Handwerk Special Nr. 157 vom 25. Februar 2012 - page 15

Die schwarz-weißen Bil-
der an der Wand zeigen
es deutlich: Hier hat das
Bäckerhandwerk Tra-
dition. In dem schönen
Eifelort Ettringen ist die
Bäckerei Lenartz seit 1930
für den köstlichen Duft
frischer Brötchen verant-
wortlich.
Gegründet vonErichLenartz, ab
1955 von Hans und Ilse Lenartz
weitergeführt und nun in dritter
Generation von Werner Lenartz
geleitet, steht die Bäckerei für
hochwertige Backkunst. „Der
Arbeitstag beginnt um drei
Uhr nachts. Ab dann wird Teig
ausgerollt,werdenBrötchenund
Teilchen geformt – und alles mit
Zutaten aus der Eifelregion“,
erklärt Bäckermeister Werner
Lenartz stolz.
Seit Ende des letzten Jahres
gehört die Bäckerei der Regio­
nalmarke Eifel an und garantiert
damiteinenachvollziehbareWa­
renbeschaffung von Lieferanten
aus der Eifel. „Wir wollen damit
einen Beitrag dazu leisten, dass
unsere Kulturlandschaft und
mit ihr die Landwirtschaft in
der Eifel erhalten bleiben. Es ist
Zeit umzudenken, sonst müssen
wir irgendwann unser Mehl aus
Kanada beziehen, da bei uns
nicht mehr ausreichend ange­
baut wird“, ist Werner Lenartz
überzeugt.
Zertifizierte
Herkunft
Mindestens einmal im Jahr
schaut nun ein unabhängiger
Prüfer in der Backstube der
Lenartz’ vorbei. Er überprüft,
ob die verwendeten Zutaten
auch wirklich aus der Umge­
bung stammen. „Eine gewisse
Kontrolle muss sein, sonst ver­
liert die Qualitätsmarke schnell
ihre Glaubwürdigkeit“, so der
Bäckermeister.
Mit seinen fünf Filialen ist
Werner Lenartz, der im Ge­
schäftsalltag immer auf die
tatkräftige Hilfe von Ehefrau
Elke zählen kann, in Ettringen
und Mayen vertreten. Bewusst
hat er sich gegen ein weit ge­
streutes Filialnetz und für die
unmittelbare Nähe entschieden:
Stark für die Region: Bäckermeister setzt auf kurze Transportwege
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Nr. 157
25. Februar 2012
Hintergrund: Die Regionalinitiative
Die Regionalmarke Eifel hat sich zum Ziel gesetzt, die qualitäts­
orientiertenmittelständischenStrukturen inderMittelgebirgsregion
zu stärkenund so zumErhalt und zurWeiterentwicklungder traditio­
nellenEifelerKulturlandschaftbeizutragen.EinZiel,demsichimmer
mehrHandwerkeranschließen,umsoindustriellerMassenproduktion
und Billigangeboten entgegenzuwirken. Die Qualitätsprodukte aus
der Eifel sind an dem Markenlogo mit dem gelben „e“ zu erken­
nen. Mehr auf
Seite 17
und unter
Mit gutem Gewissen genießen
Regionalinitiative Eifel: Bäckerei Lenartz aus Ettringen setzt auf heimische Zutaten
Steckbrief: Bäckerei Lenartz, Ettringen
Gegr. 1930 | 40 Mitarb. (3 Meister, 3 Lehrl.) | Verwendung regio­
naler Zutaten | Tel.: 02651/ 2543 |
„In unserer Backstube wird fast
alles noch von Hand gemacht.
Wenn ich Geschäftsstellen in
einem größeren Umkreis belie­
fern würde, müssten wir mehr
Maschinen einsetzten und auf
Fließbandproduktion umstel­
len“, erläutert Werner Lenartz,
der für seineKundenderBäcker­
meisterumdieEckebleibenwill.
Vor allem der freundschaftliche
Kontakt zu den Stammkunden,
die schon bei seinen Eltern Brot
und Brötchen kauften, ist für ihn
ein täglicherAntrieb, seinBestes
zu geben.
Gewissenhaft
essen
DieHerausforderungderZukunft
siehtBäckermeisterWernerLen­
artz darin, die Kunden wieder
mehr für die Wertigkeit von
Lebensmitteln zu sensibilisie­
ren. „Für eine gute Ernährung
muss eben ein wenig tiefer in
die Tasche gegriffen werden.
Dafür schone ich die Umwelt
durchwenigerCO
2
-Ausstoß, der
durch den weiten Transport von
Zutaten verursacht wird und tue
was für meine Gesundheit und
dieRegion, aus der ich stamme“,
plädiert der Ettringer Bäcker­
meister für eine bewusstere und
damit gleichzeitig verantwor­
tungsvollere Ernährung. Für die
Frühlings- und Sommermonate
plant er einige Sonderaktionen
in seinen Filialen, mit denen
er das Qualitätskonzept der
Regionalmarke Eifel bekannter
machen möchte.
Fotos aus den Anfängen
der Bäck­erei Lenartz. Sie
fuhr schon sehr früh ihre
Waren mit Autos aus.
Foto: privat
Foto: privat
In der Backstube von Bäckermeister Werner Lenartz (2.v.l.) entsteht
noch alles in Handarbeit. Die Zutaten für seine leckeren Teigwaren
bezieht er ausschließlich aus der nahen Eifelregion.
Gesuchte Fachkräfte
In den Kfz-Werkstätten
der Berufsbildenden
Schule Technik-Gewer-
be-Hauswirtschaft-Sozi-
alwesen Bad Kreuznach
herrschte Hochbetrieb:
25jungeMännerausganzRhein­
land-Pfalz waren zur Gesellen­
prüfung für die Mechaniker für
Land-undBaumaschinentechnik
angereist. Die anspruchsvolle
Ausbildung deckt eine riesige
Bandbreite an Einsatz- und
Ausbildungsmöglichkeiten ab.
Geprüft wurde das Wissen der
angehenden Gesellen an insge­
samt drei Stationen, an denen
sie sich zunächst in der Mo­
toren- und Getriebetechnik und
schließlich an einer Druckluft­
bremsanlage beweisenmussten.
UmeinenArbeitsplatz brauchen
sich die künftigen Landmaschi­
nenmechaniker keine Sorgen zu
Land- und Baumaschinenmechaniker legen ihre Prüfung ab
machen, ist Dietmar Hofmann,
Vorsitzender des Prüfungsaus­
schusses, überzeugt: „Das sind
gesuchte Leute in der Bau- und
Landwirtschaft und der Indus­
trie.“ Die Spezialisten unter den
Landmaschinenmechanikern
reparieren alte Trecker aus den
60er Jahrengenausowie compu­
tergesteuerteHightech-Erntema­
schinen – und manchmal sogar
modernsteMelkroboter.Bauma­
schinenmechaniker kennen sich
mit kompliziertester Hydraulik-
und Steuerungstechnik aus und
Motorentechniker beherrschen
eine große Bandbreite von her­
stellerspezifischen Garten- und
Forstgeräten.
Die HwK Koblenz bietet zu­
sammen mit der KHS Rhein-
Nahe-HunsrückMeisterkursefür
Landmaschinenmechaniker an.
Der nächste Teilzeitkurs startet
am 20. April in Bad Kreuznach.
Die Prüf-
linge
muss-
ten ihr
Können
an der
Motoren-
und
Getriebe
technik
beweisen.
Foto: KHS RNH
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