Handwerk Special Nr. 128 vom 28. März 2009 - page 13

Der nächs­te Teilzeit-Meis-
terkurs beginnt am 23.
Oktober in Herrstein, frei-
tags, von 16 bis 20 Uhr und
samstags, von 8 bis 15.30
Uhr.
Infos & Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie:
E-Mail:
Für glanzvolle Auftritte: Schmuck in bester Handwerksqualität
Nr. 128
28. März 2009
Bestens geritzt
„Zufriedene Kunden sind der höchste An-
spruch, den man erfüllen kann“, so Graveurin Bet-
tina Schöntges aus Braubach am Rhein.
Nach Graveurlehre und berufsfremder Arbeit („Ich wollte ver-
schiedene Dinge einfach ausprobieren.“), hat sich die heute
44-Jährige wieder ihrem eigentlichen „Lieblingsmetier“, dem
Schmuck, zugewendet. Sie entwirft ihn, graviert ihn und bringt
dabei ihr Faible für Farben und Formen in Gestaltung und An-
fertigung ein. Seit fünf Jahren ist sie selbstständig. Wer in ihr
TinArt’s Schmuckatelier eintritt, empfindet ein unbeschreiblich
anheimelndes Gefühl. Schlichte Eleganz trifft auf wohltuende
Gemütlichkeit.
Graveurin mit Schmuckideen
Meisterkurs
Gold- u. Silberschmiede
Info-Tel.: 0261/ 398-415
Hightech für Uraltes
Trägt man diesen Ring,
ist es, als ob man ei-
nen Funken Frühling
am Finger hätte.
Nicht so sehr des Reifs aus
Weißgold mit dreiseitig ein-
gearbeiteten Brillanten wegen,
sondern vor allem wegen des
edlen Steins in seinem Mit-
telpunkt, dessen leuchtendes
Maigrün alle Aufmerksamkeit
auf sich zieht. Ein Peridot, ein
uralter, bereits von ägyptischen
Schmuckstücken her bekannter,
von den Römern als „Smaragd
des Abends“ gepriesener, nach
einer letzten Blüte im Barock
weitgehend vergessener und
erst Ende des 20. Jahrhunderts
wiederentdeckter Stein.
Goldschmiedemeister Horst Lang nutzt CAD und CNC
nach seiner Meisterprüfung,
seine Werkstatt in der Stadt der
Edelsteine, in Idar-Oberstein
eröffnete, die Farbsteine ganz
besonders.
„Natürlich richte ich mich ganz
nachdenWünschenderKunden,
wennesumeinimAuftraggefer-
tigtes Einzelstück geht“, erklärt
der Goldschmiedemeister, für
den das klassische Gelbgold
Steckbrief: Lang-Design, Idar-Oberstein
Gegr. 1975 | 3 Mitarbeiter, 1 Lehrling | Farbsteinschmuck als Uni-
kat oder in Kleinserie | Tel.: 06781/ 987021 |
V.i.S.d.P.:
Hauptgeschäftsführer Alexander Baden
Redaktion:
Anne Bach, Jörg Diester, Markus Gaida, Beate Holewa, Dr.
Lieselotte Sauer-Kaulbach
Layout:
Anne Bach, Jörg Diester, Markus Gaida
Mitarbeiter: Katja Vogt
Fotos:
Werner Baumann, Godehard Juraschek, P!ELmedia, HwK
Koblenz (Titel), private Fotos aus den Betrieben
Herausgeber: Handwerkskammer Koblenz, Friedrich-Ebert-Ring 33, 56063
in Verbindung mit demMittelrhein-Verlag Koblenz
Anzeigen:
MRV-Anzeigen, August-Horch-Str. 28, 56070 Koblenz,
Christoph Lind (verantwortl.), Tel.: 0261/ 892-470
Techn. Herstellung: Industrie Dienstleistungsgesellschaft mbH, 56070 Koblenz
Impressum
Steckbrief: TinArt’s Schmuckatelier, Braubach
Gegr. 2004 | Schmuckanfertigungen, Gravuren, Ausstel-
lungen | Telefon: 02627/ 8298 |
Ein „Vertrauensverhältnis“ zum Kunden sind der Graveurin und
Schmuckgestalterin wichtig. Durch die im Atelier integrierte
Werkstatt kann der Kunde Bettina Schöntges beim Entstehen
(s)eines Schmuckstücks über die Schulter schauen. Hier wird
geschmiedet, geschmolzen, gelötet, graviert und gebohrt. „Ich
genieße es, am Werktisch zu sitzen und mit den edlen Materi-
alien zu experimentieren“, sagt sie. „Ich habe mich neben der
Herstellung von Unikaten auf die Aufarbeitung von älterem, lieb­
gewonnenen Schmuck spezialisiert.“
Bettina Schöntges arbeitet am liebsten mit Terminabsprache.
