Handwerk Special Nr. 166 vom 26. Januar 2013 - page 15

Drehkreuz Handwerk: Internationale Märkte im Blick
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Nr. 166
26. Januar 2013
Handwerk olé
Eine Jugendarbeitslosigkeit von 52 Prozent auf der einen, die
Suche nach handwerklichem Nachwuchs auf der anderen Sei-
te – „aus dieser Ausgangslage haben wir ein Projekt geformt,
das gut vorbereitet jetzt in die entscheidende Phase tritt“,
sind sich Werner Wittlich und Alexander Baden für die HwK
Koblenz mit Antonio Mir, dem Leiter der Berufsbildungsein-
richtung Xabec mit Sitz in Valencia/Spanien einig.
Gemeinsam planen sie den Start ins neue Lehrjahr für 19 spa-
nische Jugendliche, für die der Weg nach Deutschland nicht nur
beruflich eine Herausforderung bedeutet. Für jeden einzelnen
wird es eine Lebenserfahrung: „Es soll natürlich positiv sein,
hier bei uns ein Handwerk zu erlernen und Teil der Gesellschaft
zu sein“, stellen die Partner klar. In das Projekt bringen sich
Handwerksbetriebe aus dem Kammerbezirk Koblenz ein, die
Berufsbildende Schule Technik Koblenz, die Agentur für Arbeit
Koblenz-Mayen und die Aufsichts- und Dienstleistungsdirek­
tion. Unterstüt­zung findet das Projekt bis in die Bundesregierung
hinein, die Bundesagentur für Arbeit stellt Fördermittel.
„Alle übernehmen ein hohes Maß an Verantwortung!“, so die
HwK-Spitze. Denn der Schritt aus der Heimat nach Deutschland
ist für die jungen Spanier groß, die Hoffnungen ebenso. „Die
Europäische Union ist in den vergangenen Jahren ein Stück weit
zusammen gewachsen und man hilft sich untereinander. Dieser
Gedanke wird durch das neue Partnerschaftsprojekt mit Leben
erfüllt und wir freuen uns auf die Jugendlichen aus Spanien“, bit-
ten Wittlich und Baden ihre Gäste aus Valencia, diese Botschaft
den jungen Leuten auszurichten. Für das regionale Handwerk er-
Spanische Lehrlinge auf gutem Weg
HauptsächlichGewerbegebäude
sindmit Flachdächernausgestat-
tet.EinigederProduktionsstätten
bei Daimler Benz, Porsche,
BMW, VW, bei der Globus-
Handelskette und anderen Un-
ternehmen tragen ein Flachdach
der Firma Schmidt. DasWester-
walder Unternehmen ist dafür
europaweit im Einsatz.
„Den Schutz vor eindringendem
Wasser übernimmt beim ge-
neigten Dach die regensichere
Dachdeckung. Weil das Flach-
dach aber nur eine geringe
Neigung aufweist, sorgt die
wasserdichte Dachabdichtung
für trockene Räume“, erklärt
Betriebs-
wirtMartin
Bonneinen
wesentli­
chen Un-
terschied.
„Nebender
Dichtigkeit
sind laut
Landesbauordnungenumfassen­
de Anforderungen notwendig,
so die Widerstandsfähigkeit
gegen Flugfeuer und strahlende
Wärme“, nennt er einige der
Qualitätsmerkmale einer Flach-
dachabdichtung. Der 31-Jährige
und sein Vater, Joachim Bonn,
sind seit 2006 Inhaber der bun-
desweit namhaften Firma. Der
Senior gehörte dem Unterneh-
men bereits von 1978 bis 1993
und wieder seit 2001 an.
Steckbrief: H. Schmidt GmbH, Bad Marienberg
Gegr.1962 | 75Mitarbeiter | Flachdachabdichtungen,Dachbegrünung,
Bauspenglerei | Tel.: 02661/ 950036 |
Han werk Special
Jahre
25
Helmut Schmidt, Sohn des Fir-
mengründers Adolf Schmidt,
ging 1962 die ersten Schritte
Richtung Flachdachbau und
zähltzudenPionieren,
die entscheidenden
Anteil an der Ent-
wicklung der Flach-
dachabdichtunghatte.
