Handwerk Special Nr. 182 vom 06.09.2014 - page 17

Innovative Idee: Handwerker erfüllen Kundenwünsche aus Holz
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Nr. 182
6. September 2014
Vom Sofa aus bestellen
Wer ein neues Möbel-
stück sucht, der muss
sich meist erst durch
den Angebotsdschungel
zahlreicher Möbelhäu-
ser oder Internetportale
kämpfen. Die Vorteile von
Online-Shops sind, dass
man Möbel wie Tische
oder Bänke hier ganz
bequem von zu Hause
aus bestellen kann. Das
Beispiel der Familie Kas-
per in Rhens zeigt, dass
das kein Gegensatz zum
Handwerk sein muss.
Der Nachteil vieler Online-An-
gebote ist, dass potenzielle
Käufer auf die Produktbeschrei-
bungen und Fotos des Anbieters
angewiesen sind. Wünscht man
Julia Kaspers 3D-Konfigurator visualisiert Möbeldesign
„holzgespür“, Rhens; Inhaberin Julia Kasper
2014 | Online-Konfigurator für Massivholzmöbel mit Tischlerei Kasper
(6 Mitarbeiter) | Tel. 02628/ 7440181 |
sich aber das Möbel in einer
anderen Größe, Farbe oder in
einem abweichenden Design,
so fehlt es oft an der nötigen
Darstellung oder an der Mög-
lichkeit, seine Vorstellungen
vomWunschmöbeleinfließenzu
lassen. Hier greift „holzgespür“.
Dreidimensionales
Einrichtungserlebnis
Auf der von Julia Kasper ent-
wickelten neuen Service-On-
line-Plattform können Kunden
über einen innovativen 3D-Mö-
belkonfigurator Massivholz-
möbel aus handwerklicher
Fertigung nach ihrem Maß und
ihrem Geschmack zusammen-
stellen. Möbelträume erhalten
somit ein Gesicht.
Hergestellt werden die Möbel
aus heimischen Materialien
in der Rhenser Tischlerei des
Vaters Hermann Kasper. Der
Meister ist seit 30 Jahren im
Tischlerhandwerk selbstständig
und über die Region hinaus als
Spezialist für den Bau von Mas-
sivholztreppen bekannt.
Julia Kasper hat im März 2014
das Unternehmen „holzgespür“
gegründet.Die jungeBetriebswir-
tin setzt bei ihremKonzept auf die
Kernkompetenzen des elterlichen
Handwerkbetriebes– denUmgang
und die erstklassige Verarbeitung
von Massivholz.
„Ich habe mir die Frage gestellt,
welche Hürden der Kunde beim
Möbelkaufnehmenmuss.Obenan
Hoch konzentriert beim Anhobeln: Hermann Kasper
(links) und Willi Liesenfeld.
Der Tisch „Martha“ aus dem Hause Kasper wurde auch im Zentrum für Ernährung
und Gesundheit der HwK Koblenz ausgestellt.
stehtdabeifastimmerdasProblem
der Visualisierung. Der für „holz-
gespür“ entwickelte Konfigurator
visualisiert die Kundenwünsche
und Designs in jedem Schritt.
Mit 135.000 Kombinationsmög-
lichkeiten für Länge, Breite,
Höhe, Holzart, Holzkombination
oder Oberflächenbehandlung
bleiben keine Wünsche offen.
Die dreidimensionale Konfigu-
ration verspricht ein besonderes
Einrichtungserlebnis“, betont die
28-Jährige.
Gestaltungsexperten
der HwK halfen
Konzeptionell wurde sie von dem
KompetenzzentrumfürGestaltung
und Kommunikation der Hand-
werkskammer (HwK) Koblenz
unterstützt. Erste Möbel-Proto-
typen wurden im HwK-Zentrum
für Ernährung und Gesundheit
vorgestelltundfotografiert.„holz-
gespür“ startet sein Online-An-
gebot mit trendigen Tischen und
Bänken. Couchtische, Betten
und Sideboards sind in Planung.
Verwendet werden überwiegend
Harthölzer aus Rheinland-Pfalz,
dem waldreichsten Bundesland.
Zur Wahl stehen Rüster, Esche,
Eiche, Nuss- und Kirschbaum.
HermannKasper, von derHand-
werkskammer Koblenz öffent-
lich bestellter Sachverständiger
für den Massivholztreppenbau,
wählt das Holz aus. „Der Baum
muss gelesen werden. Die Ein-
zigartigkeit der Holzmaserung
verpflichtet uns, aus jedemHolz
etwas Einzigartiges zu bauen.
Holz formt das Möbel. Jedes
Stück ist ein Unikat“, sagt der
50-Jährige. Nach der Fertigung
in der Familientischlerei erfolgt
die deutschlandweite, kosten-
freieAuslieferungundMontage.
„Unsere Maßmöbel strahlen ei-
nen individuellen Lebensstil aus
und sorgen fürWohlfühl-Wohn-
qualität. Und Hand aufs Holz!
Wer mag nicht massives Echt-
holz in unverwechselbarem
Design?“, so die Gründerin von
„holzgespür“. Der Konfigurator
von Julia Kasper bietet beides.
Julia Kasper hat einen Online-Shop entwickelt, in den
Kunden eigene Ideen einbringen können.
Foto: holzgespür, Stein
Digital normal
Bei der beliebten
Nacht der Technik,
die am Samstag, 8.
November, stattfindet,
geht es ebenfalls ums
Programmieren. Jeder
kann mitmachen.
„Digital ist normal“ lautet
die Devise von Uwe Geisler
aus Ober-Olm, der bei der
Großveranstaltung in den
HwK-Zentren in der Koblen-
zer August-Horch-Straße
auf unterhaltsame Weise
einen Einstieg in die digitale
Welt ermöglichen will. So
soll mit dem Publikums ein
Computerspiel programmiert
werden. Infos gibt es unter
.
Virtuelle Welt
Die Nacht der Technik
wird zeigen, welche
große Rolle die
virtuellen Welten in der
Wirtschaft inzwischen
spielen und welche
Potenziale es gibt.
EdgarEiserwirdeinerdervie-
lenhochkarätigenReferenten
sein.DerLeiterderKoblenzer
Siemens-Niederlassungwird
über Innovationen in der
produzierenden Industrie,
im Gesundheitswesen, in
der Energieversorgung, im
Verkehrswesen und in der
Gebäudetechnik sprechen.
Mehr Informationen wird
es zeitnah unter
koblenz.de
geben.
Foto: holzgespür, Stein
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