Duale Ausbildung und Digitalisierung / Berufsinformationsfilm
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Nr. 201
16. Juli 2016
www.handwerk-special.deGutes Ausbildungsklima
Die duale Berufsausbil-
dung ist durch den demo-
grafischen Wandel, den
Trend zum Studieren und
den verschärften Wett-
bewerb in der Wirtschaft
einer starken Konkurrenz-
situation ausgesetzt.
60 Prozent der Schulabgänger
in Rheinland-Pfalz verfügen
über eine Hochschulzugangs-
berechtigung. Das Handwerk ist
gefordert, die Attraktivität der
dualenAusbildungzuoptimieren
und darzustellen. Eine qualitativ
hochwertige Ausbildung ist der
Schlüssel, junge Menschen für
das Handwerk zu begeistern.
Hier setzt das Projekt „Entwick-
lung von Qualitätsstandards in
der betrieblichen Ausbildung“
der Handwerkskammer (HwK)
Koblenz an. Ziel ist es, die
Ausbildungsqualität zu sichern
und zu steigern. Ausbildungs-
betriebe erhalteneinenLeitfaden
mit Checklisten, Plänen und
Handlungsanleitungen, der hilft,
mögliche Defizite gemeinsam
mit der HwK zu finden und zu
korrigieren.
Im Rahmen der Veranstaltung
trafen sich im HwK-Zentrum
für Ernährung und Gesundheit
(ZEG) Ausbilder aus unter-
schiedlichen Gewerken, um
sich mit dem Thema „Mein
Azubi, der selbstständige Pro-
fi?“ auseinander zu setzen. Der
eigenverantwortlich handelnde
Geselle, der qualitativ und
ökonomisch seine betrieblichen
Aufgaben zuverlässig erfüllt
HwK-Workshop mit Betrieben zu aktuellen Ausbildungsinhalten
Luxemburger Wirtschaft und Politik informiert sich im Koblenzer Kompetenzzentrum über digitales Handwerk
Eine 25-köpfige Delegation der Fédération des Artisans und
des Ministère de l’Economie Luxembourg besuchten das
Kompetenzzentrum Digitales Handwerk der Handwerkskam-
mer (HwK) Koblenz.
Das Zentrum berät und unter-
stütztHandwerksunternehmen
bei der Umsetzung der Digi-
talisierung – ein Bereich mit
enormem Zukunftspotenzial,
der auch luxemburgische Ver-
treter ausPolitikundWirtschaft
interessiert. Bei ihrem Besuch
in Koblenz standen die Mitge-
staltung des digitalenWandels
durch Institutionen, konkrete
Unterstützung der Betriebe
oder auch Bildungsinhalte 4.0
imMittelpunkt der Gespräche,
um künftige Fachkräfte mit
entsprechenderAusbildung si-
cherzustellen.Daswurdeanhand
praxisnaher Beispiele zwischen
den luxemburgischen und deut-
schen Experten diskutiert. Für
Koblenz gilt es hierbei, seine
Partnerschaft in der Großregion
auszubauenundauchweitere eu-
ropäischeWirtschafts- undDigi-
talisierungspartner einzubinden
–einGrundgedankedesdigitalen
Wandels, der weder an Grenzen
nochEinsatzmöglichkeitenHalt
macht. Die deutsche Förderini-
tiative Mittelstand Digital des
Bundeswirtschaftsministeriums
mit der Umsetzung der Kompe-
tenzzentren zur Digitalisierung
gilt hierbei als gutes Beispiel für
einen gelungene Transfer in die
Unternehmen. DiePartnerschaft
und der Austausch der Experten
mit Luxemburg konnte bei dem
Treffen intensiviert werden.
Zukünftig werden beide Seiten
bei der Umsetzung von Transf-
erwerkzeugenundderDurchfüh-
rung von Veranstaltungen noch
enger zusammenarbeiten.
Mehr Infos bei der HwK:
www.handwerkdigital.deDeutsch-luxemburgisches Expertentreffen zur Digitalisierung in Koblenz.
und sich dabei als gern kon-
taktierter Ansprechpartner bei
Kollegen und Kunden etabliert
hat, ist das Ergebnis einer von
Beginn bis Ende gut geplanten
und strukturierten Ausbildung.
