Handwerk Special Nr. 128 vom 28. März 2009 - page 14

Energie sparen mit dem Handwerk – Der „Energie-Check“ bringt´s
Nr. 128
28. März 2009
Leichter Energie sparen
Auch wenn der Frühling
immer stärker an die
Tür klopft, so bleiben
die Nächte vorerst
kalt und die Heizung
läuft munter weiter.
Fein raus ist da, wer schon mit
den passenden Maßnahmen für
eine hohe Energieeffizienz der
eigenen vier Wänden gesorgt
hat. Da Energie teuer ist und es
auch in Zukunft bleiben wird,
hier einige Sanierungstipps für
alle, die noch zu den „Sparmuf-
feln“ zählen:
Maßgeblich für den Wärme-
verlust eines Hauses sind unter
anderem die Luftdichtheit des
Gebäudes, der Aufbau der
Außenwände, des Daches und
Kellers sowie die verwende-
ten Baustoffe. Durch gezielte
Dämmung der Gebäudehülle
sind hier schnell Energieeinspa-
rungen möglich, die zudem das
Wohnklima spürbar verbessern
und das Risiko von Feuchtigkeit
undSchimmel erheblich senken.
Für die Energiebilanz eines
Wohnhauses spielen außerdem
Tipps zur energetischen Gebäudesanierung – HwK-Schulungen
Der U-Wert
Nach der Energieeinspar-
verordnung (EnEV)
müssen bestimmte
Grenzwerte eingehal-
ten werden. Darunter
fällt auch der U-Wert.
Der Wärmedurchgangsko-
effizient eines Bauteils, U-
Wert genannt, gibt an, wie
viel Wärmemenge bei einer
Temperaturdifferenz von 1
Kelvin jeSekunde durch1m²
Außenwand-, Fenster- oder
Dachflächenverlorengeht.Er
ist eine spezifische Kennzahl
für die Materialzusammen-
setzung eines Bauteils.
Bäder mit „großem Bahnhof“
Dort, wo zu Beginn
des 20. Jahrhunderts
noch emsiger Güter-
verkehr herrschte und
die Züge voll beladen
mit Basalt, Ton oder
Braunkohle abfuhren, ...
...blinken nun Wasserhähne,
Badewannen mit Sprudeldüsen
und Dampfbäder. In dem ehe-
maligen Bahnhofsgebäude hat
Jürgen Kruschel seit Mitte der
90er Jahre mit seinem Betrieb
Quartier bezogen.
Das alte Bahnhofsgebäude in
Fehl-Ritzhausen im Wester-
wald, das seit der Stilllegung
der Bahnstrecke auf seine neue
Bestimmung wartete, ist heute
renoviert und ausgebaut zu
einem modernen Ausstellungs-
und Büroraum.
Heizung-Sanitär Kruschel erweckt alte Bahnstation zum Leben
Steckbrief: Heizung-Sanitär Kruschel
Gegr. 1959 | 23 Mitarbeiter (2 Meister, 1 Lehrling) | Komplettbad-
sanierung, Solartechnik | Tel.: 02661/ 98270 |
Heizungsanlagen und installiert
Solaranlagen. „Unsere Spezia-
lität ist der Bau von Komplett-
bädern“, so der In-
genieur fürEnergie
undWärmetechnik.
Im Jahr sanieren er
und sein Team, zu
demauchSohnKai
und Heizungsbau-
ermeister Heiner
Schell gehören, im
Schnitt 50 bis 60
Bäder.„Wirarbeitenmitanderen
Handwerksbetrieben zusammen
undübernehmenalseinheitlicher
Ansprechpartner die gesamte
Planung und Ausführung.“
1991 erstand Ingenieur Jürgen
Kruschel das marode
Bahnhofsgebäude. Vor
allem das „Bäder-Studio“
hatindemehemaligenBahn-
hofsvorraum seinen Platz
gefunden, indem heute wahre
Badträume ausgestellt sind.
Gegründet hatte den Betrieb
seinVater Hermann 1959 einige
Straßen weiter im Ort. Dort war
es dem wachsenden Unterneh-
men, in das JürgenKuschel nach
seinem Ingenieurstudium 1977
eingestiegen war, mit der Zeit
zu eng geworden: „Wir sind aus
allen Fugen geplatzt“, erinnert
sich der 55-Jährige. Kein Wun-
der, denn als er 1979 denBetrieb
übernahm, gab es außer ihm
nur einen Gesellen. Als zweiten
Mitarbeiter stellte er 1980 den
ersten Lehrling ein: „Und der
arbeitetheutenochbeiuns.“Eine
ähnlicheGeschichte haben viele
seiner Mitarbeiter.
