Handwerk Special Nr. 149 vom 14. Mai 2011 - page 21

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Nr. 149
14. Mai 2011
Der Praxis-Tipp
Heizung modernisieren nach Vollkostenvergleich
Brennwerttechnik und
Solar, Strom erzeugende
Heizung oder doch lieber
eine Wärmepumpe? Haus-
eigentümer haben bei der
Wahl ihrer Heizung mehr
Möglichkeiten denn je.
Spusi auf dem Dach
Tatort: Gebäudeensemble
zwischen Florinsmarkt
und Moselufer. „Spusi“,
Spurensicherung: Dach
des Mittelrhein-Museums.
Experte: Dachdeckermeis­
ter Herbert Gärtner, von
der HwK Koblenz öffent-
lich bestellter und vereidi-
gter Sachverständiger für
sein Handwerk.
Den Dachverständigen Herbert Gärtner bei der Arbeit begleitet
I
nfos
Die Energieberater der En-
ergieversorgungMittelrhein
GmbH (EVM) stehen den
Kunden zur Seite und infor-
mieren individuell, welche
Heiztechniken für welchen
Gebäudetyp geeignet sind.
Das Heizverhalten der Be-
wohner sowie das Alter und
der Zustand des jeweiligen
Gebäudes spielen dabei eine
entscheidende Rolle.
Ausschlaggebend sind für
viele Hausbesitzer aber
auch die Kosten. Eine erste
Orientierungbietet daher ein
Vollkostenvergleich. Die
EVM-Energieberater haben
zurErmittlungderjährlichen
Kosten sowohl die Inve-
stitionssumme, die Kosten
für Betrieb, Wartung und
die notwendige Dämmung
als auch die Kosten für den
Energieverbrauch eingerechnet.
In einen Bestandsbau mit 150
QuadratmeternGebäudenutzflä-
che gehen sie dabei von einem
Wärmebedarf von 20.000 Kilo-
wattstundenproJahrfürHeizung
und Warmwasser aus.
Erdgas plus
Solar ist top
Auf Platz eins imVollkostenver-
gleich steht für den Bestandsbau
die Erdgas-Brennwerttechnik
in Kombination mit Solar. Das
Duo ist die kos­tengünstigste
Heiztechnik und zeichnet sich
nicht nur durch die mit Abstand
niedrigsten Investitionskosten
aus. Auch dieVerbrauchskosten
sind gering, da die kostenlos zur
Verfügung stehende Sonnene-
nergiefürdieWarmwasserberei-
tungundHeizungsunterstützung
genutzt wird.
Bei hohem Verbrauch und an
dunklen und kalten Tage stellt
die Erdgas-Brennwertheizung
die Grundversorgung sicher.
Sie arbeitet besonders effizient,
da sie die im Abgas enthaltene
Wärme nutzt.
Strom und Wärme
selbst erzeugen
Heizungsmodernisierungensind
eine langfristige Inves­tition.
Daher empfehlen die EVM-En-
ergieberater, auf Heizsysteme
mit geringen Verbrauchskosten
zu setzen. Im Bestandsbau hat
die Strom erzeugende Heizung
mit durchschnittlich 1.300 Euro
pro Jahr die geringsten Energie-
verbrauchskosten. Denn mit ihr
können nicht nur Heizkosten,
sondern auch Stromkosten
eingespart werden. Sie erzeugt
bis zu 100 Prozent des Wär-
me- und bis zu 60 Prozent des
Strombedarfs.
Eine StromerzeugendeHeizung
arbeitet nach dem Prinzip der
Kraft-Wärme-Kopplung mit
einem Stirling-Motor. Dabei
emittiert sie bis zu 40 Prozent
weniger Kohlendioxid als her-
kömmliche Systeme. Sie ist
nicht größer als eine normale
Haushaltsspülmaschine, leise,
wartungsarm und sparsam im
Verbrauch. Optimal ist eine
Strom erzeugende Heizung
auch als Ersatz alter Öl- und
Gaskessel. Mit ihr lassen sich
die Auflagen der Energieein-
... zu den Ansprechpartnern und Einsatzmöglich-
keiten von Heiztechniken unter
sparverordnung ganz einfach
erfüllen.
Für Hausbesitzer lohnt es sich
immer, Informationen über die
staatlichen Förderprogramme,
aber auch zu Förderungen von
Energieversorgern wie der
EVM einzuholen.
Vollkostenvergleich untersc
Einfamilienhaus/Bestand
Gebäudenutzfläche 150 m
2
, Wärmebedarf ca.
