Handwerk Special Nr. 149 vom 14. Mai 2011 - page 17

Wenn Handwerk schön macht: Zahntechniker und Goldschmiede
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Nr. 149
14. Mai 2011
Fortbildung im Goldschmiedehandwerk
In einem zweitägigen Se-
minar haben Interessierte
die Möglichkeit, sich ein
Bild von der Qualifikation
des Restaurators im Gold-
und Silberschmiedehand-
werk zu machen.
Am 23./24. September, 9-16
Uhr,zeigtderEinführungskurs,
wie mithilfe der Betrachtung
geschichtlicher Epochen und
deren stilgeschichtlicher Hin-
Für schmucke Beißerchen
Am 1. Juni 1978 began-
nen sich im Dentallabor
Schmitt in Neuwied-
Engers erstmals die
„Zahnräder“ zu drehen.
Zunächst noch gemäch-
lich, nahm der Betrieb
schnell an Fahrt auf, die
Anzahl der angestellten
Fachkräfte stieg, der Kun-
denstamm wuchs.
„Mein Vater war Zahnarzt, so
dass ich mit dem Metier früh
Kontakt hatte“, erklärt Rudolf
Schmitt. Zunächst noch unent-
schlossen, in welche Richtung
es beruflichgehen sollte, brachte
einPraktikumineinemDentalla-
bor schnell die Entscheidung für
den Beruf des Zahntechnikers.
Nun fertigt Zahntechnikermeis­
ter Rudolf Schmitt bereits seit
50 Jahren alle Arten von Zahn-
prothesen.
„Am meisten Freude macht mir
der Umgang mit Menschen. Ich
lege sehr großenWert auf Kom-
munikationunddenpersönlichen
Austausch sowohl mit meinen
Mitarbeitern, als auch mit
meinen Auftraggebern“, betont
Rudolf Schmitt, der in seiner
Freizeit stolze 4.700 Kilometer
pro Jahr auf demFahrradzurück-
legt. „Zur Entspannung zieht es
mich nach einem arbeitsreichen
TagimmeraufsFahrrad“,erzählt
der seit 33 Jahren selbstständige
Zahntechnikermeister, der ein
leidenschaftlicherSammleranti-
ker Uhren ist. Ein Hobby, das er
mit seiner Frau Liane teilt.
Zahntechnikermeister sorgt seit 50 Jahren fürs perfekte Lächeln
Steckbrief: Dentallabor Schmitt, NR-Engers
Gegr.1978|9Mitarb.(2Meister)|Fräs-,Kombinationstechnik,Implantate,
Suprakonstruktionen | Tel.:02622/13252 |
Seit der Gründung des Dental-
labors in Neuwied-Engers ist
Liane Schmitt, die das Büro
des Meisterbetriebs leitet, aus
dem Geschäftsalltag nicht mehr
wegzudenken. „Zwar habe ich
damals meinen Meisterbrief
nicht primär unter dem Blick-
winkel erworben, mich damit
selbstständig zu machen. Aber
nach einiger Zeit als angestell-
ter Meister wollte ich
mein eigener Chef
sein. Gewagt habe
ich diesen Schritt
aber nur dank der
Unterstützung
durch meine
Frau“, erin-
nert sich der
65-Jährige an
die Anfänge, in
denen er oft von
fünf Uhr mor-
gens bis 23 Uhr
nachts am Ar-
beitstisch saß.
Ein Einsatz,
der schnell mit
einemwachsen-
den Kunden-
stamm belohnt
wurdeund ihnbis heute zueinem
zwölfMann starkenMitarbeiter-
stammverhalf. „EingutesKlima
unter meinen Beschäftigten ist
mir sehr wichtig. Einige sind
schon über 25 Jahre bei mir, und
sogar einer meiner allerersten
LehrlingezähltnochzumTeam“,
fügt Rudolf Schmitt hinzu. Neun
Lehrlinge hat er in seiner Zeit
als Meister schon ausgebildet.
