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Handwerk zum Ausprobieren in Koblenz und Bad Kreuznach

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Nr. 185

6. Dezember 2014

www.handwerk-special.de

„BOP“-Projekt

Nach der Premiere im Oktober durch ihre Mitschüler aus

der 8. Klasse kamen jetzt für zehn Tage neun Neuntklässler

der IGS Sophie Sondhelm in das Bad Kreuznacher Berufs-

bildungszentrum der Handwerkskammer (HwK) Koblenz.

Auch sie sollten und wollten einen realistischen Einblick in

handwerkliches Arbeiten als Hilfe bei Berufsorientierung und

Berufswahl erhalten.

Bei dem aus öffentlichen Mitteln geförderten Berufsorientie-

rungsprojekt (BOP) absolvierten sie vorab eine dreitägige Po-

tenzialanalyse zur Ermittlung eines Stärken-Schwächen-Profils

und beruflicher Entwicklungsempfehlungen. Im November ging

es im Rahmen einer zehntägigen Praxisphase um das Kennen-

lernen von drei verschiedenen Berufen. Dabei wurden unter

Anleitung der HwK-Ausbildungsmeister wahlweise Werkstücke

gefertigt oder Dienstleistungen transparent gemacht, darunter in

Feinwerkmechanik (Laterne), Schweißen (Grillschaufel), Gold-

schmieden (Schmuckstücke), Feuerschmieden (Feuerzange),

Holzbau (Insektenhotel) und Kfz-Technik (Pannenhilfe).

Nach drei bzw. vier Tagen endete jeweils ein Werkstattblock mit

einem Feedback: Die Schülerteams trugen über einen Sprecher

vor, was ihnen gut oder weniger gut gefallen hat und machten

Verbesserungsvorschläge. Umgekehrt beurteilten die Meister je-

weils Mitarbeit, Verhalten und Leistung. Am Ende ergab sich so

die beliebteste Werkstatt und das beste Team. Auch Kritikfähig-

keit und Präsentation wurden so als wichtige Schlüsselqualifika-

tionen im Projekt trainiert. Zum Abschluss der zehn Tage erhielt

jeder Schüler ein Zertifikat als wertvolle Bewerbungsunterlage

bei der Suche nach einer Lehrstelle.

Bei einem Tag der offenen Tür am Samstag, 29. November stell-

ten die Schüler in der IGS Sophie Sondhelm das Projekt sowie

ihre Werkstücke interessierten Mitschülern, Eltern, Lehrern, Be-

rufswahlkoordinatoren und der Öffentlichkeit vor.

Weitere Infos: HwK-Berufsbildungszentrum, Siemensstraße 8,

55543 Bad Kreuznach, Tel. 0671 / 894013-810, BBZ-Kreuznach

@hwk-koblenz.de,

www.hwk-koblenz.de

IGS Sophie Sondhelm beim Handwerk

Hämmern und frisieren

„Was möchtest Du ein-

mal werden?“-– eine

Frage, die meistens im

Kindesalter gestellt wird.

Sascha Specht schwankt

zwischen dem Friseurbe-

ruf und einer Ausbildung

im Kfz-Handwerk. „Mein

Uropa und Opa waren

Friseure. Noch habe

ich etwas Zeit mit der

Entscheidung“, so der

Schüler einer 8. Klasse

der Stephanus Schule in

Polch.

Zusammen mit seinen Klas-

senkameraden besucht er die

Werkstätten im Pädagogischen

Zentrum Handwerk der Hand-

werkskammer (HwK) Koblenz,

um in Berufen zu schnuppern.

An zehn Tagen haben die Schü-

ler Gelegenheit, einen Einblick

in die Bereiche Metall, Farbe,

Hauswirtschaft und Friseur zu

bekommen. Pascal macht das

FrisierenamÜbungskopfgroßen

Spaß. In jedemFall hat er einiges

über den Beruf erfahren.

Im Rahmen des Berufsorientie-

rungsprogramms bei der HwK

Koblenz finden eine Potenzi-

alanalyse und Einzelgespräche

mit den Ausbildungsmeistern

statt. Sie geben Aufschluss über

die Stärken und Schwächen der

Teilnehmer. So kann gezielt

auf berufliche Entwicklungs-

potenziale eingegangenwerden.

Den Schülern wird geholfen,

ihren Wunschberuf zu finden,

aber auch in den Gewerken

eine Lehre zu beginnen, für die

Berufsorientierung zum Anfassen bei der Handwerkskammer

sie gute Voraussetzungen und

Fähigkeitenmitbringen.DasBe-

rufsorientierungsprogrammwird

gefördert vomBundesministeri-

um für Bildung und Forschung

sowie vom Bundesinstitut für

Berufsbildung.

Praxisnahe

Berufsfindung

Auf ihremWeg ins Berufsleben

unterstütztdieHwKKoblenzseit

Jahrzehnten Schülerinnen und

Schüler mit praxisorientierten

Angeboten. Das Programm ist

breit gefächert und reicht vonder

individuellen Beratung, Schü-

lerfesten, Großveranstaltungen

wie die Nacht der Technik, bei

denenPotenziale technikbegeis-

terter Jugendlicher erschlossen

werden, über Ferienpraktika,

Juniortechniker-Workshops,

bis zu Schülererkundungen im

Rahmen des Unterrichts. Über

die Vermittlung von Schulpart-

nerschaftenwerdenSchulenund

Betriebe miteinander vernetzt.

Sie können ihre jeweiligen

KonzeptezurBerufsorientierung

optimieren.

Bei den Lehrerinformations-

tagen erhalten Lehrer, die ihre

Schüler bei der Berufswahl

beraten, wichtige Tipps über

die Karrieremöglichkeiten im

Handwerk.Auslandsaufenthalte,

Begabtenförderung und vielfäl-

tige kaufmännische und tech-

nischeWeiterbildungsangebote,

allen voran die Meisterprüfung,

sichern, dass eine persönliche

Qualifizierung mit fundierten

fachlichen Kompetenzen und

unternehmerischenKönnenauch

ohne Studium Zukunftsmärkte

erschließt und sichert.

Auch Eltern werden verstärkt in

die Berufsberatung eingebun-

den.EinguterAnsatzsindzentra-

leElternabende auf Initiativedes

Ovalen Tischs Rheinland-Pfalz

für Ausbildung und Fachkräf-

tesicherung oder des Runden

Tisches Region Mittelrhein.

Informationen zu berufsvor-

bereitenden Angeboten bei

der HwK-Koblenz, Tel. 0261/

398-301,

zeg@hwk-koblenz

.

de,

www.hwk-koblenz.de

Sascha Specht ist während der Berufsorientierung

bei der Handwerkskammer Koblenz „Friseur“ für ei-

nen Tag.

Was könnte die Frage nach der richtigen Berufsent-

scheidung besser beantworten, als Ausprobieren: Ju-

gendliche beim HwK-Berufsorientierungsprogramm.

Beim Workshop „Feu-

erschmieden“ unter

Leitung von HwK-Aus-

bilder Schlossermeister

Stephan Duldner wurde

durch die Schüler der

IGS Sophie Sondhelm

eine Feuerzange mit

Öse und Kugel gefertigt.