Johannes Schmidt von der HwK
der Pfalz stellte pädagogische
Handlungskonzepte vor, die in
unterschiedlichen Ausbildungs-
situationen eingesetzt werden
sollten, um Motivation, Selbst-
bewusstsein, Arbeitsqualität
und Sozialverhalten zu fördern.
Möglichst frühzeitig sollen die
Auszubildenden über selbst
gesetzte Aufgaben gefordert
werden, um so verborgene Po-
tenziale zu entfalten.
Manfred Schritz von der HwK
Koblenz und Leiter des Pro-
jektes, stellte typische Konflikt-
situationen in unterschiedlichen
Ausbildungsabschnitten vor. Er
verwies auf die Notwendigkeit
guterKontakte zuden regionalen
Schulen,dennmehrals70Prozent
der Ausbildungseinsteiger wer-
den über Praktika gewonnen. Er
empfahl denUnternehmen, Tage
der offenenTür für Schüler, Leh-
rer, aber auch Eltern anzubieten,
sowie in den Schulen selbst für
das Handwerk zu sprechen.
Fazit der Veranstaltung: Es wird
zusehends schwieriger, geeig-
neten Nachwuchs zu finden.
Umso wichtiger ist es, mit guter
Ausbildung zu punkten. Das
spricht sich unter Jugendlichen
auch inden sozialenNetzwerken
schnell herum.
Das Projekt wird gefördert aus
Mitteln des Ministeriums für
Wirtschaft, Verkehr, Landwirt-
schaft undWeinbau und desMi-
nisteriums für Soziales, Arbeit,
Gesundheit und Demografie,
Rheinland-Pfalz.
Infos bei der HwK Koblenz:
Tel. 0261/ 398-345, manfred.
schritz@hwk-koblenz.deAusbilder von Handwerksbetrieben informierten sich
bei der HwK Koblenz über Qualitätsstandards in der
Ausbildung.
Info-Film von Schülern für Schüler
Berufsinformationen im
Film von Schülern für
Schüler – das steht hinter
dem Projekt „Berufs-
bilder“, in das sich die
Realschule plus „Hoher
Westerwald“ aus Ren-
nerod besonders einge-
bracht hat. Jetzt wurde
das Ergebnis vorgestellt.
2015 besuchten Schülerinnen
derRealschule plus ausRenne-
rod mit Kamera und Mikrofon
imRahmen des Projektes „Be-
rufsbilder“ mittelständische
Unternehmen im Westerwald
und stellten filmisch Ausbil-
dungsberufe wie auch aus-
bildende Betriebe vor. Dabei
ging es um Informationen aus
erster Hand, gesehen durch die
Brille der Jugendlichen. Das
Endergebnis dieser Drehar-
beiten nach Studiogesprächen
und eigenständigem Schnitt
wurdenunals fertigerBerufsin-
formationsfilm an der Schule
vorgestellt. Eltern, Lehrer
und natürlich die Schüler
selbst, aber auch Vertreter der
Wirtschaft und der beteiligten
Partner waren gekommen um
zu sehen, wie die Schülerinnen
die „Wirtschaftsmacht von
nebenan“ sehenunddarstellen.
Aus der Schule hinein ins
Handwerk, vom Klassenzim-
mer an die computergesteuerte
Bearbeitungsmaschine: Das
Medienprojekt berufsBILDER
machte es nicht nur möglich,
sondern stellte diesenWechsel
ganz bewusst in den Mittel-
punkt des Films. Wichtige
Fragen dabei waren, welche
Voraussetzungen mitzubrin-
gen sind, wie konkrete Be-
rufsinhalte aussehen, was als
Auszubildender verdient wird,
welche Weiterbildungs- und
Entwicklungsmöglichkeitenes
gibt,wiedieArbeitszeitensind.
DerFilmgibtwichtigeAntwor-
ten, Einblickeundauthentische
Eindrücke und ist damit auch
für andereSchulenundSchüler
interessant.OhneUmwegeund
Informations-Wirrwarr brin-
gen Sie Fakten auf den Punkt,
sprechen dabei die Sprache
der Schüler, die auch andere
Gleichaltrige verstehen.
Mehr Informationen gibt
Jobfux Anne Riebel von
der Realschule plus „Hoher
Westerwald“ in Rennerod:
Tel. 02664/9939339,
E-Mail: jobfux@realschule-
plus-rennerod.comDie Filmemacher der Realschule plus „Hoher Wester-
wald“ aus Rennerod und Projektpartner.