesell-
schaft und die Police-Nummer nachgewie-
sen werden. Selbst das Fehlen der Karte
bei Routinekontrollen kann teuer werden,
in Polen beispielsweise ca. 1.500 Mark.
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