Handwerk Special Nr. 144 vom 3. November 2010 - page 17

Durch ungewohnte Einblicke neue Erkenntnisse gewinnen
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Nr. 144
3. November 2010
Info-Wehrübung
HwK-Hauptgeschäftsführer Baden lernt Bundeswehr als Partner des Handwerks „von innen“ kennen
„Zwischen Bundes-
wehr und Handwerk
lebt eine über Jahr-
zehnte gewachsene
Partnerschaft, die wir
am Standort Koblenz-
Lahnstein und im
Kammerbezirk intensiv
pflegen“, bekennt HwK-
Hauptgeschäftsführer
Alexander Baden.
Ein Grund mehr für
ihn, sich rund 35 Jahre
nach seinem zweijäh-
rigen Wehrdienst noch
einmal in der Praxis
mit der Bundeswehr
auseinanderzusetzen
– in Form einer „Infor-
mationswehrübung“für
Multiplikatoren aus Wirt-
schaft und Gesellschaft. Als
Soldat für eineWochediente
Baden mit 22 weiteren Füh-
rungskräften aus Wirtschaft
und Gesellschaft in der zur
Hoch hinaus im W
alderlebnispark
Es war eine ganz andere
Art der Freisprechungs-
feier, die der Landesin-
nungsverband des
Dachdeckerhandwerks
Rheinland-Pfalz für seine
neuen Dachdeckergesel-
len organisiert hatte.
Die jungen Leute aus ganz
Rheinland-Pfalz stellten sich
imWalderlebnisparkKastellaun
beim Klettern, Balancieren
und Abseilen Herausforde-
rungen sportlicher Art. Sonst
gewöhnlich hoch hinaus auf den
Dächern, hieß es diesmal, die
körperliche Fitness ebenfalls in
der Höhe beimKletter-Parcours
unter Beweis zu stellen.
„Wir wissen, dass unsere frisch
gebackenen Gesellen sportliche
Wettkämpfe langen Festtagsre-
Freisprechung der rheinland-pfälzischen Dachdeckergesellen einmal anders
den vorziehen. Deshalb haben
wir sie bereits zum dritten Mal
nach Kastellaun eingeladen“, so
Oswald Höfer, Geschäftsführer
des Landesinnungsverbandes.
Der Organisator der von den
Dachdeckereinkaufsgenossen-
schaften Mannheim/Worms
und Koblenz gesponserten
Veranstaltung erzählte, dass die
meisten der 153 neuen Dach-
deckergesellen aus Rheinland-
Pfalz bereits voll imBerufsleben
stehen. „Eine Abwechslung
am Wochenende ist da genau
das Richtige. Hier können sie
luftige Höhen einfach zum
Spaß erklimmen, ohne dabei
die Sicherheitsvorkehrungen
außer acht zu lassen, Mut, Ge-
schicklichkeit und Teamgeist
nachweisen. Eigenschaften, die
aucheinenDachdeckerauszeich-
nen“, erklärte er.
Die Freisprechungsfeier für
die Dachdeckergesellen aus
Rheinland-Pfalz gestaltete der
Landesinnungsverband im
Walderlebnispark Kastellaun.
Ober­
meister
Karl-
Heinz
Bischoff
gratu-
liert dem
Jahr-
gangs-
besten
Konstan-
tin Giese.
„Bleibt dem Dachdeckerberuf
treu.Machtetwasdraus.Esistein
wunderbares Handwerk“, sagte
Kreishandwerksmeister Karl-
HeinzBischoff.DerObermeister
der Dachdeckerinnung Koblenz
betonte, dass es ihm eine Freude
wäre, den einen oder anderen im
Meisterkurs wiederzutreffen.