Aktiv sind die Kruschels im Be-
reich der alternativen Energien.
Ihre neueste Entdeckung sind
die „Rapspellets“, „eine Heiz-
methode,dieabsolutCo2-neutral
verbrennt und einenhöherenEn-
ergiegehalt als Holz besitzt“, ist
SohnKai, gelernterAnlagenme-
chaniker und studierter Versor-
gungstechniker, begeistert.Aber
nichtjederHeizkesselkanndiese
Pelletsorte verbrennen. Und da
kommen die Kruschels mit
ihrer Beratung wieder ins Spiel.
Immer mit Spaß bei der
Arbeit: Jürgen Kruschel
sorgt mit seinem Team
für Wohlfühl-Bäder.
Mit seinen 23 Mitarbeitern
übernimmt Jürgen Kruschel
für seine Kunden die komplette
Badsanierung, sorgt fürmoderne
die Fenster eine entscheidende
Rolle.Moderne Fenster, die sich
durch einen niedrigen U-Wert
(s. Kasten) auszeichnen, halten
Kälte fast genauso gut ab wie
massive Wände. Auch der Zu-
stand der Heizungsanlage sollte
kritisch überprüft werden. Wird
derBrennstoffeffektivinWärme
umgewandelt? Wer bereits über
eine Heizungsmodernisierung
nachdenkt, sollte die Kombi-
nation mit einer Solaranlage in
Betracht ziehen. Damit können
rund 50 Prozent der Energie zur
Warmwasserbereitung einge­
spart werden.
Mit einer Kombination aus
Wärmedämmung und Moderni-
sierung der Heizung lassen sich
in einem typischen Einfamili-
enhaus der sechziger Jahre über
60 Prozent des Heizenergiever-
brauchseinsparen!UmdieSuche
nach individuellen Einspar-
möglichkeiten für Hausbesitzer
zu erleichtern und gleichzeitig
attraktiver zu gestalten, hat
die Deutsche Bundesstiftung
Umwelt (DBU) die Aktion
„Haus sanieren – profitieren“
ins Leben gerufen. Herzstück
derKampagne ist einkostenloser
und unverbindlicher „Energie-
Check“, den der Handwerker
für denHausbesitzer durchführt.
Innerhalbvon einer halbenStun-
de erstellt er einen umfassenden
Überblick über den energe-
tischen Ist-Zustand des Hauses
und liefert damit Anhaltspunkte
für Sanierungsmaßnahmen.
Die notwendige Qualifizierung
für die „Energie-Checks“ der
Mit der Bahnlinie
nach Marienberg,
Westerburg und
Rennerod wurde
der 1908 erbaute
Bahnhof in Fehl-
Ritzhausen zu
einem Knotenpunkt.
Nach umfangreichen Umbau-
arbeiten dient der verjüngte
Bahnhof den Kruschels nun als
moderne Wirkungsstätte.
Badträu-
me nach
Kru-
schel
Art.
... und Heizungsbauer. Der
nächste Teilzeit-Meister-
kurs in Koblenz beginnt am
3. Juli. Der Untericht findet
immer freitags, 15.30 bis
20.15 Uhr und samstags, 8
bis 15 Uhr statt.
Ein Meisterkurs in Vollzeit
für Installateure und Hei-
zungsbauer beginnt am 30.
November in Koblenz. Der
Unterricht findet montags
bis freitags von 8 bis 15.30
Uhr statt.
Infos & Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie:
E-Mail:
Meisterkurs
Installateur ...
Info-Tel.: 0261/ 398-415
Sinnvoll Lüften
Beim Dauerlüften über
gekippte Fenster geht
viel Energie verloren.
Besser mehrmals täglich
Stoßlüften - im Winter 5-10
Minuten und dabei die Heiz-
körperventileschließen.Inder
Nacht schützengeschlossene
Gardinen oder Rollläden vor
Wärmeverlusten.Heizkörper
aber nicht durch Vorhänge
oder Möbel verdecken. Sie
müssendieWärme frei andie
Raumluft abgeben können.
DBU-Kampagne„Haussanieren
lungen der HwK Koblenz. Am
3. April haben Handwerker die
Möglichkeit, von 16 bis 20.15
Uhr an einer solchen Schulung
im HwK-Zentrum für Umwelt
und Arbeitssicherheit, August-
Horch-Straße, teilzunehmenund
sich so dieses zukunftsträchtige
Marktsegment zu erschließen.
Weitere InfosbeimZentrumfür
Umwelt und Arbeitssicherheit,
Tel.: 0261/ 398-656, Fax: -992,
E-Mail:
1...,4,5,6,7,8,9,10,11,12,13 15,16,17,18,19,20,21,22,23,24,...28
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