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Karriere im Bauhandwerk / Projekte und Veranstaltungen vorgestellt

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Nr. 190

13. Juni 2015

www.handwerk-special.de

Vorgestellt

Hilfe bei der Ausbildung

Veranstaltungen

und Projekte

unterstützen

Jugendliche und

Betriebe bei der

erfolgreichen

Ausbildung im

Handwerk.

Veranstaltungen

Jährlich organisiert die

HwK-Ausbildungsbe-

ratung fast 90Veranstal-

tungen bzw. bringt sich

in solche ein. Darüber

hinaus werden Erkun-

dungen in allen Metall-,

Zeigt Initiative: Lahnsteiner Marco Blum sucht Ausbildungsplatz

Er überlässt nichts dem

Zufall und zeigt Initiative:

Marco Blum aus Lahn-

stein geht auf Bauunter-

nehmen zu, weil er eine

Ausbildungsstelle sucht.

Bei den Koblenzer „azubi &

studientagen“ spricht Marco

Blummit einem pfiffig gestal-

teten Handzettel Aussteller an

und macht Werbung in eigener

Sache. „Ich suche eineLehrstelle

imBauhandwerk“, erzählt er und

nennt Lernbereitschaft, Moti-

vation und Zuverlässigkeit als

persönlicheStärken.WerMarco

BlumeineChancegebenmöchte

und einen Lehrling sucht, kann

sich an die HwK-Ausbildungs-

beratung wenden: Tel. 0261/

398 332.

Vom Angestellten zum Chef

Vor 25 Jahren bewarb

sich Christian Krizancic

als Maurer beim Famili-

enbetrieb Gilles – erfolg-

reich. Das bedeutete auch

den Umzug von Wiesba-

den in den Rhein-Lahn-

Kreis nach Oelsberg bei

Nastätten.

Ein Vierteljahrhundert später ist

erChef indemBetrieb, für den er

bisher als Angestellter arbeitete,

und leitet das Bauunternehmen

mit seinen sieben Mitarbeitern.

Krizancic, dessen Eltern 1960

von Kroatien nach Deutschland

kamen,istdamitaucheinVorbild

für die junge Generation und

steht für die Chancen, die das

Handwerk bietet. Doch gerade

der Nachwuchsbereich ist das

große Sorgenkind.

So schön die Landschaft um

Oelsberg ist und die Region

mit ihrer Natur beeindruckt,

„hier Jugendliche als Lehrling

zu gewinnen, ist nicht leicht.“

Denn die Zahl der Schulab-

gänger ist überschaubar und

viele Jugendliche zieht es in

die Großstadtregionen. Aus

denen wiederumwechselt kaum

jemand nach Oelsberg, um hier

eine Ausbildung zu absolvieren.

ChristianKrizancicistgenaudie-

senSchritt 1989gegangenunder

hat ihn nicht bereut. Mit seiner

Familie – er ist verheiratet und

Vater von zwei Töchtern – fühlt

er sichwohl undderBetrieb läuft

erfolgreich. „Die Auftragslage

ist gut, und unsere Leistungen

sindamOrtwie auch imUmkreis

von 100, 150 Kilometern sehr

gefragt“. Mit Hoch- und Neu-

bauten, schlüsselfertigemBauen

und Gala-Bauten (Terrassen,

Pflasterung) hat sich Krizancics

CK-Bau einen Namen gemacht,

Christian Krizancic hat ehemaligen Arbeitgeber übernommen

CK-Bau, Oelsberg (b. Nastätten)

Übernahme 2014 | 8 Mitarbeiter | Hausbau schlüsselfertig, Hochbau, Sa-

nierung von Feucht- und Schimmelschäden |

www.ck-bau.net

Bau- und Medienberufen angeboten.

Ansprechpartner: Heike Gröbel 0261/398 331

Infomobil der Handwerkskammer Koblenz

Das Infomobil, ein auf seine neue Aufgabe umgebauter Bus, stellt

Schülern und Ausbildungsplatzsuchenden bei Veranstaltungen

oder direkt in den Schulen handwerkliche Techniken, berufliche

Informationen und Angebote vor und vermittelt Praktikums- und

Ausbildungsplätze.Das Info-Mobil ist ständig „einsatzbereit“ und

kann bei der HwK angefordert werden.

Ansprechpartner: Heike Gröbel, Tel. 0261/398 331

Qualität in der betrieblichen Ausbildung

Zur Verbesserung der „Qualität in der betrieblichen Ausbildung“

wurde einKonzept entwickelt, dasBetriebenbei derVerbesserung

der Ausbildungsleistung hilft, die so optimaler qualifizierten

Nachwuchs ausbilden. Mit dem Ziel, die betriebliche Ausbil-

dungsqualität zu sichernundzu steigern, entwickelnundverfolgen

die teilnehmenden Handwerkskammern unter Federführung der

HWK der Pfalz Lösungsansätze, die kleine und mittlere Unter-

nehmen in die Lage versetzen, die eigene Ausbildungsqualität zu

beurteilen und weiterzuentwickeln. Dies geschieht auf der Basis

der Landesstrategie Fachkräftesicherung RLP.