Dann sitzt sie mit dem Kunden im stilvoll gemütlichen Ambiente
ihres Ateliers und führt ein individuelles Beratungsgespräch. Sie
bespricht Änderungswünsche und entwickelt neue Kreationen.
„Ich nehme mir Zeit und der Kunde spürt das. Anspruchsvollen
Schmuck kauft man nicht im Vorbeigehen. Man möchte Indivi-
dualität ausdrücken und bewundernde Blicke einheimsen“, ist
sie überzeugt. Sie kombiniert Perlen mit Edelsteinen und erzielt
dadurch ausgefallene Effekte. Mit Fingerspitzengefühl kreiert sie
Unikate aus Gold, Silber und Edelstahl. Sie setzt dabei im wahrs-
ten Sinne des Wortes brillante Ideen in die Tat um. Sie schafft
es, dass alte Stücke in neuem Outfit strahlen. Ihre Kunden lädt
sie zu Hausmessen ein. Sie präsentiert ihre Arbeiten auf Messen
und ausgewählten Kunsthandwerkermärkten.
Nach einem individuellen Beratungsgespräch
macht sich Bettina Schöntges an die Arbeit
und kreiert passend zum Kundenwunsch ein
Schmuckstück, das garantiert die Blicke auf
sich ziehen wird.
seiner Werkstatt
einsetzt.
Dereingangsge-
schilderte Peri-
dot-Ring ist, wie etliche Schmuck-
stücke derKollektion, mithilfe von
CAD und CNC entworfen und
realisiert worden. „Praktisch ist
das ebenvor allembeiArbeitenmit
klaren Formen, die sich mit dem
Computer noch präziser zeichnen
und herstellen lassen“, erläutert er.
Bei dem Peridot-Ring sei der Reif
mit einer CNC-Maschine gefräst
„und so mindestens drei, vier Ar-
beitsstunden eingespart worden“.
Das macht die kostbaren Stücke
ein kleines bisschen preiswerter.
Bei Kleinserien erweist sich das
„Rapid Prototyping“ als hilf-
reich, ein Fertigungsverfahren,
bei demvorhandeneCAD-Daten
gleich in Werkstücke bzw. in
Wachsmodelle umgesetzt wer-
den. Ganz in diese Linie passt
dasLaser-Schweißgerät,mitdem
sich, so Lang, erheblich exakter
arbeiten lässt als mit herkömm-
lichem Löten. Die klassischen
Goldschmiedetechniken seien
trotzdem nach wie vor wesent-
licher Teil der Arbeit.
Hightech im Handwerk könnte
keinen glanzvolleren Auftritt
haben als hier, wenn der Gold-
schmiedemeister seineSchatztruhe
öffnet, denKoffer, mit demer eben
erst von der WGJ, der Worldwi-
de Gem and Jewelery-Messe in
Tucson/Arizona zurückgekehrt
ist. Und eine hübsche Bemerkung
zum Schluss: Mundpropaganda,
erklärt Lang, sei die beste Wer-
bung, aber „Frauen
verraten oft nicht
mal ihrer besten
F r e u n d i n ,
woher der
Schmuck
stammt!“
Seitdem gehört der Peridot, der
seine grüne Farbe dem Eisen
verdankt,zudenLieblingenauch
vonGoldschmiedemeisterHorst
Lang und taucht in seiner selbst
entworfenen und gefertigten
Schmuckkollektiongleichmehr-
fach auf, als Ring, Anhänger,
oder Ohrschmuck. Ohnehin
liebt Lang, der 1975, zwei Jahre
immer noch die schöns­te
Ergänzung für die funkelnden
Farbsteine ist. Er selbst bevor-
zugt klare, teils geometrische
Formen, die dem Stein nicht
die Schau stehlen, sondern seine
Schönheit zurückhaltend unter-
streichen. So klassisch Lang als
Gestalter arbeitet, so innovativ
sind die Techniken, die er in
Ring mit Pe-
ridotstein.
Die besten
Ideen
hat
Horst
Lang
an
seiner
alten
Werkbank.
1...,3,4,5,6,7,8,9,10,11,12 14,15,16,17,18,19,20,21,22,23,...28
Powered by FlippingBook