Handwerk Special Nr. 144 vom 3. November 2010 - page 19

Steinmetzmeister gestalten persönliche Orte der Trauer
19
Nr. 144
3. November 2010
Ausbildung an modernster Heiztechnik: EVM übergibt Mini-Blockheizkraftwerk an die Handwerkskammer
Die Energieversorgung
Mittelrhein GmbH (EVM)
hat ein Mini-Blockheiz-
kraftwerk (BHKW) an die
HwK Koblenz gespendet.
Das 15.000 Euro teure
Gerät steht künftig im
Metall- und Technologie-
zentrum (Metz) und wird
in der Berufsausbildung
und in Meisterkursen zum
Einsatz kommen.
DertechnischeGeschäftsführer
der EVMGünter Jöhl übergab
das BHKW an HwK-Haupt-
geschäftsführer Alexander
Baden. „Wir freuen uns, nun
andiesemhochmodernenGerät
ausbilden zu können“, sagte
Baden und Jöhl ergänzte: „Wir
arbeiten seit jeher eng mit dem
regionalen Handwerk zusam-
men. Aus- und Weiterbildung
werden bei uns groß geschrie-
ben.“ 300 Teilnehmer lernen
derzeit in den SHK-Werkstät-
ten imMetz, es sind Lehrlinge
zum Anlagenmechaniker für
Sanitär-, Heizungs- und
Klimatechnik und ange-
hende Installateur- und
Heizungsbauermeister.
„Mit dem BHKW er-
höhen wir die Qualität
unsererAusbildungnoch
weiter“, sagte Metz-Lei-
terDr.FriedhelmFischer.
„Wir wollen Interesse
und Verständnis für die
Technik wecken und
Kenntnisse und Fertig-
keiten durch gezieltes
Training vermitteln. Die
Tiefe und Intensität un-
terscheidet sich dabei je
nach Zielgruppe.“
Seit Jahren arbeiten die
EVM und das regionale
Handwerk eng zusam-
Förderprogramme haben beim
regionalen SHK-Handwerk in
den vergangenen zehn Jahren
einenUmsatz von rund 29Mil-
lionenEurogeneriert.Damitist
der Energieversorger nicht nur
ein Partner für Klimaschutz,
sondern fördert auch die Wirt-
schaft in der Region.
Interessierte können das BH-
KW sowie eine Strom erzeu-
gende Heizung bei der Nacht
der Technik am Samstag, 6.
November, in Betrieb erle-
ben. Bei dieser Veranstaltung
werden auchEVM-Berater vor
Ort sein und alle Fragen beant-
worten. In seinem Vortrag am
Samstagabend erklärt EVM-
Energieberater Christopher
Dold, wie Erdgas besonders
innovativ und damit effizient
eingesetzt werden kann.
Informationen zum BHKW-
Förderprogramm der EVM,
Tel.: 0261/ 402-429, E-Mail:
BHKW ist sehr effizient, da es
das Prinzip der Kraft-Wärme-
Kopplung nutzt, es produziert
sowohl Strom als auch Wärme.
DieAbwärme aus der Strompro-
duktion wird dabei zum Heizen
und zur Warmwasserbereitung
verwendet. Der erzeugte Strom
wird ins Netz eingespeist. Mit
einemBHKWStromundWärme
vor Ort zu erzeugen, ist wesent-
lich effektiver, als Strom aus
Großkraftwerken zu beziehen.
Durch Umwandlung und Trans-
port entstehen Energieverluste
von bis zu 60 Prozent.
„Ein BHKW ist eine Technolo-
gie der Zukunft. Wir möchten
den Einsatz solch innovativer
Energietechnikenvorantreiben“,
ergänzt Schröder. Die EVM hat
sich zum Ziel gesetzt, durch
Heizungsmodernisierungen den
CO
2
-Ausstoß in Privathaushal-
ten zu senken. Im Rahmen ihrer
Klimaschutzinitiative erprobt
sie derzeit zwei Strom erzeu-
gende Heizungen sowie eine
Zeolith-Gaswärmepumpe in
der Praxis. Für den verstärkten
Einsatz der umweltschonenden
BHKW hat die EVM zudem
ein Förderprogramm aufgelegt.
Für 2010 stehen hierfür 50.000
Euro bereit. Dieses und weitere
men. „Die Fachleute des SHK-
HandwerkssindwichtigePartner
fürunsundunsereKunden,wenn
es um Beratung und Moderni-
sierung der Heizung geht“, sagt
Unternehmenssprecher Chris­
tian Schröder von der EVM. Ein
Das BHKW der EVM wird in der
SHK-Werkstatt montiert.
