Handwerk Special Nr. 178 vom 29. März 2014 - page 22

Handwerk alsManschaftssport: zwei Malerfachbetriebe
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Nr. 178
29. März 2014
Neuer Blick aufs Leben
„Afrikahat denBlickauf
meinLebenverändert“,
soMaler undLackierer-
meisterSaschaChrist
ausKördorf imTaunus.
Der 29-jährigeJungmeis­
ter hat imvergangenen
Jahr aneinemdreiwö-
chigenWork-Camp in
derGemeindeMabira in
Tansania/Ostafrika teilge-
nommen.
Zwischen dem evangelischen
DekanatNassauunddemafrika-
nischenDistriktMabira besteht
eine über 30-jährige Partner-
schaft. Christ reiste zum ersten
Mal in die 6.000 Kilometer
LuftliniefernderHeimatliegen-
de Gemeinde und half sowohl
in der Landwirtschaft als auch
beim Ziegelbrennen mit. Am
Ende entstand die Patenschaft
für ein zwölfjährigesMädchen.
„Ich werde ihren Lebensweg
begleiten und sie persönlich
finanziell unterstützen“, betont
er.Christ ist sicher,dassernicht
zum letztenMal inAfrikawar.
Von der Lehre
zumMeisterbrief
Zu seinem Handwerk fand
Sascha Christ über Umwege.
Vorab standen eine begonnene
Kochlehre und die Ausbil-
dungzumAutomobilkaufmann.
Schließlicharbeiteteerbeieiner
Autovermietung. „Innerlich
wusste ich immer, dass ich nur
mit einemBerufsabschlussgute
KartenaufdemArbeitsmarktha-
be“, resümierter. InMalermeis­
ter René Perpeet aus Leuterod
fand Christ einen Lehrmeister,
SaschaChrist übernimmt Patenschaft für jungeAfrikanerin
PerpeetMalerfachgeschäft, Leuterod
Gegr.2005 | 12Mitarbeiter | Ladengeschäft inWirges | Fassadengestaltung,
Wärmedämmung | Tel. 02602/ 9496750 |
InKoblenz beginnen für
Maler undLackiererMeis­
terkurse am 1. Oktober in
Vollzeit (mo-fr) und am
21. November inTeilzeit
(fr&sa).
Infos&Anmeldungbei der
HwK-Meisterakademie:
E-Mail
Meisterkurs
Maler undLackierer
Info-Tel. 0261/ 398-314
Meister
„Malbruder“ TimoSchulz
„DieSelbst-
ständigkeit hat-
te ich immer im
Blick.Mit dem
Meisterbrief
habe ichmein
Ziel erreicht“,
freut sichMa-
ler- undLackie-
rermeister Timo
Schulzaus
Neuwied.
ich imgleichenBetriebwieermitderLehre“, erzähltder33-Jäh-
rige.NachseinerAusbildungtrenntensichzunächstdieberuflichen
Wegederbeiden.TimosammelteBerufserfahrungenineinemauf
Wärmedämmverbundsysteme spezialisiertenUnternehmen.Um
seinemTraum vom eigenenChef näher zu kommen, entschloss
er sich 2011 zumBesuch derMeisterschule.
„Wir Brüder wollten wieder gemeinsam arbeiten. Klaus hat
mich in meinem Vorhaben unterstützt. Er ist vorangegangen,
hat nach 25 Jahren denBetrieb verlassen und sich aufgrund der
AltgesellenregelungimMärz2013selbstständiggemacht.Ichwar
bei ihm angestellt.DurchmeinenGroßenBefähigungsnachweis
sind die ‚Malbrüder‘ jetzt einMeisterbetrieb“, soTimo Schulz.
Er ist überzeugt, dass der Meisterbrief „auch bei den Kunden
nicht ohneWirkung bleibt“. „Wer zumArzt geht, möchte vom
Doktor behandelt werden, wer zumHandwerker kommt, setzt
auf denMeister“, wagt er einenVergleich.
Die „Malbrüder“ bieten sämtliche Malerarbeiten an,
vom Fassadenanstrich über die Wärmedämmung
biszuBodenbelägenund
dekorativer Gestal-
tung. Im Sommer
würden sie gern
einenLehrling im
Team begrüßen.