20.000 kWh/Jahr, Nutzungsdauer der Heiz-
systeme: 15 Jahre, Verzinsung 4,5%
Preise Stand: 28. März 2011 inkl. MwSt.
Betriebsgebundene Kosten (€/Jahr)
Verbrauchsgebundene Kosten (€/Jahr)
Kapitalgebundene Kosten (€/Jahr)
Erd
mit
Sol
Erdgas-BW
mit Nutzung
von
Solarenergie
Strom
erzeugende
Heizung
Öl-BW
mit Nutzung
von
Solarenergie
Holzpellet-
Heizung
4.881
4.435
3.429
436
1.679
2.766
315
1.321
2.799
206
1.569
1.654
300
1.830
2.345
4.475
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BUGA
Wetterschutz vom Dachdecker
„Alle reden vom Wetter. Wir schützen Sie davor. Das blühende
Dachdeckerhandwerk. Die clevere Lösung.“ Unter diesem Mot-
to präsentiert sich der Landesinnungsverband (LIV) des Dach-
deckerhandwerks Rheinland-Pfalz vom 31. Mai bis 6. Juni im
BUGA-Pavillon des Handwerks, Nähe deutsches Eck/Basilika
St. Kastor in Koblenz.
I
nfos
Die Aktionswoche zeigt einen Mix aus Fachveranstaltungen für
das Handwerk und seine Partner am Bau sowie Informations-
veranstaltungen für Bauherren und Nachwuchshandwerker. Die
LeistungendesDachdeckerhandwerkswerdenbegleitend in einer
Ausstellung präsentiert.
Für Jedermann und -frau sind insbesondere zwei Tage von Inte-
resse: der Bauherrentag am Donnerstag, 2. Juni, und der Tag des
Dachdeckernachwuchses am Sonntag, 5. Juni.
Der Bauherrentag
beginnt um 9.15 Uhr. Erfahrene Dachdecker-
meister sowie Ansprechpartner der industriellen Hersteller und
Lieferanten stehen bis 16.30 Uhr für individuelle Informations-
und Beratungsgespräche rund um die unterschiedlichen Dach-
eindeckungen und die Sanierung zur Verfügung. Einen breiten
Raum nimmt dabei die energetische oder ökologische Nutzung
der Dachflächen ein, sei es durch Anlagen der Solarthermie und
Fotovoltaik oder durch die Dachbegrünung.
Der Tag des Dachdeckernachwuchses mit den Lehrlingswarten
der Innungen dauert von 9.30 bis 18 Uhr. Spielerisch können
Jugendliche hierbei ausprobieren, ob sie fit für den „Sprung in
die Zukunft“ sind. Dabei gibt es eine Kartfahrt am Nürburgring
am 3. September zu gewinnen. – Auch an den Nachmittagen der
übrigen Tage ist der Nachwuchs angesprochen.
... beim LIV der Dachdecker, Tel.: 0261/
4010417, Internet:
Grafik: EVM
die voraussichtlich erforder-
lichen Investitionen aufzeigt“,
erläutert der erfahrene Dachex-
perte aus Rüscheid.
In rund 25 Meter Höhe nimmt
er die Naturschiefereindeckung
in Augenschein, tastet die
Steinoberfläche ab, kratzt mit
seinemHandwerkszeugüber die
OberflächeundhörtsodieDichte
der Schieferplattenab, entnimmt
lose und schadhafte Teile,
überprüft die
Ab s a n d u n g
auf der Unter-
seite ... Und
dabei bewegt
er sich in luf-
tiger Höhe so
leichtfüßig,
wie die BUGA-Gäste unter ihm.
Unterstützung bei der Sicherung
und Probenentnahme hat er sich
bei seinen Handwerkskollegen
Fachbach GmbH aus Koblenz-
Niederberg und Heimbach Be-
dachungenausLahnsteingeholt,
dennfürdieSachverständigentä-
tigkeit gilt der unverbrüchliche
Grundsatz, keine Mitarbeiter
aus dem eigenen Betrieb hierbei
einzubeziehen.
Infos zur Sachverständigen-
arbeit auch auf Seite 5.
Der Sachverständige auf
dem Dach: vermessen
und fotografieren (1),
Proben entnehmen (2)
und untersuchen (3), do-
kumentieren (4).
(4)
(1)
(2)
(3)
„Die Stadt Koblenz hat mich
beauftragt,
einen Zu-
s t a n d s b e -
richt zu ver-
fassen, der
den akuten
Reparatur-
bedarf und
1...,10,11,12-13,14,15,16,17,18,19,20 22,23,24
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