Handwerk im Winter vom 13. Dezember 2008 - page 6

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Keramische
Alltag
sschönheiten
Besuch in der Töpferei Wilhelm Schmitz in Waldbreitbach
Direkt an der Hauptstraße steht das alte
Westerwälder Fachwerkhaus mit sei-
nen ochsenblutroten Balken, das zum
reizvollen Ortsbild von Waldbreitbach
beiträgt, das sich zudem gerade in die-
sen Tagen wieder festlich geschmückt
hat und seinen Besuchern als stim-
mungsvolles „Krippendorf“ präsentiert.
Ein Jahrhundert lang, bis 1963, war
indemHaus dieGastwirtschaft „Zum
Schützenhof“ untergebracht. 1983
richtete sich Töpfermeister Wilhelm
Schmitz neben seinem Elternhaus
Werkstatt undAusstellungsraumein.
Rund zehn Töpfermärkte besucht er
imJahr, verkauft seineGebrauchske-
ramik, die auch in der Winterausstel-
lung der Galerie Handwerk zu sehen
ist, direkt an die Kunden. Die warten
teilweiseschonaufihn,dennSchmitz,
der sich bewusst auf diesen Bereich
spezialisierte – „Ich wollte nicht nur
teure Einzelstücke für einigeWenige
machen!“ –, hat sich auch für extrem
langlebige Geschirrserien entschie-
den, die man über Jahrzehnte hin
sammeln und ergänzen kann.
Zeitlose Handwerkskunst
Zeitlos die ausgewogene Form, zeit-
los die Farben, die unaufdringlichen
Glasuren. Mit dem blau-weißen
Geschirr habe er vor 20 Jahren ange-
fangen, dann sei das schwarz-weiße
dazugekommen und seit einigen
Jahren gibt es eine dritte Serie aus
einem mit Granitstaub versetzten
Ton, die vom Kontrast der glatten,
glasierten und rauen, unglasierten
Oberflächen lebt. Alle Teile sind per
Hand auf der Scheibe gedreht, all-
tagstaugliche Einzelstücke, bleifrei,
lebensmittelecht,spülmaschinen-und
mikrowellentauglich.
Schmitz nimmt eine Rolle Ton,
vermisst sie, schneidet sie in gleich
lange und dicke Stücke, knetet jedes
durchundlegtesaufdieScheibe.„Das
gibtMüslischüsseln“, erläutert er und
überprüft mit einer Art Schiebelehre,
ob alle Geschirrteile das gleicheMaß
haben. Er zeigt auf zwei Ordner,
gebraucht wie ein oft benutztes
Kochbuch. „Da ist mein Kapital
drin“, kommentiert Schmitz, sprich:
die genauen Größen von Tassen,
Tellern oder Bechern, die benötigte
Tonmenge und die Rezepte für die
Steinzeugglasuren. „Ich rühre meine
Glasuren selber anundda brauche ich
exakte Mengenangaben, um in einer
Geschirrserie keine Abweichungen
zu haben.“
Zur Töpferei ist er nach dem zweiten
StaatsexamenfürsLehramtanGrund-
und Hauptschulen gekommen, „weil
ich doch lieber etwas machen wollte,
bei dem man abends sieht, was man
geschaffthat“.DasHandwerkerlernte
erbeiWimundJohannesMühlendyck
und besuchte dann die Staatliche
Fachhochschule
für Keramikge-
staltung in Höhr-
Grenzhausen, be-
vor er 1983 seinen
Meistermachte.
Einen besseren
Lehrer als
Mühlendyck
senior hätte
er nicht ha-
ben können,
meint er, und
wahrschein-
lich werde er
es genauso
machen wie
er, „der hat noch mit 80Jahreninder
Werkstatt gearbeitet“.Undvielleicht,
ergänzt Wilhelm Schmitz, „mache
ich dann sogar wieder Einzelstücke“.
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|
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|
Reine Handarbeit auf der Drehscheibe:
Töpfermeister Wilhelm Schmitz fertigt
Gebrauchskeramik in kleinen Serien.
Wilhelm Schmitz dreht auf der
Töpferscheibe Müslischalen.
Fassade im
Hundertwasser
-Stil
Sozial- und Kreativprojekt von Jugendkulturzentrum Lahnstein und HwK Koblenz
Lehrlinge aus einer berufsbildendenMaßnahme der HwKgestalten die Fassade des
Jugendkulturzentrums in Lahnstein mit Bruchkeramik im Hundertwasser-Stil.