Auch sein Bruder Wolfgang
und sein Sohn Christoph sind
Zahntechniker und arbeiten im
Familienbetrieb mit.
„Zähne haben fürmichvor allem
etwasmitÄsthetikzutun“,soder
Handwerksmeister. Wenn auch
unbewusst, seien sie das erste,
das an einemMenschen auffalle.
„Deshalb ist großeSorgfalt beim
Erstellen einer Zahnprothese
auch so ungemein wichtig.
Erstklassige Qualität, Service
und persönliche Betreuung sind
mir und meinem Team wichtig,
so dass der Zahnersatz optisch
und beim Tragen passt. Der
Patient muss sich wohl und si-
cher fühlen.“ Dafür wird Rudolf
Schmitt auch weiterhin sorgen,
selbst wenn er plant, demnächst
einwenig kürzer zu treten. Doch
ganzverabschiedenwerdeersich
noch lange nicht, schmunzelt er:
„Dafür genieße ichmeineArbeit
zu sehr!“
Frisch Gekrönt
Die erste rheinland-pfälzische Milchkönigin Jutta Rosenstein
erhielt kürzlich endlich eine standesgemäße Krone! Die
Goldschmiedewerkstatt Palatium in Meisenheim kreierte ein
wahres Meisterwerk, das alle Anforderungen erfüllt: Beson-
ders sollte die Krone sein, an Milch erinnern und dabei trotz-
dem klassisch und zeitlos bleiben.
Keine leichte Aufgabe, die die Milchwirtschaftliche Arbeitsge-
meinschaft Rheinland-Pfalz e.V. Melanie Geib und ihrem Team
der Golsschmiede Palatium stellte. Die Goldschmiedemeisterin
machte sich sofort an die Arbeit und lieferte drei Entwürfe, von
denen einer restlos begeisterte. Das Konzept: Schlichtes Silber
mit Milchopalen der Firma Ruppenthal, die Milchtropfen sym-
bolisieren und Akzente setzen. Eine perfekte Kombination aus
Eleganz und Raffinesse. Nun begann die spannende Wartezeit
für die Milchkönigin, während die Goldschmiedin sich konzen-
triert in die Arbeit stürzte. Echte Handarbeit braucht ihre Zeit,
das Ergebnis ist es aber wert! Traditionell gefertigt ist die neue
Krone der Milchkönigin ein Unikat, das durch einwandfreie
Verarbeitung und kreatives Design auffällt. Sie schmiede gerne
etwas Besonderes, sagt Melanie Geib. Das ihr das gelungen ist,
davon kann sich jetzt ganz Rheinland-Pfalz bei den zahlreichen
Auftritten der Milchkönigin Jutta Rosenstein überzeugen.
Über die Goldschmiede Palatium in Meisenheim berichtete
Handwerk Special in der Ausgabe 144 (3. November 2010).
Die spannende Reportage kann auf
Handwerkskunst für neue Milchkönigin
Jutta Rosenstein, rheinland-pfälzische Milch-
königin (l.), freut sich über ihre neue Krone, die
Goldschmiedemeisterin Melanie Geib entwarf
und in Handarbeit anfertigte.
Foto: Milchwirtschaftliche Arbeitsgemeinschaft RLP
Für ein perfektes Lächeln seiner Kunden legt Zahn-
technikermeister Rudolf Schmitt seit einem halben
Jahrhundert größten Wert auf die erstklassige Quali-
tät seiner Zahnprothesen.
Der Beruf des Zahntechnikers erfor-
dert präzise Handarbeit und manuelle
Geschicklichkeit, damit die Ersatzzäh-
ne am Ende auch perfekt passen.
tergründe Bezüge zu den je-
weils verwendeten Techniken
und Materialien hergestellt
werden. Teilnehmen können
GesellenundMeisterdesGold-
undSilberschmiedehandwerks.
Ort: HwK-Zentrum für Res­
taurierungundDenkmalpflege
(ZRD) in Herrstein.
Weitere Infos, Tel.: 06785/
9731-761, Fax: -799, E-Mail:
nachgelesen werden.
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