Handwerk im Winter vom 13. Dezember 2008 - page 14

Bernd Geyer ist Obermeister der vor zwei Jahren gegründeten Bestatter-Innung Koblenz.
Der Tischler- und Bestattermeister (Funeralmaster) ist Vorstandsmitglied im Landes-
fachverband Bestattungsgewerbe Rheinland-Pfalz e.V. und im Prüfungsausschuss für
das Bestatterhandwerk tätig. HiW sprach mit ihm über Innungsarbeit und Ausbildung.
Ihre Innung zählt mittlerweile zwölf Mitgliedsbetriebe. Wie zu-
frieden sind Sie mit der bisherigen Zusammenarbeit?
Ich bin sehr zufrieden. Bislang haben wir uns zweimal im Jahr getroffen, um
uns über die neuesten Entwicklungen auszutauschen und zu beraten. Ab dem
kommenden Jahr werden wir uns vier Mal treffen. Es hat sich gezeigt, dass der
gemeinsame Erfahrungsaustausch, beispielsweise über die Veränderungen in
der Bestattungskultur, für uns alle große Vorteile bringt. Außerdem erwarten
wir eine Reihe von Änderungen, die zum Beispiel die Ausbildung im Bestatter-
handwerk betreffen, sodass wir uns zukünftig immer zeitnah beraten wollen.
Was hat sich bereits in Ihrem Handwerk verändert?
Die Einrichtung des Bundesausbildungszentrums für Bestatter in Münnerstadt seit 2005 war ein wichtiger
Schritt, der die Ausbildung im Bestatterhandwerk zum Positiven verändert hat. Damit ist das Ziel einer bundes-
einheitlichen Lehre erreicht. Bis dahin gab es große Unterschiede im Ausbildungsniveau zwischen den Bundes-
ländern, die sich jetzt aber zunehmend angleichen werden. Auf diese Weise hat sich auch der Berufsstand der
Bestatterfachkraft weiter etabliert. Als Nächstes geht es um eine einheitliche Bestatter-Meisterverordnung.
Seit Kurzem können sich Bestattungsunternehmen, die mit dem Markenzeichen des Bundesverbandes
deutscher Bestatter ausgezeichnet sind, auch durch den TÜV Rheinland zertifizieren lassen …
Das war das Thema unseres letzten Innungstreffens. Es handelt sich dabei um ein Qualitätsmanagementsystem.
Auf der einen Seite bringt es zwar eine Reihe von Auflagen und Papierkram mit sich, aber auf der anderen un-
terstützt es das Vertrauensverhältnis zwischen Angehörigen und Bestattungsbetrieb. Ich persönlich war zunächst
auch skeptisch, aber nun sehe ich eindeutige Vorteile und gehöre selbst zu den zertifizierten Unternehmen.
Bestatter-Innung Koblenz
Interview mit dem Obermeister Bernd Geyer
Obermeister Bernd Geyer.
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Peru, Ecuador und am Ende
wurde es Brasilien – exotische
Ziele für jemanden, der in einem
idyllischen Dorf in der Nähe von
Bad Kreuznach aufgewachsen ist.
Mit nur 21 Jahren ließ der gelernte
Tischler Bernd Geyer seine Heimat
hinter sich und wagte als Entwick-
lungshelfer den Schritt ins ferne
Brasilien. „Das einzige Problem war
damals, dass für das Hilfsprojekt im
Süden Brasiliens ein Bootsbauer
gesucht wurde und kein Tischler.
Also stürzte ich mich in einen wah-
ren Bootsbauer-Crashkurs, bevor
mein Abenteuer beginnen konnte“,
erinnert sich Bernd Geyer, der ins-
gesamt 15 Monate im Dschungel
Brasiliens verbrachte. Neben der
portugiesischen Sprache und der
Kultur Brasiliens lernte er seine
heutige Ehefrau kennen, die als
Entwicklungshelferin (Hebam-
me) im Nord-Osten Brasiliens
arbeitete.
Zurück aus Brasilien
MitseinerRückkehrnachDeutsch-
land begann für Bernd Geyer eine
der anstrengendsten Zeiten seines
Lebens. Als Angestellter einer
Polstermöbelfabrik erledigte er die
Aufgaben von drei Jobs gleichzeitig:
„Ich war Messebauleiter, Konstruk-
tionszeichner und Tischler zugleich.
In der Zeit, die noch übrig blieb, habe
ich mich auf meine Tischlermeister-
prüfung vorbereitet und unser Haus
gebaut“, lächelt der heute 54-Jährige,
denes damals jedochzurück in seinen
ursprünglichen Lehrberuf zog: „Ich
habe in Bingen in einem Tischler-
undBestattungsunternehmen gelernt
und wollte immer in diesen Bereich
zurückkehren.“
Schon sein Urgroßvater Jakob Geyer
arbeitete als Tischler und war, wie
damals üblich, für die Bestattungen
im Ort zuständig. Der Anblick von
Särgen war für Bernd Geyer deshalb
nie etwas Außergewöhnliches, son-
dern gehörte zum Alltag dazu. „Das
Bestatterhandwerk war mir vertraut
und ich sehe noch heute darin eine
sehr wichtige gesellschaftliche Auf-
gabe. Deshalb habe ich unmittelbar
nach meiner Tischlermeisterprüfung
1979 den Abschluss zum Fachge-
prüften Bestatter
gemacht.“ Mit
dem Zertifi-
kat in der
Tasche beendete Bernd Geyer seine
Arbeit in der Polstermöbelfabrik
und machte sich als Schreiner und
Bestatter selbstständig.
