Handwerk Special Nr. 128 vom 28. März 2009 - page 15

Geothermie als alternative und effiziente Energieversorgung
Nr. 128
28. März 2009
Wärmepumpe
... so funktioniert’s
Die Wärmepumpe arbei-
tet nach dem gleichen
Prinzip wie ein Kühl-
schrank, jedoch mit
umgekehrter Wirkung.
Als Wärmequelle können grundsätz-
lich die Außenluft, das Erdreich oder
das Grundwasser genutzt werden.
Eine Wärmepumpenheizung über-
nimmt die komplette Wärme- und
Warmwasserversorgung des Gebäu-
I
nfos
Platzsparender sind Erdwärmesonden. Bei der senkrechten
Erschließung der Wärmequelle Erdreich werden Bohrungen bis
etwa 100 m Tiefe eingebracht. Wie tief gebohrt werden muss,
hängt von dem Untergrund und der benötigten Wärmeleistung
ab. Durch die Leitungen zirkuliert nach Fertigstellung der
Anlagen eine umweltverträgliche, frostfreie Soleflüssigkeit,
die sich beim Durchfließen durch die im Erdreich gespeicher-
te Energie erwärmt. Im Wärmetauscher der Wärmepumpe
wird diese Energie wieder abgegeben, auf das notwendige
Temperaturniveau gebracht und an das Heizsystem geleitet.
Informationen zur energetischen Optimierung von Ge-
bäuden und Beratung für Handwerksbetriebe im HwK-
Zentrum für Umwelt und Arbeitssicherheit, im Internet
unter
d ...
Wärme aus der Tiefe
„Immer wenn die Öl- und
Gaspreise nach oben klet-
tern, werden wir mit Anfragen
überhäuft.“ Seit fünf Jahren
bieten Achim Oeser und An-
dreas Günther Leistungen zur
Nutzung der Erdwärme an.
Emser-Rohrleitungsbau: Mit Qualifizierung fit für Technikeinsatz
Steckbrief:Emser-Rohrleitungsbau,Mülheim-K.
Gegr. 1997 | 12 Mitarbeiter | Erdwärme, Rohrleitungsbau, Brun-
nenbau | Tel.: 02630/ 956386 |
„Erdwärme ist ganzjährig im
eigenen Garten verfügbar“,
werbendiebeidenGesellschafter
von „Emser-Rohrleitungsbau“
(ERB) für die Technologie,
die sich bereits seit rund 25
Jahren bewährt und durch
explodierende Energiekosten
neue Aufmerksamkeit erfährt.
„Die Wärmepumpentechnik,
also die ‚Heizeinheit’ im Haus,
hat sich kontinuierlich weiter-
entwickelt. Ihr Betriebszyklus
ist vergleichbar dem anderer
Heizsysteme. Die unterirdische
Technikmit derErdwärmesonde
ist ein geschütztes System, das
den Nutzer überdauert.“ Die
Energiebilanz beschreiben sie
als äußerst positiv, da die Wär-
mepumpe nur sehr wenig Strom
verbraucht – „und den kann ich
mit einer Fotovoltaikanlage
selbst produzieren“.
Neue Märkte
erschließen
Der Geschäftsbereich Geo-
thermie ist bei ERB aus der
konsequenten Erweiterung des
Angebotes im Rohrleitungs-
bau für Gas, Trinkwasser und
nungfürdasBrunnenbauerhand-
werk, den Teilbereich Tiefbau
imStraßenbauerhandwerksowie
denTeilbereichRohrleitungsbau
im Installateur- und Heizungs-
bauerhandwerk.
Qualifikation als
Schlüssel zum Erfolg
„Ständige Aus- und Weiter-
bildung unserer Facharbeiter
gehört wie der Einsatz neuester
Technik und die Zusammenar-
beit mit kompetenten Partnern
– für dieGeothermie-Bohrungen
beispielsweise ortskundige Ge-
ologen – zu unserem Qualitäts-
konzept“, bekräftigendie beiden
Gesellschafter, die von ihren
Ehefrauen im Büro unterstützt
werden.Dazugehört auch, selbst
an allen erforderlichenLehrgän-
gen teilzunehmen, „um unsere
Mitarbeiter entsprechend führen
zu können“.
... unter Tel.: 0261/ 398-651, Fax: -992,
E-Mail:
des wie eine Heizung, die mit fossilen Brennstoffen betrieben
wird. Gerade einmal 25 Prozent müssen an elektrischer Energie
bereitgestellt werden, um 75 Prozent Umweltwärme zu nutzen
und das Gebäude zu 100 Prozent mit Wärme zu versorgen.
Wichtig für eine wirtschaftlich und ökologisch gut funkti-
onierende Wärmepumpe ist ein Heizsystem mit niedrigen
„Vorlauftemperaturen“. Das ist üblicherweise eine Fußbo-
den- oder Wandheizung. Bei einem guten Dämmstandart eines
modernisierten Hauses können auch konventionelle Heizkörper
so dimensioniert werden, dass die Anlage mit einer nied-
rigen Vorlauftemperatur von 35 bis 40 Grad arbeiten kann.
Die Erschließung der Wärmequellen bei Sole/Wasser-Wärme-
pumpen kann auf zwei Arten erfolgen. Die erste Variante ist
die Verlegung eines Flächenkollektors in einer Tiefe von 1,20
bis 1,50 m im Aussenglände, ähnlich einer Fußbodenheizung.
Sauberes und präzises
Arbeiten: Moderne Bohr-
technik mit Absaugvor-
richtung erschließt die
Wärmequelle direkt am
Haus im eigenen Garten.
Im Rohrleitungsbau ha-
ben sich Achim Oeser
und sein Team
auf das
Kunststoff-
schweißen
speziali-
siert.
Rund 100
m tief wird
die Bohrung
getrieben.
Fernwärme im Auftrag von
Kommunen und Energieversor-
gern erwachsen, mit dem sich
die beiden gelernten Schweißer
AchimOeser und Andreas Gün-
ther 1997 in Kemmenau selbst-
ständig gemacht haben. Zuvor
waren die beiden rund zwölf
JahrefüreinBauunternehmenim
Brunnen- und Rohrleitungsbau
tätig. 2004 haben sie ihre neue
Betriebsstätte im Gewerbepark
Mülheim-Kärlich bezogen. Im
Umkreis von rund 100 kmist das
Fachunternehmen tätig.
Als Industriemeister für Rohr-
netz-, Wasser- und Brunnenbau
und darüber hinaus als Europä-
ischer Schweißfachmann und
Kunststoffschweißer hat Achim
Oeser die Ausübungsberechti-
gung nach der Handwerksord-
Erdsonden (1)
erschließen die
Wärmequelle.
Die Wärme-
pumpe (2) gibt
die Energie an
die Pufferspei-
cher für Hei-
zung (3) und
Brauchwasser
(4) ab.
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