Handwerk Special Nr. 144 vom 3. November 2010 - page 18

HwK-Ausbilder erzählen aus ihrem Erfahrungsschatz
18 Nr. 144 3. November 2010 www.handwerk-special.de
6.700 Lehrlinge in 27 Jahren
Rund 6.700 Handwerks-
lehrlingen hat er während
seiner Berufstätigkeit bei
der Handwerkskammer
Koblenz sein Wissen wei-
tergegeben.
Er hat ihnen auch deutlich ge-
macht, was es heißt, zur großen
Familie der Bauhandwerker
zu gehören: Berufsethos, Stolz
auf die erreichte Leistung und
Zusammengehörigkeitsgefühl
zählen dazu. Jetzt tritt er in die
Freistellungsphase der Alters-
teilzeit: Werner Nett, 60 Jahre,
Maurermeister,Fliesen-,Platten-
und Mosaiklegermeister und
Stuckateur.
Bau-Doppelmeister Werner Nett geht in die Freistellungsphase der Altersteilzeit.
Werner Nett zeigte
sein vielseitiges bau-
handwerkliches Talent
auch in den Lebenden
Werkstätten der HwK,
wie hier beim Kunst-
handwerkermarkt.
ANZEIGEN
„WertestehennichtinLehr-
büchern. Man muss sie in
den Herzen verankern. Das
geht hart, aber herzlich zu,
wie auf demBauüblich“, ist
Nett überzeugt. „Ich kenne
die Sprache, habe selbst
vor meinem Beginn bei der
HwK16 Jahre lang auf dem
Bau gearbeitet. Ich konnte
immer gut mit jungen Leuten,
habe auch als Fußballtrainer ge-
arbeitet, weiß, wie sie ‘ticken’“,
sagt er. Können weiterzugeben
ist seine Sache. „Die Arbeit in
den HwK-Lehrwerkstätten hat
mir immer Freude gemacht.
Die Lehrlinge haben mich fit
gehalten, das Verhältnis unter
den Kollegen, zum Leiter des
HwK-Bauzentrums und zur
Geschäftsführung war stets fair
und von gegenseitigem Respekt
geprägt. Man kommt gern zur
Arbeit. Diese Einstellung habe
ich weitergetragen.“
Er erinnert sich an die Hand-
werksmessen, an die Gestaltung
des Platzes vor der Herz-Jesu-
Kirche in Koblenz oder seine
EinsätzeinBulgarien,demLand,
demdieHwKseit der politischen
Wende Anfang der 1990er Jahre
verbunden ist. Nett erinnert
sich an den Aufbau des Berufs-
bildungszentrums in Pleven.
„Fünfmal war ich in Bulgarien.
DieLebensartderMenschen,aus
wenig viel zu machen, hat mich
stets begeistert.“
„Man war immer mittendrin“,
sagt er rückblickend über die
knapp 27 Jahre Arbeitszeit bei
der HwK Koblenz. An 9.816
Tagen hat er den Weg von
seinem Wohnort Fischbach ins
HwK-Bauzentrum angetreten.
Er ist diesen Weg erfolgreich
„gegangen“. Jetzt wird er viel
wandern, gern sein Traumland
Ägypten besuchen und weiter
Fußballfan bleiben – und Hand-
werks-Fan!
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