Handwerk Special Nr. 157 vom 25. Februar 2012 - page 22

Junge Seite: Handwerker im außerberuflichen Wettbewerb
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Nr. 157
25. Februar 2012
Hersteller spenden Berufsschule Motorsäge zum „Aufklappen“
In der Berufsschule lernen die angehenden
Land- und Baumaschinenmechaniker nicht
nur Theorie aus Büchern, sondern „operie-
ren“ auch an echten Motoren.
Kürzlichhabendieinsgesamt100Lehrlingeausdem
Kammerbezirk Koblenz, die zum Blockunterricht
zur Berufsschule in Bad Kreuznach kommen, eine
Skelett-Motorsäge, einenProfi-Hochdruckreiniger
undeinenAufsitzrasenmäherzumAnschauungsun-
terricht von den Herstellern geschenkt bekommen.
„So funktioniert diedualeAusbildung inSchuleund
Betriebganz ausgezeichnet“, freute sichKreishand-
werksmeister Jürgen Günster bei der Übergabe der
neuen „Lehrmittel“.
„Der Beruf des Land- und Baumaschinenmechani-
kers umfasst ein riesiges Spektrum. Die Lehrlinge
müssen als Allround-Spezialisten ausgebildet
werden, wie in kaum einem anderen Beruf. Bei
Gabelstaplern müssen sie sich auskennen, bei
Bau- und Forstmaschinen, bei großen Hightech-
Erntemaschinen und Oldtimer-Traktoren aus den
60-er Jahren“, erklärt Obermeister Paul Raimund
ausMeisenheim.VielleichtseideshalbderBeruffür
vielejungeAuto-FansaufdemLandbeliebt:Mitden
25 Lehrlingen, die im Innungsgebiet in diesemJahr
neu eingestellt wurden, bilden die 40 Fachbetriebe
der Innung jetzt insgesamt 100 junge Mechaniker
für Land- und Baumaschinentechnik aus.
Über ein praxisnahes Unterrichtsprojekt freut sich
Schulleiter Simon Lauterbach ganz besonders: Die
Schüler bauen demnächst eine Kehrvorrichtung
an den neuen Aufsitzrasenmäher. Dann kann der
Hausmeister im Winter den Schnee schneller von
den Schulbürgersteigen räumen.
Mister Meister – das Original!
Haare gegelt, Sonnenbrille, der freie Oberkörper ge-
ölt, Schraubenschlüssel und Schlagschrauber lässig
in der Hand – dieses Bild eines Mannes ziert das
Kalenderblatt von Germany‘s Power People (GPP) im
Oktober 2012.
Andreas Grün schraubt an Autos und kandidiert als Mister Handwerk 2012
Steckbrief: Kfz Andreas Grün, Bad Marienberg
Gegr. 2011 | 3 Mitarbeiter (1 Meister) | Reparatur u. Wartung aller
Marken | Tel.: 02661/ 9823407 |
Das also ist Andreas Grün. 27 Jahre jung, selbstständiger
Kfz-TechnikermeisterausBadMarienberg.HandwerkSpecial
hat sich auf den Weg zu ihm gemacht. Beim Betreten der
Werkstatt direkt anderHauptstraße kommt eine sympathische
Erscheinungmit gepflegtemDreitagebart freundlich lächelnd
entgegen. Der Meister selbst, seinem
Kalender-Konterfei zum Verwechseln
– unähnlich. Ein Kandidat für die Wahl
zum Mister Handwerk 2012!
„Ich habe von der Kalenderak-
tion im Deutschen Handwerks-
blatt gelesen und einfach mein
Bild und ein paar Angaben zur
Person hochgeladen. Mein Foto
lag bei der ersten Voting-Runde
im Internet ganz weit hinten
– damit war die Sache für mich
eigentlich erledigt. Aber dann
kam die Einladung zum pro-
fessionellen Fotoshooting. Der
Fotograf meinte gleich: Aus
dir müssen wir einen Macho
machen. Das fand ich amüsant.
Aber die ganze Arbeit mit der
Visagistin und dem Fotografen
war dann schon spannend“,
plaudert Andreas Grün über
seine GPP-Erfahrungen.
Der Meister ist
entscheidend
Dann ging’s richtig los, es
folgten weitere Anrufe: dass es
der Kfz-Meister tatsächlich in
den Kalender geschafft hatte,
später, dass er nach München
zur Mister-Wahl fahren dürfe.
„Das lasse ich einfach mal auf
mich zukommen ...“, kom-
Kfz-Meister Andreas Grün
im Original: Der Jungunternehmer greift
selbst zum Werkzeug, um Autos aller Marken zu reparieren.
Der Meister auf
Mister getrimmt:
Andreas Grün
kandidiert mit
diesem Foto bei
der Wahl zum
Mister Hand-
werk 2012.
Entscheidung auf der IHM
mentiert er gelassen. Auf den
Westerwaldhöhen spricht sich
so etwas allerdings herum und
bestimmt das Stadtgespräch in
Bad Marienberg!
Die Arbeit in seiner freien
Autowerkstatt dagegen berührt
diese GPP-Aktion nicht weiter.
„Natürlich werde ich angespro-
chen, aber neueKundenhabe ich
dadurch noch nicht gewonnen.“
Nach einem Jahr Selbstständig-
keit istAndreasGrün auch somit
der Auslastung seines Betriebes
sehr zufrieden. Vater Heinrich
als Landmaschineningenieur
und ein Praktikant im Rahmen
einer geförderten Einstiegs-
qualifizierung arbeiten bei ihm
mit. Das Thema Ausbildung als
Weg zu guten Mitarbeitern ist
also gesetzt.
Trotz seiner jungen Jahre kann
der Unternehmer auf eine um-
fangreiche Berufserfahrung
zurückgreifen. Auf seine Lehre
im Autohaus Reiner Hermann
imStadtteil Eichenstruth folgten
Gesellenjahre, in denen er zahl-
reiche Hersteller-Schulungen
absolvierte. 2009 schloss er
den Meisterkurs erfolgreich ab.
Andreas Grün wechselte zum
namhaftenKfz-ZuliefererGriwe
in Westerburg, bevor er sich auf
die Suche nach einem Standort
für den eigenen Betrieb machte.
Als Mieter der Werkstatträume
beim benachbarten Autoteile
Hirsch + Kiesling hat er seinen
Platz gefunden. Und dort greift
er weiter ins Motoröl statt zu
Haargel und Körperöl.
Foto: Axel Weiss
Das Deutsche Handwerksblatt (DHB)
kürt am 16. März auf der Internationalen
Handwerksmesse München (IHM) ge-
meinsam mit seinen Partnern – der Hand-
werksversicherer Signal Iduna und der
Spezialist für Handwerkssoftware Sage
– Miss und Mister Handwerk 2012.
Bis zum 9. März, 24 Uhr, zählt
noch jede Stimme für die Kan-
didaten, abzugeben auf
.
Das Internet-Voting wird in
München durch die Stimmen
des Publikums vor Ort und das
Urteil der Jury komplettiert. Ihr
gehören an: Handwerkspräsi-
dent Otto Kentzler, Reinhold
Schulte (Signal Iduna), Oliver
Herzig (Sage) und Heidrun Bar-
bie vom Friseurmagazin Clips.
Groß Freude herrscht in der BBS Bad
Kreuznach über die neuen Lehrmittel.
Foto: KHS
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