Winterausstellung in der Galerie Handwerk
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Nr. 185
6. Dezember 2014
www.handwerk-special.deAusgefallen und edel
Der ausgefallene Mode-
schmuck von Carmen
Hoppe aus Neuwied fällt
auf. Die 47-jährige Kana-
dierin gehört zu den 150
Kunsthandwerkern, die
noch bis zum 23. Dezem-
ber in der Galerie Hand-
werk ausstellen.
Carmen Hoppe verarbeitet
Aluminium zu Medaillons,
Armbändern, Ohrringen und
Ringen. Sie veredelt das Metall
in mühevoller Handarbeit mit
Wolle, Garn und ausgefallenen
Schmucksteinen.DieSteine sind
durch einen Spezialmechanis-
mus auswechselbar und fügen
Kunsthandwerker stellen sich und ihre Arbeiten vor
sich passend in ihre Kreationen
ein. „Jeden Tag etwas schöner
und anders“, heißt ihr Motto.
Die Kunsthandwerkerin fräst,
sie sägt, sie bohrt, sie bringt
das Metall auf unterschiedliche
Größen mit einemDurchmesser
von 1 bis 6,5 Zentimetern. Die
Verarbeitung ist erstklassig. Die
Optik,durchdasZusammenspiel
unterschiedlicher Wollfäden,
einzigartig. Sprühfarbe fixiert
die Wolle am Metall und er-
zeugt einen zusätzlichen far-
bigen Effekt. Carmen Hoppe
verkauft ihrem Schmuck meist
auf Märkten. Die Präsentation
in der Galerie Handwerk ist für
sie eine Premiere. „Ich habe auf
dem Kunsthandwerkermarkt
in Koblenz großen Anklang
mit meinem Modeschmuck
gefunden und teste jetzt die
Wirkung bei den Besuchern der
Winterausstellung.“
Ihr handwerkliches Geschick
hat Carmen Hoppe in der Ho-
belfabrik ihres Vaters inKanada
erworben. SiehatVancouver vor
sechs Jahren verlassen und ist
ihrem Mann nach Deutschland
gefolgt. „Eine Stadt gibt keine
Liebe“,begründetsiedenUmzug
aus der Stadt im Südwesten von
British Columbia an der West-
küste Kanadas nach Neuwied.
Extravagant und
trotzdem tragbar
Die Nähmaschine ist für Ma-
rianne Mies aus Bad Neue-
nahr-Ahrweiler ein Lebenseli-
xier. „Ich liebe sie.“DieDamen-
maßschneiderin und studierte
Kunsttherapeutin kleidet ihre
Kundinnen typgerecht ein.
„Etwas extravagant, aber funk-
tionell passgenau und tragbar“,
beurteilt sie ihreKleider, Röcke,
Hosen, T-Shirts und Mäntel.
Ihr Atelier trägt den Namen
„Stoffwechsel“,eineAnspielung
auf ihr zweites Standbein, die
Tätigkeit als Dialysekranken-
schwester. „Es hat sich ergeben,
beides zu vereinen.“ In derWin-
terausstellung betritt die 58-Jäh-
rigemit ihrerModeNeuland. Ein
Brautkleid aus Leinen und Tüll,
ein roterBlickfang ausMischge-
webe, sowie Knöchelhose und
passendes Oberteil aus Seide
gehören zu den ausgestellten
Modeartikeln.
„Mir geht es darum, mich mit
einem kleinen Spektrummeiner
Arbeiten zu empfehlen“, betont
Marianne Mies. Dazu zählen
auch die von ihr entworfenen
„Paradiesvögel“. „Zuerst nähe
ich dafür die entsprechende
Stoffhülle. SiewirdmitKunstfa-
serngefülltundanschließendmit
mehrerenFarbschichtenbemalt.
Der dadurch feucht gewordene
Soff baut eine Spannung auf und
läuft ein. So entsteht das feste
und doch leichte Gebilde“, er-
klärt Marianne Mies. Wetterfest
glasiert und auf Stelen platziert,
passen die „Paradiesvögel“ her-
vorragend auf Balkon, Terrasse
oder Garten.
Marianne Mies bietet in ihrer
Nähschule Interessenten an, un-
terkompetenterAnleitungStoffe
in ein individuelles Kleidungs-
stück zu verwandeln. Auch für
Kinder ab zehn Jahren führt sie
nach Absprache mit den Eltern
Workshops durch. Dann entste-
hen lustige Mützen und Shirts.
Marianne Mies zeigt in der Galerie Handwerk, dass
man aus Stoff nicht nur Kleidung, sondern auch
Skulpturen herstellen kann.
Carmen Hoppe verar-
beitet Aluminium zu Me-
daillons. Ihr handwerk-
liches Geschick hat sie
in der Hobelfabrik ihres
Vaters in Kanada erwor-
ben und eingebracht.
Etwas extravagant, aber
funktionell passgenau
und tragbar: So beur-
teilt Marianne Mies ihre
Kleider, Röcke, Hosen,
T-Shirts und Mäntel. Ihr
Atelier trägt den Namen
„Stoffwechsel“.
Schneiderei Stoffwechsel, Ahrweiler
Gegr. 2002 | 1 Mitarbeiter | Damenbekleidung, Nähkurse, Workshops
Tel. 0177/600 07 92 |
www.schneidereistoffwechsel.deCarmen Hoppen, Modeschmuck, Neuwied
Gegr. 2011 | 1 Mitarbeiter | Modeschmuck, Unikate
Tel. 0151/556 679 74