Handwerk Special Nr. 157 vom 25. Februar 2012 - page 19

„Die Kunden fühlen sich
bei uns gut aufgehoben.
Der kleine aber feine Un-
terschied, der unsere Ar-
beit auszeichnet, spricht
sich rum“, ist Maler- und
Lackierermeister François
Etscheid aus Bad Breisig
überzeugt.
Der 40-Jährige erzählt, dass er
und sein Team bei Kunden „ab-
solut keine negativen Spuren“
hinterlassen. „Wir spülen alle
Werkzeuge, vom Pinsel ange-
fangen, zuHause aus. Selbst von
uns verwendetesWasser wird in
Kanister abgefüllt und in der ei-
genenKläranlageentsorgt.Nicht
nur die von uns veränderten
Wände, Böden und Fassaden
fallen ins Auge, sondern auch
das Umfeld“, sagt er.
Belastungsfrei neuen
Anstrich verpasst
Kundenzufriedenheit liegt dem
Malermeister sehr am Herzen.
„Belastung und Unordnung in
der Wohnung sollen für den
Kunden erträglich bleiben. „Wir
arbeiten auch am Wochenende
fürdasneueOutfit.ErstellteZeit-
pläne sind für den Auftraggeber
überschaubar undwerdengaran-
tiert eingehalten. Wir setzen auf
KlassestattMassenabfertigung“,
betont er.
Rundum gute Arbeit: Handwerksmeister bieten Kundenservice
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Nr. 157
25. Februar 2012
Kunden fühlen sich bei ihm aufgehoben
Malerbetrieb Etscheid aus Bad Breisig setzt auf Klasse statt Masse: Sauberkeitsversprechen inklusive
Steckbrief: Malerbetrieb Etscheid, Bad Breisig
Gegr.1999 | 4Mitarb.(1Meister,1Lehrl.) | Fassadengestaltung,Schim-
melberatung | Tel.: 02633/ 474 911 |
Die überwiegend privaten Kun-
den wissen Service und Quali-
tätsarbeit des Malerbetriebs zu
schätzen. Volle Auftragsbücher
sprechen für sich. Derzeit gilt es,
das gesamte Innenleben eines
Wohnhauses vom„Charme“ der
70er Jahre zubefreienundneuzu
gestalten. Dem Kunden kommt
dabei zugute, dass François
Etscheid seine und die Dienst-
leistungen anderer Gewerke un-
tereinander koordiniert. „Schon
im ersten Beratungsgespräch
vor Ort bespreche ich mit dem
Kunden alle anfallenden hand-
werklichen Leistungen. Wenn
erforderlich und gewünscht,
empfehle ich gern Kollegen aus
anderen Berufen“, sagt er.
Mit seinem Gesellen und dem
Auszubildenden – im August
kommt ein weiterer Lehrling
dazu – bietet Etscheid die
gesamte Leistungspalette des
Malerhandwerks. Dazu gehören
neben Tapeten und Wandge-
staltung auch Parkettverlegung,
Wärmedämmung, Fassadenge-
staltung und Denkmalpflege. Er
behebtWasserschädenund führt
Schimmelberatungen durch.
„Ich plädiere für Langlebigkeit
und individuelles Gespür, laufe
ungern Trends nach“, betont
er. Auch wenn die Signalfarbe
Rot aktuell bei Wand- und Fas-
sadengestaltung vorn liegt und
Tapeten im Retrostil im Kom-
men sind, lautet die Meinung
des Fachmanns: „Alles muss ins
Gesamtkonzept derWohnraum-
gestaltung passen. Die Kunden,
die einen Handwerker beauf-
tragen, erwarten zu Recht eine
entsprechende Beratung.“
Schulnoten sind
nicht alles
Zum Gesamtpaket zählt für
EtscheiddassolideAuftretensei-
nes Teams. LehrlingAlessandro
Worms wird entsprechend
geschult.
„Gute Schulnoten sind nicht
alles. Gelebte Werte wie Ehr-
lichkeit, Sauberkeit und Offen-
heit sind wichtig. Darauf achte
ich beim Einstellen des jungen
Menschen. Auch das gehört
zum Image des Handwerks
unbedingt dazu.“ Alessandro
Worms kamüber ein Praktikum
zum Wunschberuf Maler und
Lackierer. Den Meisterbrief
hat der 17-Jährige bereits fest
im Visier.
