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Marktführer produziert für Handwerker und Weltkonzerne

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Nr. 203

8. Oktober 2016

www.handwerk-special.de

Ariane, Aida & Autowerkstatt

Mündersbach im Wester-

wald 1957: Edmund

Szczesny plant hier die

Gründung seines Elek-

trotechnikbetriebes. Eine

interessante Offerte soll

ihm die Entscheidung

erleichtern: Der Ort erhebt

zu der Zeit keine Gewer-

besteuer und hofft eher

auf neue Arbeitsplätze.

Nicht nur die schafft der

damals 44-jährige

Szczesny.

Knapp 60 Jahre später: Die erste

Halle von damals gibt es noch

immer, auchwenn sie heute „im-

plementiert“ ist in ein größeres

Gebäudeensemble, über dem

drei markante Buchstaben ste-

hen. Die „EWM“ ist Aktienge-

sellschaft und beschäftigt welt-

weit mehr als 600 Mitarbeiter.

Der Jahresumsatz liegt bei rund

80Millionen Euro, Kunden sind

namhafte Autokonzerne, Flug-

zeugbauer, Werften, Hersteller

von Zügen und Lokomotiven,

die Raumfahrt. Sie alle greifen

auf Schweißgeräte und -brenner

zurück, die aus Mündersbach

kommen. Ein Blick in die Chro-

nik verrät: Vieles hat sich in den

vergangenen sechs Jahrzehnten

verändert. Doch der Name Szc-

zesny, der ist geblieben.

Der Betrieb steht heute in dritter

Generation und die Nachfah-

ren arbeiten arbeitsteilig: Es

gibt Ingenieure, die sich eher

der technischen Entwicklung

Familienunternehmen EWM: Schweißtechnik weltweit und für alle Fälle

und Umsetzung verschreiben,

genauso wie kaufmännisches

Know-how. „Jeder hat seinen

Bereich, doches funktioniert nur,

wenn alles perfekt ineinander

greift“, beschreibt Susanne Sz-

czesny-OßingalsAG-Aufsichts-

ratsvorsitzende.DieEnkelinvon

GründerEdmundhat nacheinem

kaufmännischen Studium über

viele Jahre ander Schnittstelle zu

den Kunden gearbeitet, ist heute

als Kommunikationsexpertin

auch für die Außendarstellung

verantwortlich. Im Ehrenamt

aktiv, ist sie unter anderem Vi-

zepräsidentin der Industrie- und

Handelskammer (IHK)Koblenz.

Wenn sie über das Unterneh-

men – sowohl bei der IHK wie

auch bei derHandwerkskammer

(HwK) Koblenz eingetragen –

spricht, ist das eine Zeitreise der

besonderen Art. Schnell hat der

Zuhörer das Gefühl, diese Frau

kennt jedePoreundSekunde, die

EWMausmachen.Dabei geht sie

aufHöhepunktegenausoein,wie

auf Tiefschläge. Es wird mehr

als deutlich: Der wirtschaftliche

Erfolg war und ist kein Selbst-

läufer. „Wir stehen imständigen

Austausch mit unseren Kunden,

gehen zu ihnen hin, laden sie zu

uns ein, reden mit ihnen, pro-

bieren aus. So wissen wir ganz

genau: was brauchen sie, welche

technischen Herausforderungen

müssen sie lösen, was lässt sich

verbessern?“

EWM-Aufsichtsratsvorsitzende Susanne Szczesny-

Oßing sind zufriedene Kunden wichtig – ob Hand-

werksbetrieb am Ort oder Weltkonzerne.

Forschung: Grundlage für

unternehmerischen Erfolg

ZehnProzentdesUmsatzessteckt

der Hersteller von schweißtech-

nischen Geräten in Forschung

und Entwicklung. „Das ist für

einen Mittelständler wie uns

viel, doch es ist Voraussetzung

für den Erfolg.“ Zwei Drittel

seines Umsatzes erzielt EWM

mit Anlagen, die in den letzten

drei Jahren ausgeliefert wurden.

Die Botschaft ist also klar: Kun-

den gewinnt und hält man nur,

wenn man technologisch ganz

vorne steht und ständig weiter-

entwickelt.Das schließt kritische

Marktanalysen ein „und Kurs-

korrekturen bei den Produkten“.

Susanne Szczesny-Oßing nennt

die1990er JahreunddenWandel

vom Zulieferer einzelner Kom-

ponenten für andere Hersteller

hin zumSystemanbieter eigener

Schweißgeräte. Die Digitalisie-

rung kam hinzu. Immer neue

Märkte wurden erschlossen. Im

Ausland entstanden EWM-Ab-

leger und neue Werke, so in

Tschechien und sogar in China.

In sechs Ländern gibt es heute

EWM-Niederlassungen, Indien

ist das nächste Ziel.

„Kunden wollen heute nicht

nur modernste Schweißtechnik.

Selbst ästhetische Werte wie

das Design und die Farbgebung

Mitarbeiterschulungen im

Unternehmen zählen zum

„Rundum-sorglos-Paket“

für EWM-Kunden.

Foto: ewm AG

Auch in Werften werden die EWM-Schweißgeräte eingesetzt und mit ihrer Hilfe ganze Schiffsrumpfe zusammengefügt – im Bild Arbeiten in der

niederländischen Werft Heesen Yachts, die hochwertige Yachten herstellt.