Handwerk Special Nr. 183 vom 04.10.2014 - page 4

Meisterprüfung „live“ / Karriere mit Bildung:
4
Nr. 183
4. Oktober 2014
Wenn die Steinmetze
und Steinbildhauer zur
Meisterprüfung antreten,
arbeiten Kopf, Hände und
Füße auf Hochtouren:
Tief über die Sandstein-
blöcke gebeugt, werden
verschiedene Meißel
mit höchster Präzision
angesetzt und die Ham-
merschläge mit viel Fein-
gefühl ausgeführt.
Doch nicht nur oberhalb der
drehbaren Werkstücktische, auf
denen die Arbeitsprobe fixiert
ist, wird gearbeitet. Auch ein
Blick auf die Füße lohnt, denn
die sind immer in Bewegung.
Wieviel Meter die angehenden
Handwerksmeister bei ihrer
praktischen Arbeitsprobe in
acht Stunden zurücklegen, hat
wohl nochniemandgezählt, aber
einige Hundert Meter werden
dabei zusammenkommen, wenn
sie sich um die Werktische be-
wegen. Bei all der körperlichen
Anstrengung und monatelangen
Prüfungsvorbereitung aber zählt
jeder einzelne unter Tausenden
von Schlägen mit dem Hammer
auf die unterschiedlichen Mei-
ßel, die je nach Bearbeitungs-
HwK-Meisterprüfung: Jeder Hammerschlag unter Tausenden zählt
wenn es hier Probleme gibt,
ziehen diese sich automatisch
durch die gesamte Prüfung. Mit
dem ersten Strich, der auf die
Arbeitsproben übertragen wird,
läuft die Prüfungs-Uhr von acht
Stunden auf Null hinunter.
„Ich nehme mir zunächst die
schwierigen Arbeiten vor“,
beschreibt Konstantin Filimosin
das taktische Vorgehen. Denn
wenn nach einigen Stunden der
Hammer immer schwerer wird
Bildung schafft Aufstiegs-Chancen!
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schritt auf dem Sandstein nieder
gehen. Ein falscher Handgriff,
ein zu kräftiger Schlag, und der
Meisterbrief wackelt …
Morgens acht Uhr im Bauzen-
trum der Handwerkskammer
(HwK) Koblenz: Auf elf Stati-
onen liegt ein Sandsteinblock,
12 cm hoch, 50 cm breit und
70 cm lang. Die Prüfungs-
unterlagen werden an die elf
Gesellen ausgegeben, die sich
nun Meisterwürden erarbeiten
wollen. Die Aufgabenstellung
der Arbeitsprobe: Das Wappen
derRheinprovinz soll laut Zeich-
nung inStein entstehen, darunter
der Schriftzug „Rheinland“.
Eine Mischung aus grafischer
Gestaltung und typografischer
Umsetzung. Mit dem Bleistift
müssen die Steinmetze auf ihren
Sandsteinblock übertragen, was
später als Wappen und Schrift
erscheinen soll. Das setzt auch
Fähigkeiten im Gestalten und
Freihandzeichnen voraus, denn
und dieKonzentration vielleicht
ein wenig nachlässt, sind Fehler
wahrscheinlicher als zu Beginn
der Meisterprüfung. Andere
beginnenmit den einfachen Ele-
menten, um „warm“ zu werden.
Der 30-jährige Filimosin aus
demWesterwald arbeitet imUn-
ternehmen„KohlhaasSteintech-
nik“ inBrandscheid, nachdemer
2005 die Gesellenprüfung abge-
legt hat. Wenn das mit der Prü-
fung klappt, will er als Meister
weiterimUnternehmenarbeiten.
Nachmittags um kurz nach 14
Uhr geht es ins Feintuning, um
16Uhrfällt„derHammer“.Dann
schlägt die Stunde des Meister-
prüfungsausschusses umRainer
Hub und Michael Mönch: Akri-
bisch wird geschaut, gemessen,
ertastet und ausgewertet. In die
Gesamtbeurteilunggehenneben
der Arbeitsprobe auch die Mei-
sterprüfungsobjekte sowie ein
Fachgespräch ein, dann ist Teil
I der Meisterprüfung geschafft!
Teil II folgt in den Wintermo-
naten und setzt neben hand-
werklichen Fertigkeiten auch
Wissen in Betriebswirtschaft
oder Arbeitspädagogik voraus.
Infos zur Meistervorbereitung
bei der HwK-Meisterakade-
mie, Tel. 0261/ 398-311,
Meisterhafte Stein-Chirurgie
Konstantin Filimosin wäh-
rend der Meisterprüfung.
Hochkonzentriert wird jeder einzelne Schlag bei der
achtstündigen Stationsaufgabe angesetzt.
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