Er arbeitete von Beginn an eng mit
dem Bad Kreuznacher Bestattungs-
unternehmer Karl-Heinz Bechter
zusammen und als dieser 1985 starb,
leiteteBerndGeyer denBetrieb unter
demNamen „Bechter“ weiter. Heute
kümmert er sich zusammen mit sei-
ner Frau Marlies, Sohn Florian und
einem weiteren Angestellten um die
VersorgungderVerstorbenen.„Wenn
ich etwas mache, dann muss es auch
Hand und Fuß haben. Deshalb war
es mir sehr wichtig, fundiertes Fach-
wissen zu besitzen und somit war
mein zweiter Meisterbrief, diesmal
im Bestatterhandwerk, fest einge­
plant“, erzählt Geyer, der vereidigter
Sachverständiger der HwK Koblenz
für das Bestattungsgewerbe ist. 2002
legte er vor der Handwerkskammer
DüsseldorfseinePrüfungzumBestat-
termeister (Funeralmaster) ab.
Ehrenamtlich engagiert sich Bernd
Geyer alsObermeister inder vor zwei
JahrengegründetenBestatter-Innung
Koblenz. Doch damit nicht genug:
Er ist außerdem Vorstandsmitglied
im Landesfachverband Rheinland-
Pfalz der Bestatter und sitzt im
Prüfungsausschuss der Handwerks-
kammer Düsseldorf für das Fach
„Beratungsgesprächundhygienische
Versorgung“. „Im unterfränkischen
Münnerstadtist1994einLehrfriedhof
und2005einBundesausbildungszent-
rum für Bestatter eröffnet worden.
Dort finden Fortbildungsseminare
und vor allem die Überbetrieblichen
Lehrlingsunterweisungenstatt.Damit
ist ein wichtiger Schritt zur bundes-
einheitlichen Bestatterausbildung
geschafft“, erklärt der zweifache
Meister. Er selbst unterrichtet seit
JahrendasFach„AufbahrungundDe-
koration“. „Eine personenbezogene
Aufbahrung lindert den Schmerz der
Trauernden und das sehe ich als eine
der Hauptaufgaben unserer Arbeit.“
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Im Vorstand des Bauvereins
Oberwesel: Steinmetzmeister
und Restaurator im Handwerk
Thomas Brahm.
Diese Holz-
figur brachte
Bernd Geyer
aus einem
Urlaub auf
Lanzarote mit.
Sie erinnert an
eine trauernde
Person und
strahlt gleich-
zeitig Ruhe
und Kraft aus.
Der Bauverein Historische Stadt Oberwesel e.V. ist mit dem Deutschen Preis für Denkmalschutz
ausgezeichnet worden – der höchsten Auszeichnung auf diesem Gebiet in der Bundesrepublik.
Als Schirmherr des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz (DNK) nahm
Bundespräsident Dr. Horst Köhler an der feierlichen Verleihung in Leipzig teil. Die
Auszeichnung ging in diesem Jahr an insgesamt zehn Preisträger. „Mit dem Preis
zeichnet das Komitee engagierte Personen aus, die sich in beispielhafter Weise der
Rettung von Gebäuden, Ensembles, Altstadtkernen, Dörfern und archäologischen
Denkmälern verschrieben haben“, informiert DNK-Präsidentin Dr. Eva-Maria
Stange. Zudem gilt er Vertretern von Presse, Hörfunk und Fernsehen, die bei-
spielhaft auf die Probleme des Denkmalschutzes aufmerksam gemacht haben.
Fachleute zählen die Stadtmauer von Oberwesel zu den bedeutendsten Denkmälern
profaner Wehrarchitektur des Mittelalters in Deutschland. Der 1993 gegründete
Bauverein hat es sich zur Aufgabe gemacht, dieses bedeutsame Erbe zu erhalten. Das Deutsche Nationalkomitee für
Denkmalschutz verlieh dem Bauverein Historische Stadt Oberwesel den Preis „für sein vorbildliches bürgerschaftliches
Engagement zur Bewahrung der Kultur eines überregional bedeutenden Kulturdenkmals, dessen Verfall durch Eigenleis­
tungen der Vereinsmitglieder, Spenden und die Zusammenarbeit mit Landesbehörden verhindert werden konnte“. Der
Vorstandsvorsitzende Herbet Jäckel und Vorstandsmitglied Thomas Brahm freuten sich über die hohe Auszeichnung.
Informationen zum Denkmalschutz im Zentrum für Restaurierung und Denkmalpflege der HwK Koblenz in Herrstein,
Tel.: 06785/ 9731-760, Fax: -769, E-Mail:
ternet:
Steckbrief: Bestattungshaus Bechter, KH
Gegr. 1904, Übern. 1986
|
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|
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|
Tel.: 0671/ 838380
|
Mit dem Tod
vertraut
Obermeister Bernd Geyer engagiert sich für das Bestatterhandwerk
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