Als Mitte der 70er
Jahreder Selbstbedie-
nungsmarkt boomte,
war Helmut Schmidt
erneut Mann der ers­ten Stunde.
Als er sich aus dem Geschäfts-
betriebzurückzog, setzte sichdie
positiveEntwicklung desUnter-
nehmens fort. Die SB-Märk­te
gehören nach wie vor zu den
Stammkundender Flachdachex-
perten aus dem Westerwald.
Unter der neuen Betriebsleitung
sind Großprojekte beispiels-
weise in Schweden, Norwegen,
Dänemark,Kroatien,Österreich,
England und der Schweiz dazu
gekommen. Dachflächen von
über30.000qmsindfürdasTeam
umDachdeckermeisterDominic
Kühn keine Seltenheit.
„NebenFlachdachabdichtungen
und Sanierungen im Objekt-
bereich bieten wir alle damit
verbunden Nebenleistungen
wie Klempnerarbeiten sowie
Dachauflastenan“,betontMartin
Bonn. Er verweist auf Dachbe-
grünungen, Kiesschüttungen
undTerrassenbeläge.Diebeiden
Chefs können dabei auf ihre 75
Mitarbeiter zählen.
Martin Bonn
führt ge-
meinsam mit
seinem Vater
Joachim
den Dachde-
ckerbetrieb
Schmidt.
Die Dämmung und Abdichtung großer Dachflächen,
wie sie bei Gewerbebauten üblich sind, machen das
Kerngeschäft der Bad Marienberger Handwerker aus.
Foto: privat
„Es regnet, es regnet, die Erde wird nass“, so heißt es
in einem Kinderlied. Wasser bedeutet Segen, kann aber
auch Fluch sein. Dass es im Inneren
von Häusern trocken bleibt, ist der
schützenden Funktion von Dächern
zu verdanken. Es gibt sie in vielen
Formen, auf eine hat sich Schmidt
Flachdachabdichtungen aus
Bad Marienberg spezialisiert.
Auf den Dächern Europas
Bad Marienberger Schmidt – Spezialist für Flachdachabdichtung
Abstimmungsgespräch zum deutsch-spanischen
Partnerschaftsprojekt bei der HwK Koblenz.
gibt sich die Chance, neue Fachkräfte zu gewinnen. „Das ist und
bleibt eine der größten Herausforderungen für das Handwerk und
wir haben eine ganze Reihe von Initiativen gestartet, das zum
Vorteil des Handwerks zu gestalten – national wie international.“
Antonio Mir hat bereits gute Erfahrungen bei der Zusammenar-
beit mit deutschen Bildungseinrichtungen sammeln können: Vor
der Gründung seiner Einrichtung 2006 hat er mehrere deutsche
Berufsbildungszentren und ihre Arbeit kennengelernt, darunter
auch die HwK Koblenz. „Das inhaltliche und technische Know-
how begeistert uns und ist uns Vorbild. Bei der Suche nach
deutschen Partnern war die Handwerkskammer erste Wahl.“
Ausbildungsstart ist im August 2013 für die jungen Spanier, die
sich bereits mit Sprachkursen auf ihre Ausbildung in deutschen
Handwerksbetrieben vorbereiten. Ein erstes Kennenlernen gab es
im September über Internettelefonie. Für März 2013 ist dann ein
zweiwöchiges Praktikum in Deutschland geplant.
Seit 2009 engagiert sich die HwK in dem bundesweiten Projekt
„Berufsbildung ohne Grenzen“. Ziel ist die Erhöhung der grenz-
überschreitenden Mobilität, insbesondere während der Erstaus-
bildung. Der Projektschwerpunkt liegt auf der Förderung einer
Mobilitätskultur in kleinen und mittleren Unternehmen sowie
auf der Schaffung von Unterstützerstrukturen für Lehrlinge und
Betriebe.
Weitere Informationen bei der HwK-Mobilitätsberatung, Tel.:
0261/ 398-337, Fax: -990, E-Mail:
Internet:
1...,4,5,6,7,8,9,10-11,12,13,14 16,17,18,19,20
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