Meisterbrief
im Visier
Daniel Alke aus Urmitz möchte
in jedem Fall den Meisterkurs
besuchen. Der 20-jährige Nor-
man Hess aus Dernau im Ahrtal
ist bereits auf Meisterkurs an
der Dachdeckerfachschule in
Mayen. „Mit dem Meisterbrief
strebe ich die Selbstständigkeit
an. Als eigener Chef Dächer
zu gestalten, ist ein reizvoller
Gedanke.“KonstantinGiese aus
Gehlert im Westerwald bereitet
sich auf das Fachabitur vor.
Später möchte der 20-jährige
Prüfungsbeste auchdenMeister-
brieferwerbenundimelterlichen
Betrieb arbeiten. Fachabitur-
pläne hegt auch Simon Röhrig
aus Höchstenbach/Ww. „Im
MomentarbeiteichbeiderFirma
Weber Bedachung in Selters,
wo ich ausgebildet wurde“,
erzählt er.
AlleDachdeckergesellenwollen
im Beruf vorwärtskommen. Sie
haben Pläne und wissen, dass
„Das Handwerk. Die Wirt-
schaftsmacht. Von nebenan.“
alle Möglichkeiten offen hält.
Sie sind stolz auf ihren Be-
ruf. Bei ihrer ungewöhnlichen
Freisprechungsfeier zeigten
die Jung-Gesellen den ihnen
eigenen Ehrgeiz. Nicht nur be-
ruflich, auch im Abenteuerpark
wollten sie hoch hinaus. „Es hat
sehr viel Spaß gemacht. Wie
im Dachdeckerhandwerk, von
Eintönigkeit gab es keine Spur“,
so ihr Fazit.
Informationen zur Lehre
im Handwerk bei der HwK-
Ausbildungsberatung,
Tel.: 0261/ 398-323, Fax:
Streitkräftebasis gehörenden
Führungsunterstützungsschule
der Bundeswehr im bayerischen
Feldafing. Zum Programm ge-
hörten Hintergrundvorträge zur
Struktur und zu den Aufgaben
der Bundeswehr im Inland und
in den Auslandseinsätzen, aber
auch Einblicke in die aktuelle
Diskussion um die Neuausrich-
tung der Bundeswehr.
Beginnend mit Einkleidung,
Gelöbnis undderVerleihungdes
zeitweiligen Dienstgrades eines
Oberleutnants nahm auch der
soldatische Alltag einen greif-
barenRaumein. PraktischeAus-
bildungsabschnitte mit einem
PatrouillengangundderEinrich-
tung eines Checkpoints fanden
ihre Ergänzung inÜbungen zum
Leben im Feld mit Bergmarsch.
BrigadegeneralHelmut Schoepe
als Kommandeur der Führungs-
unterstützungsschule bot den
Wehrübenden hautnahe Innen-
einsichten in die Bundeswehr
und ihre Einsatzerfordernisse.
Alexander Badens Fazit als
Soldat für eine Woche: „Un-
sere Bundeswehr leistet einen
professionellen Dienst für unser
Land, insbesondere in ihren
Aufgaben als Einsatzstreitkraft.
Die Soldaten sind hoch spezi-
alisierte und motivierte Profis,
die in vielfacher Hinsicht auf
Meister in Uniform kaum zu
bewerkstelligen. Hier könnte
noch mehr getan werden und
die bewährteKooperation zwi-
schen dem Handwerk und der
Bundeswehr Früchte tragen.“
Infos zur Zusammenarbeit von Bundeswehr und Handwerk im
Beratungszentrum Bundeswehr-Wirtschaft unter dem Dach der
„Leben
im Feld“
mit Klet-
teraus-
bildung.
Foto: Bundeswehr/Monden
ihre beruflichen
Fertigkeiten aus
dem Handwerk
zurückgreifen.
Die internationa-
len Militäreinsät-
zeentwickelnihre
Bedeutung vor
dem humanitären
Hintergrund; die
dazu erforder-
lichen Aufbau­
leistungen sind
ohne das Hand-
werk, ohne sei-
ne Gesellen und
Hauptgeschäftsführer Alexan­
der Baden (r.) auf Patrouille bei
der Informationswehrübung.
Foto: Bundeswehr/Monden
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