Sicherung von Ressourcen
Handwerksmeister Braun setzt auf Recycling-Grabmale
Steckbrief: Natursteinhaus Braun, Alterkülz
Gegr. 1988 | 4 Mitarbeiter, 3 Meister | Grabmale, Skulpturen,
Sakrales | Tel.: 06762/ 951845 |
sich um Rohstoffe, die norma-
lerweise zu Mineralbeton oder
für den Straßenbau zerkleinert
oder weggeworfen werden
oder anderweitig für immer
verschwinden. Mir ist bekannt,
dass der Volksmund es in vielen
Landstrichen als schlimm an-
sieht,wennalteGrabmalewieder
verwendet werden. Ich wirke
aber derWegwerfmentalität und
falscher Pietät entgegen. Als
Steinmetzmeister distanziere ich
mich von schlechter Nachrede.“
Neben demNaturstein sind auch
andere Stoffe und Materialien
„Für mich gilt: Ein Grab-
mal ist Stein gewordene
Trauerarbeit“, sagt
Steinmetz- und Steinbild-
hauermeister Eckhard
Braun aus Alterkülz im
Hunsrück.
Der 48-jährige Geschäftsführer
des Natursteinhauses Braun er-
klärt es so: „Der Hinterbliebene
findet in mir ein Medium, je-
mand, der ihmbei der Trauer zur
Seite steht. Aus dem Gespräch
entstehen Ideen für die Gestal-
tung eines Grabmals. Der Trau-
ernde ist bei der Entwicklung
dabei, von der Zeichnung über
das Modell bis zum Aufstellen
des Steins. Der Verstorbene ist
somit ‘versorgt’ und ‘angekom-
men’. Der Angehörige hat einen
unverwechselbaren Ort, an dem
er Zwiesprache halten kann.“
Naturstein-
Recycling
„Seit einigen Jahren bieten wir
Gemeinden und Privatpersonen
mit dem Bedarf der Grabmal­
entsorgung eine preisgünstige
Abwicklung vom Rückbau alter
Grabstätten aus Natursteinen
an“, erzählt Braun. „Das Ziel
ist die Gewinnung von Natur-
steinen in verschiedenen Sorten
und Abmessungen. Es handelt
Steinmetzmeister Eckhard Braun befreit die Kon-
turen seines Kunstwerks vom Steinstaub.
bei einemRückbau vonGraban-
lagen wieder zu verwenden. So
können Bronzebeschriftungen,
Grabvasen und Laternen, die
vorwiegend aus Bronze oder
Bronzelegierungen bestehen, in
denMetallkreislauf,Betonfunda-
menteindenMineralbetonbedarf
zurückgeführt werden. Braun ist
überzeugt, dass auf diesemWeg
„Ressourcen effizient gesichert
werden, die Umwelt geschont
und individuelle Gestaltung
gefördert wird“.
Nicht nur der Gestaltung von
Grabsteinen und der Vermark-
tung von gebrauchten Natur-
steinen hat sich der Handwerks-
meister verschrieben. Er hat sich
auch im sakralen Bereich und
bei der Restaurierung bekannter
Objekte einen Namen gemacht.
Gern erinnert er sich an die
Restaurierung der Himmel-
fahrtskirche auf dem Ölberg in
Jerusalem. „Neun Tage hat die
Fahrt mit dem mit Werkzeug
Steinmetzen und -bildhauer
starten am 3.9.2011 mit
einem Teilzeit-Meisterkurs
in Koblenz. Unterrichtstage:
fr, 16-20.15 h, sa, 8-15 h.
Infos & Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie:
E-Mail:
Meisterkurs
Steinmetzen
Info-Tel.: 0261/ 398-415
beladenen Pkw nach Jerusalem
gedauert. Dreieinhalb Monate
warenmeineMitarbeiter und ich
vor Ort beschäftigt. Der Auftrag
für die Arbeit in Israel kam von
der evangelischenLandeskirche
Hannover.Erwaranspruchsvoll,
spannend und gut für die Seele“,
bekennt er.
NdT-Fachevent
Im Rahmen der Nacht
der Technik (NdT) findet
am 6. November zum
fünften Mal der Koblenzer
Erfahrungsaustausch für
Schweißfachleute statt.
Gemeinsam mit dem DVS-
Bezirksverband Koblenz
lädt die Schweißtechnische
Lehranstalt der HwK Ko-
blenz wieder zu einer um-
fangreichen Ausstellung
und einem interessanten
Vortragsprogramm ein.
Die Ausstellung und fach-
technische Beratung können
Besucher von 13 bis 1 Uhr
nachts für sich nutzen. Das
Vortragsprogramm startet
hingegen um 16.45 Uhr im
Raum 1.37 des Metall- und
Technologiezentrums. Zwi-
schen 17 und 23 Uhr gibt
es stündlich einen anderen
Fachvortrag.
Anmeldung zu den Vorträ-
gen per Fax: 0261/ 398-988
oder E-Mail: schweissen@
hwk-koblenz.de
1...,8,9,10,11,12-13,14,15,16,17,18 20,21,22,23,24
Powered by FlippingBook