Maler- und Lackierermeister François Etscheid (l.) vermittelt seinen Lehrlingen
nicht nur handwerkliche Kompetenzen. Auch freundliches und sauberes auftre-
ten gegenüber den Kunden ist Teil der Ausbildung.
Eine aufregende Zeit
„Es waren drei sehr schö-
ne Wochen. Ich habe un-
bezahlbare Erfahrungen
gesammelt und eine auf-
regende Zeit verlebt. Die
Landschaft war umwer-
fend schön“, schwärmt
Daniel Röder über seinen
Aufenthalt an der Côte d’
Azur in Südfrankreich.
Der 19-jährige Bäckerlehrling
aus Plaidt wird in der Koblenzer
Bäckerei Klein’s Backstüffje
ausgebildet. Das Auslandsprak-
tikum hat er mit Hilfe der Mobi-
litätsberatung(Mobira)derHwK
Koblenz gemacht. Daniel zählt
zu den jungenHandwerkern, die
dankMobiradenSchritt insAus-
land gewagt und dort Einblicke
in ganz andere Arbeitsbereiche
gewonnen haben.
Lehrling aus Koblenzer Bäckerei arbeitete an der Côte d’ Azur
„InFrankreichwirdRoggenmehl
kaum verwendet. Mit Sauerteig
produzierte Produkte waren in
der Region gänzlich unbekannt.
Konditorerzeugnisse mit Sahne
sind weniger beliebt. Croissants
werden generell nur morgens
verkauft, dafür gibt es acht
verschiedene Sorten“, schildert
Daniel einige seiner „Fachein-
drücke“ aus der französischen
Bäckerei. Auch persönlich fühlt
sich der Bäckerlehrling gereift.
„Die Mitarbeiter haben mich zu
sich eingeladen und mir beim
Abschied gesagt, dass sie mich
vermissen werden“, erzählt er.
FürFrankKlein,Obermeisterder
Bäcker-Innung Rhein-Mosel-
Eifel, ist Daniel nicht der erste
Lehrling,demereinenAuslands­
aufenthalt ermöglicht.
Bereits vor Jahren war ein
Bäckerlehrling zum Austausch
in Bulgarien. Im April geht ein
Lehrling aus dem Verkauf nach
Wien. Selbst der französische
Bäcker hat einen Besuch in
der Koblenzer Altstadtbäckerei
geplant. Für September ist der
Aufenthalt einer angehenden
Fachverkäuferin in Norwich
(England) vorgesehen. „Ich
bin überzeugt, dass die jungen
Leute sehr motiviert wieder in
ihren Betrieb zurückkehren. Sie
stellen fest, dass deutscheHand-
werksausbildungimAuslandge-
schätztwirdund ihreArbeit über
Grenzen hinweg Anerkennung
erfährt“, so der Obermeister.
„WernichtmitderZeitgeht,geht
mit der Zeit“, heißt das Motto
von Bäckermeister Klein und
seiner Frau InaBalthasar, die das
Büro managt und sich auch um
die Lehrlinge kümmert.
Erst 2010 wurde nach Umbau
der Bäckerei das sogenannte
Kuchenhaus eröffnet. Die Zahl
der Caféplätze erhöhte sich von
20 auf 70. „Man muss Neuem
gegenüber aufgeschlossen sein,
sichaufveränderteVerbraucher-
gewohnheiten und Trends ein-
stellen oder Nischen besetzen“,
betont der Obermeister.
Steckbrief: Klein’s Backstüffje, Koblenz
Gegr. 1986 | 24 Mitarbeiter (3 Meister, 9 Lehrlinge) | Café, Ku-
chenhaus | Tel.: 0261/ 14604 |
Frank Klein und Ehefrau Ina Balthasar ermöglich-
ten Lehrling Daniel (Mitte) ein Auslandspraktikum.
Die HwK-Mobilitätsbera-
tung bietet auch 2012 Aus-
landsaufenthalteanundhilft
bei den Vorbereitungen.
TermineundInfosauf
1...,8,9,10,11,12-13,14,15,16,17,18 20,21,22,23,24
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