Handwerk Special Nr. 144 vom 3. November 2010 - page 15

Für Elektroniker beginnt am
25. März 2011 ein Teilzeit-
Meisterkurs in Wissen. Ein
Vollzeit-Meisterkurs startet
in Koblenz 9. Mai 2011.
Infos & Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie:
E-Mail:
Ein Leben für das Handwerk: Von Lehrlingen und Meistern
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Nr. 144
3. November 2010
Meisterkurs
Elektrotechniker
Info-Tel.: 0261/ 398-415
Damit es läuft, wie geschmiert
Das Größte, was Andreas
Fuhrmann in seiner Werk-
statt in Kehrig in der Eifel
bisher reparierte, wog
3,2 Tonnen. Der 500 KW
Drehstrommotor stellte
den Elektromaschinen-
bauermeister und sein
Team zunächst jedoch
vor logistische Probleme.
Normalerweise treibt der über-
große Motor eine Pumpe an,
die durch mannsdicke Rohre
Flüssigkeit leitet. „Um den Be-
trieb amLaufen zuhalten,wurde
direkt nach dem Ausbau des de-
fekten Motors ein Ersatzantrieb
eingebaut“, erzählt Andreas
Fuhrmann.FürdenAuftraggeber
waren damit erstmal die größten
Probleme gelöst, doch für den
Elektromaschinenbauermeister
fingen die Herausforderungen
an: „Wegen des hohenGewichts
mussten wir besondere Stapler
leihen, um ihn überhaupt in
unsere Werkstatt transportieren
zu können.“ Ab dann lief alles
problemlos, denn auf Antriebs-
undKrantechnikistdasTeamum
Elektromaschinenbauermeister Andreas Fuhrmann repariert große Elektromotoren
Steckbrief: Andreas Fuhrmann, Kehrig
Gegr. 1969 | 12Mitarb. (3Meister, 2 Lehrl.) | Elektromotoren, -werk-
zeuge, Krananlagen | Tel.: 02651/ 705950 |
Andreas Fuhrmann
schließlich spezia-
lisiert.
NebensofortigerHil-
fe bei Motor-Notfäl-
len gehört auch die
regelmäßige War-
tung großer Indus-
triekrananlagen zum
Aufgabenspektrum
des Handwerksun-
ternehmens aus der
Nähe von Mayen.
Gegründet 1969 von
Andreas Fuhrmanns
VaterHans-Josef, ist
das Unternehmen zu
einer festenGröße in
der Region herange-
wachsen, das wich-
tige Arbeitsplätze
schafft. So auch für
den Handwerker-
nachwuchs. Zurzeit
lernen bei Andreas
Fuhrmann zwei Lehrlinge. Einer
davon istAnneLung, die sich als
einzige Frau unter den männ-
lichen Kollegen gut zurechtfin-
det. „Mir macht der Beruf sehr
viel Spaß. Für Technik habe ich
michschonimmerbegeistertund
ein Bürojob wäre schrecklich
gewesen“, erzählt sie.
Auch Maikel Mohr hat erst
vor Kurzem seine Lehre bei
Andreas Fuhrmann abgeschlos-
sen. „Bevor ich mich für die
Elektronikerlehre entschieden
Wörtlich
zur Imagekampagne
Elektromaschinenbauermeister Andreas Fuhrmann aus Keh-
rig in der Eifel zur Imagekampagne des deutschen Handwerks:
„Die Imagekampagne ist eine sehr gute Sache und war drin-
gend notwendig!
I
nfos
Eine zeitlang
gab es verschie-
dene Sendungen
im Fernsehen,
die gezeigt ha-
ben, wie beim Hausbau oder der Reparatur von Haus-
haltsgeräten Handwerker geschludert oder angeblich
abgezockt hätten. Gezielt wurden nur die schwarzen
Schafe gezeigt, sodass für den Fernsehzuschauer rü-
berkommen musste, dass alle Handwerker Verbrecher
in Latzhose sind.
Damit muss endlich aufgeräumt werden und die
Imagekampagne hat dazu die richtigen Ansatzpunkte.
In einfachen Worten und viel Wortwitz zeigt sie,
welchen Stellenwert das Handwerk für die deutsche
Wirtschaft hat und was alles dahinter steckt. Deshalb
habe ich sofort die Aufkleber der Kampagne auf unse-
re Fahrzeuge geklebt und das Plakat ins Schaufenster
gehangen. Es ist wichtig, dass alle mitmachen, sonst
bringt es nichts.“
... zur Imagekampagne, Tel.: 0261/ 398-171,
sondern nur an Erfahrung dazu
gewinnen“, begründet Maikel,
der zurzeit seinFachabitur nach-
holt, seine Entscheidung.