Junge Leute können Außergewöhn-
liches leisten, wenn sie gefordert wer-
den. Das haben Lehrlinge, die sich in
HwK-Maßnahmen der Pädagogischen
Anlaufstelle auf die Berufs- und Ar-
beitswelt vorbereiten, erst kürzlich mit
dem Tanzprojekt (e)motion! bewiesen.
Jetzt geht es erneut um etwas ganz
Besonderes. Im Rahmen eines Sozi-
al- und Kreativprojekts gemeinsam
mit dem Jugendkulturzentrum und
der Stadt Lahnstein sowie Sponsoren
aus der Wirtschaft gestalten Maurer-
und Betonbauerlehrlinge des 1. und
2. Lehrjahrs aus einer BaE-Maß-
nahme (s.u.) der HwK die Fassade
des Zentrums mit Bruchkeramik im
Hundertwasser-Stil.
Nach einem Entwurf von Kerami-
kermeisterinHeidiDörtzbach-Scholl
und unter fachlicher Anleitung der
HwK-Ausbilder verlegen sie von der
BaukeramikEbingerausBadEmsge-
sponserteBruchkeramik.„Diejungen
Leute entwickeln bei ihrer Arbeit ein
Feeling für Handwerk und Gestal-
tung. Der künstlerische Anspruch
bei der Gestaltung mit Bruchkera-
mik ist hoch“, so Keramikermeister
Roland Giefer-Bahn, Obermeister
der Keramikerinnung für das Land
Rheinland-Pfalz, der das Projekt be-
fürwortetundberatendzurSeitesteht.
„Keramikistwetterbeständig,pflege-
leicht und vielfältig einsetzbar. Am
Beispiel der Fassade wird deutlich,
wie der Werkstoff bei der kreativen
Wandgestaltung auch im Außen-
bereich verwendet werden kann.“
Gestalterische Förderung
„Es ist ein tolles Gefühl, an einem
Projekt von bleibendem Wert mit-
zuwirken. Ich kann zu all meinen
Bekannten sagen: ‘Seht, da habe ich
mitgearbeitet!’“, so Steve Polling
aus Winningen. Der 21-Jährige und
der 19-jährige Benjamin Reich aus
Koblenz sind zuRecht stolz, dass „ihr
Werk“ unvergänglich und für jeder-
mann sichtbar ist undnichtwieder ab-
gerissenwird,wiebeiÜbungsstücken
in den Lehrwerkstätten üblich.
„Die Lehrlinge sind mit Eifer dabei“,
loben HwK-Ausbilder und Maurer-
meisterWolfgangDylusundKerami-
kermeisterinHeidiDörtzbach-Scholl
das Engagement der Jugendlichen.
Walter Nouvortne, Leiter des Zen-
trums, bestätigt das. „Die Jungs
sind bei Wind und Wetter bereit.“
Während Dylus bei der Projektarbeit
Lehrinhalte der Maurer vermittelt,
kümmert sich die Keramikerin vor
allemumgestalterisch- künstlerische
Aspekte. Auch einen sozialen Effekt
versprichtdieArbeitimJugendkultur-
zentrum Lahnstein - Haus der Gene-
rationen. Das Zentrum ist ein Ort der
Begegnung für alle Altersgruppen.
Es gibt generationsübergreifende
Angebote, Workshops für Senioren
und Jugendliche. „Man setzt sich
damit auseinander, wer das Haus
nutzt, andemman arbeitet“, berichtet
Maurerlehrling Polling.
Mit BaE zum Gesellenbrief
Maßnahmen von HwK, Argen und Arbeitsagenturen
Die HwK bietet die Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen
(BaE) in Zusammenarbeit und Förderung mit den örtlichen Agenturen für
Arbeit und Argen in ihren Berufsbildungszentren in Koblenz, Rheinbrohl,
Bad Kreuznach und Herrstein an. Die BaE wird gezielt für Jugendliche mit
Lern- sowie sozialen und sprachlichen Defiziten angeboten. Die jungen Leu-
te beginnen eine Lehre bei der HwK mit dem Ziel der Übernahme in eine
betriebliche Ausbildung. Während der Zeit bei der HwK werden die jungen
Leute individuell gefördert und sozialpädagogisch betreut. – Informationen
zu allen Maßnahmen bei der Pädagogischen Anlaufstelle der HwK Koblenz,
Tel.: 0261/ 398-324, Fax: -989, E-Mail:
1,2,3,4,5 7,8,9,10,11,12,13,14,15,...16
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