Gefördert wird das Projekt durch das Ministerium für Wirtschaft,

Klimaschutz, Energie und Landesplanung des Landes Rhein-

land-Pfalz (MWKEL) und den Europäischen Sozialfonds (ESF).

Ansprechpartner: Manfred Schritz, Tel. 0261/398 345

Vom Hörsaal zum Handwerk

Ziel des Projektes ist es, kleine und mittlere Unternehmen bei

der Nachwuchs- und Fachkräftesicherung nachhaltig durch die

Gewinnung von Studienabbrechern zu unterstützen. Mit dem

Jobstarter-Projekt „Vom Hörsaal zum Handwerk“ werden Stu-

dienabbrechern über Perspektiven im Handwerk, insbesondere

im Bereich der Betriebsnachfolge, informiert.

Teil des Projektes ist auch die Einrichtung und Pflege einer

gemeinsamen Homepage und einer Datenbank, die besonders

an der Ausbildung von Studienabbrechern interessierte Betriebe

nennt. Aus dem Bereich der HwK Koblenz sind dort aktuell 135

Handwerksunternehmen eingestellt.

Die rheinland-pfälzischen Handwerkskammern und die Hand-

werkskammer des Saarlandeswerden imRahmendes JOBSTAR-

TER plus Bundesprogramms, gefördert vomBundesministerium

für Bildung und Forschung und vom Europäischer Sozialfonds

(ESF), im Rahmen einer dreijährigen Projektförderung „Vom

Hörsaal zum Handwerk“ unterstützt.

Ansprechpartner: Jens Fiedermann, Tel. 02671/91 69 41 86

„Ausbildungsbetreuung zur Vermeidung von Ausbil-

dungsabbrüchen“

Einemöglichst frühzeitigeBeratung undHilfestellung bei auftau-

chendenProblemenwährendderAusbildung sollAusbildungsab-

brücheverhindern.DieseBewertungzieht sichdurchalleBereiche

dermit der Ausbildung befassten Personen und Institutionen (z.B.

Auszubildende,Ausbildungsbetriebe,Berufsschulen,abH-Träger,

Ausbildungsmeister in den Lehrgängen der Handwerkskammer,

Ausbildungsberater).

Gefördert wird das Projekt durch das Ministerium für Soziales,

Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz

(MSAGD) und den Europäischen Sozialfonds (ESF).

Ansprechpartner: Oliver Kirst, Tel. 0261/398 335

aber auch mit der Sanierung

von Feuchtigkeitsschäden und

Beseitigung von Schimmelbe-

fall. Dafür hat Bauunternehmer

Krizancic spezielle Schulungen

absolviert und sich fachliches

Zusatzwissen angeeignet.

Vor gut einem Jahr hat er den

BaubetriebGilles übernommen.

„Es ging eine ausführlicheBera-

tung voraus, in die sich nicht nur

meinSteuerberaterunddieHaus-

bankeingebracht haben, sondern

auch die Handwerkskammer

Koblenz“. Mit den Ergebnissen

istder44-jährige„Jungunterneh-

mer“ hochzufrieden. So verlief

die Startphase ins Unterneh-

mertum – Krizancic ist über die

sogenannte Altgesellenreglung

bei der Handwerkskammer

eingetragen – sehr erfolgreich,

„auch dank niedriger Zinsen,

die den Bauboom antreiben“.

Bei der Zusammenarbeit mit

anderen Gewerken verlässt

sich CK-Bau auf Handwerks-

betriebe aus der Nachbarschaft,

„mit denen wir schon seit Jahr-

zehnten zusammenarbeiten“.

Ähnlich ist die Einbindung in

Architekten-Netzwerke, „die

uns immerwieder aufBaustellen

führen, die weit weg liegen und

sehr anspruchsvoll sind.“ Hier

kann Krizancic seine guten

Erfahrungen und Verbindungen

aus der Zeit als Angestellter bei

Gilles-Bau nutzen.

ZudenErfahrungenkommtnoch

ein Schuss „Individualität“ des

Unternehmers, wenn er sich an

Dinge traut, die andere scheu-

en. „So übernehmen wir auch

schwer erreichbare Baustellen,

bei denen der Beton über andere

Häuser hinweggepumpt werden

muss“, beschreibt der Maurer

und fasst es dann in dem Satz

zusammen: „Kein normaler

Mensch macht so etwas!“

Aber gerade das zeichnet ihn

aus: Querdenken, selbstbewusst

Projekte übernehmen, Verant-

wortung tragen und Unterneh-

mergeist vorleben. Das sind

Werte, die er gerne auch an den

fachlichen Nachwuchs weiter-

geben möchte. Und so fordert

ChristianKrizancic Jugendliche

auf, neue Wege auszuprobieren

und mit einer Ausbildung in sei-

nemBetrieb sich selbst wie auch

dem Handwerk eine Chance zu

geben. Dass es funktioniert und

das man so ankommen kann,

weiß er aus eigener Erfahrung

am besten …

Marco Blum mit pfiffiger

Initiativbewerbung.

Christian Kriznancic aus Oelsberg freut sich über ei-

ne gute Auftragslage und sucht Lehrlinge.

Foto: privat