Andreas Fuhrmann ist eine
qualitativ hochwertige Ausbil-
dung sehr wichtig. Er selbst hat
gleich zwei Lehren erfolgreich
abgeschlossen. „Noch heute
profitiere ich davon, dass ich
zunächst Elektroinstallateur
gelernt und anschließend den
Elektromaschinenbauer dran-
gehängt habe“, versichert Fuhr-
mann, der bereits seit 2002 im
Meisterprüfungsausschuss sitzt.
„Manchmal ist es zwar sehr
stressig, sich neben der Arbeit
dort zu engagieren. Aber ich
möchte selbst dazu beitragen,
dass die Ausbildung im Hand-
werk so hochwertig bleibt, wie
sie schon immer war. Statt aus
der Ferne zu meckern, tue ich
lieber etwas.“
habe, habe ich mir auch andere
Berufe angeschaut, eben alles,
was mit Elektrotechnik zu tun
hat. Aber die Fachrichtung Ma-
schinen undAntriebstechnik hat
mir am besten gefallen“, erklärt
der Geselle, der in diesem Jahr
am Leistungswettbewerb des
DeutschenHandwerks teilnahm.
„Man kann ja nix verlieren,
Reparieren Motoren egal welcher Größe: Andreas Fuhrmann
(l.) bildete Maikel Mohr zum Elektroniker, Fachrichtung Ma-
schinen- und Antriebstechnik, aus.
HwK-Mitarbeiter verabschiedet: Bernhard Dickscheid
„Ich habe meine Arbeit bei
der Handwerkskammer
Koblenz mit Herzblut ge-
macht“, bekennt Zentral-
heizungs- und Lüftungs-
bauer- sowie Gas- und
Wasserinstallateurmeister
Bernhard Dickscheid.
Nach 29 Jahren bei der HwK
geht der 62-Jährige in die
Freistellungsphase der Al-
tersteilzeit. „Ich möchte jetzt
die Ergebnisse meines Ar-
beitslebens mit meiner Frau
zusammen genießen“, sagt er
und freut sich auf viele Reisen.
EineRundreisedurchsPiemont
im Frühling – erstmalig „open
end“ – bildet den Auftakt.
Dickscheid war bis 1989 als
Ausbilder in der überbetrieb-
lichen Lehrlingsunterweisung
in seinen beiden erlernten
Handwerken tätig. 1990wech-
selte er in die Meisterkurse
der HwK, war ab 1995 Lehr-
gangsleiter. Als Highlights
seines Arbeitslebens bei der
KammernennterseinMitwirken
bei Planung und Bau des Me-
tall- und Technologiezentrums
von 1983 bis 1986 und die
Handwerksmessen. „Die tech-
nische Entwicklung in meinem
Handwerk, der fachliche An-
spruch des zukunftsorientierten
Gewerks haben mich immer
angetrieben“,sagter.Erverweist
beispielsweise auf unzählige
Berechnungsvarianten bei der
Wärmebedarfsermittlung, die er
im Laufe der Zeit gemacht hat.
„In den Neubauten der Zukunft
wird es keine klassischen
Heizungen mehr geben“, ist
er sicher.
„Meine Berufe, wie ich sie
einmal gelernt und ausgeübt
habe, gibt es so nicht mehr.
Die geforderten Kenntnisse
und Fertigkeiten haben sich
gewandelt, sind vielfältiger
geworden. Anlagenmechani-
ker für Sanitär-, Heizungs- und
Klimatechnik werden jetzt
ausgebildet. Junge Leute mit
Köpfchen, die auch gern im
Team arbeiten und Kontakt
zu Kunden mögen, haben gute
Zukunftschancen. Sie werden
die Erfüllung finden, die ich
in meinem Arbeitsleben auch
immer hatte“, so Dickscheid.
Der Nachfolger von Bernhard
Dickscheid findet bei derHwK
Koblenz einen interessanten
Arbeitsplatz. Infos dazu unter
Tel.: 0261/ 398-511, E-Mail:
Für ihn wird ein Nachfolger
gesucht: Bernhard Dick-
scheid.
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