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Traditionelles Handwerk mit pfiffigen Ideen und Hightech

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Nr. 190

13. Juni 2015

www.handwerk-special.de

HwK-Beratung hilft bei finanziellen und technischen Fragen

Vor der Anschaffung ei-

ner neuen CNC-Maschine

haben sich Heike und

Stefan Müller von der

Handwerkskammer (HwK)

Koblenz beraten lassen.

Wichtige Fragestellungen

dabei waren: Wie effektiv

kann eine solche Investition

imFertigungsprozess eingesetzt

werden und macht sie betriebs-

wirtschaftlich und technisch

überhaupt Sinn? Sowohl die

HwK-Betriebsberatungwieauch

die Technologieexperten des

Fachbereichs Holz wurden dazu

befragtund„wirhabeneinewirk-

lich gute Beratung erhalten, die

unsereEntscheidungmaßgeblich

beeinflusst hat“, lobt Stefan

Müller, der die CNC-Anlage

heutetäglicheinsetztunddamit

wichtige Aufträge abwickelt.

Infos zum Beratungsservice

der Handwerkskammer

Koblenz unter Tel. 0261/

398-251, E-Mail: beratung@

hwk-koblenz.de

Die Schiefer-Sandstein-Schr

einer

Schiefer, Sandstein,

Rost, Altholz, Glas. Bet-

ten, Schränke, Tische,

Fenster, Türen. Berüh-

rungsängste kennt Stefan

Müller aus Marienfels im

Rhein-Lahn-Kreis nicht,

weder beim Materialein-

satz noch bei der Vielfalt

seiner Produkte.

Und offensichtlich hat er – ne-

ben handwerklichem Können

und kreativen Ideen – auch ein

intaktes Bauchgefühl. Denn

wenn anderswo noch über

Trends nachgedacht wurde und

neueMaterialkombinationenam

Schreibtisch„erfunden“wurden,

hat er sie längst eingesetzt. So in

der Verarbeitung von Sandstein

in der Möbelfertigung.

„Inzwischen gibt es das alles

als Furnier und Verbundwerk-

stoffe“, erzählt Müller und

zückt die Proben: Oberflächen

aus Stein, Schiefer, Beton oder

Altholz liefert die Industrieheute

„vonderRolle“. Selbst rostendes

Metall ist dabei. „Das lässt sich

wunderbarmitHolzkombinieren

undverschafftbesondereEffekte

bei der Oberflächengestaltung.“

Stefan Müller, 48 Jahre und

seit 1993 als Tischlermeister

selbstständig, arbeitet schon seit

vielen Jahren damit, „mangels

Angebot als Furnier eben mit

Massivmaterial“.

Altem Holz neues Leben

eingehaucht

Auch den aktuellen Trend zu

rustikal hat Müllers Bauch früh-

zeitig gemeldet. Immer dann,

wenn imländlichenRaumseiner

Heimatregion alte Scheunen

oder Gebäude abgerissen oder

erneuert wurden, hat er geprüft,

auf was da die Abrissbirne

Tischlermeister Stefan Müller: Außergewöhnliche Ideen, Aufträge und Materialien

Schreinerei Müller, Marienfels

Gegr. 1993 | Entwurf, Fertigung und Montage von Möbeln, Fenstern, Türen

Kompletteinrichtungen |

www.schreinerei-heike-mueller.de

Schön und

funktionell:

Empfangsbe-

reich in einem

Reha-Zen-

trum, rechts

die Fächer für

Patientenmit-

teilungen, die

in den Tresen

integriert sind

und bei Mül-

lers auf der

CNC-Anlage

hergestellt

wurden.

Stammsitz der Schrei-

nerei Müller ist seit

1999 Marienfels.

losgelassen wird. „Oft waren

alte Eichebalken dabei und die

habe ich mir gesichert.“ Dem

historischen Holz, manchmal

älter als 200 Jahre, hat er ein

zweites Leben eingehaucht und

verkauft Tische, Spiegel oder

massive Kerzenständer daraus

bundesweit – „von den ostfrie-

sischen Inseln bis nachBayern.“

Stefan Müller und seine Mit-

arbeiter selbst sind auch viel

unterwegs. „Für Kunden aus

der Region bauen wir Möbel

auf Wunsch, Fenster und Tü-

ren oder Bäder. Manchmal ist

auch die Kompletteinrichtung

eines Hotels oder Autohauses

dabei. Überregional sind es

Kliniken oder Arztpraxen von

Köln bis an den Chiemsee“,

beschreibt Müller Aufträge

und Orte. Um alles, was seine

Kunden wünschen, pünktlich

und hochqualitativ zu erstellen,

greift der Betrieb auf Bearbei-

tungsverfahren von „klassisch

bis hochmodern“ zurück. Eine

fünfachsigeCNC-Bearbeitungs-

maschine zählt genauso dazu

wie eine alte Furnierpresse. Und

auch beim Entwurf sitzt der

Handwerksmeister –amliebsten

abends nach Feierabend – selbst

am Computer und entwickelt

das, was in einigen Tagen oder

Wochen wenige Meter weiter in

derWerkstattWirklichkeitwird.

Unterstützung im Büro kommt

von Ehefrau Heike, die in der

Welt von Zahlen und Schreiben

den Überblick behält und auch

dann ansprechbar ist, wenn die

Mannschaft aus derWerkstatt in

Deutschland unterwegs ist, um

daszumachen,wassieambesten

können: Mit Hochwertigem aus

Holz, Schiefer, Stein oder in

Betonoptik aus Marienfels die

Kundenbegeisternundglücklich

machen …

Einsatz der CNC-Anlage, deren Anschaffung eine um-

fangreiche Beratung durch die HwK vorausging (siehe

Info-Kasten unten auf dieser Seite).

Tolle Geschäftsidee

und Recycling mal

anders: Aufgearbeite-

te historische Balken

aus Eicheholz, die

Stefan Müller (links)

aus alten Fachwerk-

häusern „rettete“ und

ihnen als Kerzenstän-

der, Tischen oder

Elementen von neu

gebauten Möbeln ein

zweites Leben ein-

haucht.

Foto: privat

Foto: privat