Handwerk Special Nr. 178 vom 29. März 2014 - page 12

Gutes aus liebevoller
Handarbeit ...
Foto: privat
Ausder Region – für dieRegion: dieMeisterbäckereien
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Nr. 178
29. März 2014
Meistertitel
fest in denBlick genommen
Er ist 19Jahre
jung, stammt
auseinem
Traditionsun-
ternehmenund
hatmeisterliche
Zukunftspläne:
Christopher
ReisausBlan-
kenrath im
Hunsrück.
Das täglichBrot ...
„Wir kenneneinander
undwissenumdasLe-
bensumfeld. Dahat sich
manch freundschaftliches
Verhältnisentwickelt.
UnserBäckerladen ist ein
kleinerDorfmittelpunkt,
andemwir tagtäglichmit
unserenKunden leben“,
beschreibtAstridHof-
mann ihrenArbeitsplatz.
DieBäckermeisterinausSchwol­
len nahe demErbeskopf ist seit
mehr als 30 Jahren im Fami­
lienbetrieb aktiv, der auf ihren
Urgroßvater Rudolf Hofmann
zurückgeht. Seit 1997 leitet sie
ihn in vierter Generation. „Wie
sein Vater hat auch Großvater
AugustdasBackennebenLand­
wirtschaftundMühlebetrieben.“
MitVaterRudolf II. zogdieBä­
ckerei1956innerhalbdesDorfes
in die Hauptstraße um und be­
steht seither alsMeisterbetrieb.
Hier ist Astrid Hofmann in die
Lehregegangen,diefürsienach
Abitur und ein paar Semestern
Betriebswirtschaft Sprungbrett
für eineKarriere inderLebens­
mitteltechnik sein sollte.
BäckermeisterinAstridHofmann lebt dieNähe zudenKunden
BäckermeisterinAstridHofmann, Schwollen
Gegr. um1910 | 7Mitarbeiter | Brot,Brötchen,Kuchen, Feingebäck | Lie­
ferserviceandieHaustür | Tel.06787/93246 |
Vorwenigen
Tagen hat er
mit Spitzen­
leistungen
seineGesel­
lenprüfung
bestanden,
doch ausruhen
auf dem handwerklichenErfolgwill er sich nicht und fragte
noch amTag derGesellenprüfung bei derHandwerkskammer
(HwK)Koblenz nach derMöglichkeit, sich auf dieMeisterprü­
fung vorzubereiten. Damitwürde er eine fast 130-jährigeFami­
lientradition fortsetzen, denn dieFamilieReis betreibt ihreBä­
ckerei überGenerationen hinweg undChristopher ist in dieser
Chronik der fünfteReis, der dasUnternehmen führenwürde.
15Mitarbeiter zählt derBetrieb, in demChristopher ausgebil­
detwurde. Parallel zurBäckerlehre hat er seinAbitur abge­
schlossen – „was nicht immer einfachwar und vielDisziplin
undDurchhaltevermögen voraussetzte“, doch schließlichmit
dem doppelt erreichtenZiel umso glücklichermacht. Das
nächste ist nun derMeisterbrief, den er anpeilt und der einen
hohenStellenwert genießt – für denBetriebwie auch die
Kundschaft. „UnsereKunden kennen uns, schätzen diePro­
dukte. Und derBäckermeister gehört zu allem dazu.“
VomLehrling zumGesellen, zumMeister ... für den 19-jäh­
rigenBäcker eine konsequenteEntwicklung, die ihrenUr­
sprung in derAusbildung hat. „Aktuell suchenwir nach jungen
Leuten, diewir ausbildenwollen und die sowohl Spaß am
Beruf haben als auchFreude, bei unsmitzuarbeiten“,macht der
nun frischgebackeneGeselleWerbung in eigener Sache. Gute
Gründe, diesenWeg zu gehen, kann er aus eigener Erfahrung
angeben und ist sicherlich selbst das besteBeispiel für eine
Karriere in undmit demHandwerk.
Eskamanders:„DiePraxis liegt
mirmehr alsdieTheorie,wobei
ichdasWissenausdemStudium
durchausfürdieMeisterprüfung
nutzen konnte.“ Die hat sie be­
reits 1990 erfolgreich abgelegt.
Die heute 51-Jährige sieht die
Herausforderungen, denen sich
ihr Handwerk stellen muss.
„Mit Idealismus, mit der per­
sönlichenPräsenz inBackstube
und Verkauf bestehen wir als
kleineBäckerei.Dabei hilft uns
auf demLand, dass der nächste
SupermarktmitFertigbackauto­
matmindestens zehnKilometer
entfernt ist.“
Grundversorger
auf demLand
Präsenz bedeutet für Astrid
Hofmann auch, dass sie an fünf
Tagen inderWochenacheinem
festen Plan ihre Auslieferungs­
fahrten durch die benachbarten
Orte macht. „Pro Tour komme
ich in bis zu 50 Häuser und
bringe zwei- bis dreimal in der
WocheunsereBackwaren.“Das
ist vor allemdas „täglichBrot“,
dassie jenachWochentag inbis
zu acht Sorten anbietet. „Aber
auch für unserenHefezopf oder
Streuselkuchen nehmen die
KundenweitereWegeaufsich“,
beschreibt die Bäckermeisterin
ihre wichtigsten Produkte, die
ebenso von der Gastronomie
und den Vereinen im Umland
geschätztwerden.
„Ich sehe morgens in der The­
ke, was ich hergestellt ha­
be, erlebe eine unmittelbare
Rückmeldung meiner Kunden
und weiß, dass sich die Arbeit
gelohnt hat, wenn ich abends
ausverkauft bin. Das alles gibt
mir eine tiefe Zufriedenheit in
und aus meinem Beruf!“ Als
stellvertretende Obermeisterin
der Bäcker-Innung Birkenfeld
sucht sie den Schulterschluss
mit ihrenKollegen,diealleeher
kleineBäckereien führen. „Wir
tauschen uns nicht nur über
fachliche Themen aus, sondern
regeln untereinander Urlaubs­
vertretungen oder bestücken
gemeinsamVeranstaltungenund
Feste.“ Das Miteinander unter
denKollegenundzudenKunden
hin–auchdasbedeutet „täglich
Brot“ fürAstridHofmann.
VerschiedeneSorten
Brot, aber auchdenHe-
fezopf ausder Bäckerei
Hofmann schätzendie
Kundenbesonders.
Bäcker-
geselle
Thorsten
Bermann
unter-
stützt
Astrid
Hofmann
seit
vielen
Jahren
inder
Backstu-
be.
Bäcker-
meisterin
Astrid
Hofmann
führt den
mehr als
100 Jahre
altenFami-
lienbetrieb
invierter
Genera-
tionund
überzeugt
mit all-
täglichen,
aber auch
jahreszeit-
lichenPro-
dukten.
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