MalerfachbetriebMalbrüder,Neuwied
Gegr. 2013 | 2Mitarbeiter | Fassadenanstrich, Tapezierarbeiten | Tel.
02631/ 9392020 |
der ihn fachlich forderte und
menschlich beeindruckte. Der
42-Jährigehat sich2005 selbst-
ständig gemacht und vor zwei
JahreneinMalerfachgeschäftim
benachbartenWirges eröffnet.
„Unser Schwerpunkt ist die
ganzheitliche Raumgestaltung.
Dazu gehören Wand-, Boden-
und Deckenarbeiten, inklusive
Trockenbau undBeleuchtungs-
konzept.Wennwir denKunden
anhand von Beispielen aufzei-
gen,wieindividuelleLichtspiele
interessante Effekte schaffen
und Akzente setzen, erkennen
sie das Zusammenspiel von
FarbeundLicht“, sagt er. Seine
Begeisterung für den Beruf
übertrug er auf Sascha Christ.
„Ichwollte plötzlichmehr. Der
Gesellenbriefwar fürmicheine
Stufe auf der Meistertreppe“,
beurteilt Christ denErwerb des
GroßenBefähigungsnachweises.
Mit dem Meisterbrief in der
Tasche kehrte er zu seinem
damaligen Ausbildungsmeister
zurück. „Die Chemie stimmt,
unsereLeidenschaftfürQualität
ebenfalls“, schätzen beide ein.
Dank der Teamgröße können
vonderMalerwerkstättePerpeet
auchgrößereProjektebewältigt
werden. So ist man bundesweit
im Bereich der Tankstellensa-
nierung tätig. Die eigene Ar-
beitsbühne erspart dabei den
Gerüstauf- und -abbau.
Bei Bedarf wird mit
anderen Gewerken
zusammengearbeitet
und die Koordina-
tion übernommen.
Abwechslungs-
reiche Aufgaben,
in die Jungmeister
SaschaChristverant-
wortlich einbezogen
wird. Er fühlt sich in
seinem eingeschla-
genen beruflichen
Weg bestätigt. Auch
das Engagement in
Afrikahat seineWir-
kung auf ihn nicht
verfehlt.
GemeinsamkönnendiebeidenMaler- undLackie-
rermeister (v.r.) RenéPerpeet undSaschaChristmit
ihremTeam auchgrößereProjektebewältigen.
Malermeister SaschaChrist (2.v.r.) imKreis seiner
tansanischenPatenfamilie.
Foto: privat
Gemeinsammit Bruder Klaus ist er nun unter
dem Betriebsnamen „Malbrüder“ in Sachen
Farbe unterwegs. „Wir haben lange darüber
nachgedacht,wiewirunspräsentierenmöchten,
undfandendengewähltenNamenangemessen,
passendundvielversprechend. ‚Malerarbeiten
Schulz‘klingt langweiligunddassindwirganz
und gar nicht.“
Die Liebe zumMalerberuf färbte von Klaus
Schulz auf den jüngeren Bruder ab. „Bereits
währendderSchulzeithabe ichmeinemgroßen
Brudergerngeholfen.NachderSchulebegann
DiebeidenBrüder TimoundKlausSchulz (v.l.) bieten ihre
Handwerkerleistungengemeinsam alsdie „Malbrüder“ an.
Seminar zur Illusionsmalerei
Die Teilnehmer lernen theoretisch und praktisch den Einsatzmo-
derner und historischer Pigmente kennen, dieWirkung von Licht
und Schatten sowie Raffinessen, die das Scheinfenster oder das
aufgemalte Stuckornament an der flachenWand lebendigwerden
lassen.DasSeminar am1. und2.Mai, jeweilsvon8.30bis17Uhr,
imHwK-ZentrumHerrsteinwirdaufdieFortbildungzumRestaurator
imMaler-undLackiererhandwerkangerechnet.InfosundAnmeldung
unter Tel. 06785/ 9731-761, E-Mail
FotostudioLichtblickNeuwied
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