Handwerk Special Nr. 182 vom 06.09.2014 - page 21

Kreativ und meisterhaft: HwK-Kurse / Partner des Handwerks
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Nr. 182
6. September 2014
Schlangen, Spieluhren und Karneval
Sie kommen aus ganz
Deutschland, um im Zent­
rum für Restaurierung
und Denkmalpflege der
Handwerkskammer (HwK)
Koblenz in Herrstein ihren
Meisterbrief zu erwerben.
Claudia Möhlenpage ist
aus Marl angereist. Ihre
Meisterarbeit, ein Collier
aus Platin und Weißgold
mit einem Lagenachat, ist
individuell zu verändern.
„Mein Stück ist einfach
anders, so wie ich“.
Parallel zur Meisterausbildung
nutzt Claudia Möhlenpage die
bundesweit einmalige Fortbil-
dungsmöglichkeit zum „Meister
PLUSFortbildungzumRestaura-
torimGold-undSilberschmiede-
handwerk“.DieseQualifizierung
wird von der Kammer seit 2002
angeboten.SiebefähigtGold-und
Silberschmiedemeister,vorallem
imsakralenBereich,Wertefürdie
Zukunft zu erhalten.
Viel Wissen und
Einfühlungsvermögen
Die Teilnehmer lernen den
fachgerechten Umgang mit
Kunst- und Kulturgut, erwerben
Kenntnisse über Material, histo-
rische Werkzeuge und Hand-
werkstechniken. Der Lehrgang
vermittelt Gold- und Silber-
schmiedemeistern das fachliche
Wissen und die Sensibilität, die
Meisterarbeiten der Gold- und Silberschmiede interpretieren alte Themen neu
bei der Restaurierung von pro-
fanenundsakralenGold-undSil-
berschmiedearbeiten beherrscht
werden müssen, um in diesem
Marktsegment neue Potentiale
erschließen zu können.
Material und
Farben kombiniert
MagnusHübenthalausOffenbach
kreierte eine Schlange. „Ich habe
das Tier beobachtet und seine
Besonderheit inMaterial undFar-
bauswahl neu in Szene gesetzt“,
sagt er. Juliane Hellmund aus
Neunkirchen hat das Thema „Ein
Hauch von Dekadenz“ interpre-
tiert. Es entstand ein Halsreifen,
der mit seinem luftig-leichtem,
dochkostbarfunkelndenGespinst
von einer fragilen Ästhetik zeugt.
„Das Design soll an den Über-
schwang Venedigs zur Zeit des
Karnevalserinnern.StilleEleganz
paart sich mit dem Überfluss an
künstlerischem Rausch“, so die
Meisterin.
Beim Öffnen einer silbernen
Kugel, dem Meisterstück von
Jennifer Gerth aus Andernach,
erklingt von der eingebauten
Spieluhr „Imagine“ von John
Lennon. Den Schlüssel hat
sie in Form einer Mondsichel
gearbeitet. Ohne das Gold- und
Silberschmiedehandwerk fehlte
Ästhetik, Glanz, Symbolik und
Ruhm sind sich die Absolventen
des Meisterkurses einig.
Die Werke: Schlange von Markus Hübenhal (oben),
die Silberkugel von Jennifer Gerth (oben rechts), Ju-
liane Hellmunds „Hauch von Dekadenz“ (oben links)
und Claudia Möhlenpages Collier (unten).
Fotos: privat
Energieberater
Der erste Qualifizie­
rungskurs zum
Energieberater für
Baudenkmäler wurde
im Zentrum für
Restaurierung und
Denkmalpflege (ZRD)
der HwK Koblenz in
Herrstein erfolgreich
beendet.
Das ZRD ist eine von bun-
desweit 14 Fortbildungsein-
richtungen und die einzige in
Rheinland-Pfalz. Der Energie-
beraterfürBaudenkmalegiltals
Sachverständiger für das Pro-
grammderKfW-Bankengrup-
pe„Energieeffizientsanieren“.
Zu den Aufgaben eines Ener-
gieberaters für Baudenkmale
gehören die Entwicklung von
Energiekonzepten im Kontext
derSanierungsplanungunddie
Ausarbeitung von Förderan-
trägen in Zusammenarbeit mit
denzuständigenBehördenund
Denkmalfachämtern.
Der nächste Kurs beginnt am
31. Oktober und findet freitags
und samstags, 8.30 bis 17
Uhr statt. Am Dienstag, 30.
September, 17.30 bis 19.30
Uhr, findet im HwK-Bau-
zentrum in der Koblenzer
August-Horch-Straße 6-8 eine
kostenlose Infoveranstaltung
über Energetische Optimie-
rung historischer Bauten statt.
Auch die Qualifizierung wird
vorgestellt.
Infos: Tel. 06785/ 9731-761,
www.
energieberater-denkmal.de
Signal Iduna-Expertentipp: Bei der Pflegeversicherung ist Eigeninitiative gefragt!
Nach Hochrechnungen
des Statistischen Bundes-
amts werden im Jahr 2020
bereits 2,91 Millionen
und im Jahr 2030 rund
3,36 Millionen Menschen
pflegebedürftig sein.
Darauf weist die Signal
Iduna Gruppe, Dortmund/
Hamburg, hin und infor-
miert über Möglichkeiten
einer Absicherung und
Vorsorge.
Pflege ist teuer: Die Kosten für
die häusliche Pflege oder den
Heimaufenthalt betragenmeh-
rere tausendEuro imMonat. So
muss man für einen Heimplatz
beispielsweise mit 2.000 bis
über 3.000 Euro rechnen.
Die Pflegepflichtversicherung
bietet hier zwar eine Grundab-
sicherung, deckt aber zumeist
nur einen Teil der tatsächlich
anfallenden Kosten ab. Der Rest
muss aus laufenden Einnahmen
wie Rente und Zinseinnahmen
oder aus dem Privatvermögen
bezahlt werden. Reichen die
Mittel des Pflegebedürftigen
nicht, werden die Kinder zur
Kassegebeten.Daswurde jüngst
durch den Bundesgerichtshof
bestätigt. Wird eine stationäre
Pflege notwendig, sind Kosten
für Unterbringung und Verpfle-
gung sogar ganz aus eigener
Tasche zu bestreiten.
Private Versicherungsunter-
nehmen haben hier Modelle zur
Zusatzabsicherung des Lebens-
risikos „Pflegebedürftigkeit“ im
Programm, beispielsweise als
Pflegetagegeld- oder Pflegeren-
tenversicherung.
Während die private Pflegeren-
tenversicherung eine lebens-
lange, einkommensteuerfreie
achter die Pflegebedürftigkeit
und deren Umfang feststellt.
Die Beiträge zur Pflegetage-
geld-Versicherung richten sich
nachdemgewähltenLeistungs-
umfang sowie dem Alter des
Versicherten.
„Einen guten Einstieg in die
private Pflegevorsorge bietet
die Anfang 2013 eingeführte
staatlich ‚Geförderte Ergän-
zendePflegeversicherung’,der
sogenanntePflege-Bahr“,emp-
fiehltUweFleck, Filialdirektor
derSignalIdunaFilialdirektion
Koblenz.
Mit ihren vielfach ausge-
zeichneten Pflegetarifen vom
geförderten Pflege-Bahr bis
zum spartenübergreifenden
PflegeSchutz-Programm er-
möglicht die Signal Iduna eine
individuelle und umfassende
AbsicherungdesPflegerisikos.
Pflegerente bietet, zahlt die
Pflegetagegeldversicherungdem
Versicherten die pro Pflegetag
fest vereinbarte Summe. Dieses
Tagegeld wird auch dann ge-
zahlt, wennFamilienangehörige
oder Nachbarn den Pflegebe-
dürftigen pflegen. So braucht er
bei häuslicher Pflege nicht auf
seine gewohnte Umgebung zu
verzichten. Grundbedingung für
die Leistung ist, dass ein Gut-
Eine Pflege im Alter ist wichtig – und teuer. Entspre-
chende Vorsorge federt die finanzielle Belastung ab.
Foto: Signal Iduna
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