Handwerk Special Nr. 125 vom 25. Oktober 2008 - page 23

Bulgarien an Rhein und Mosel
Nr. 125
25. Oktober 2008
Jugend profitiert besonders
„Gerade die junge Ge-
neration profitiert vom
deutsch-bulgarischen
Partnerschaftsprojekt“,
macht die Spitze der HwK
deutlich. Austauschpro-
gramme für Lehrlinge
und Studenten zählen
dazu. So sind aktuell
deutsche Handwerks-
lehrlinge in Betrieben
an der Schwarzmeer-
küste und erweitern
ihre Erfahrungen.
Die Schwarzmeerküste bei
Burgas ist berühmt für ihren
Sandstrand und auch für viele
Deutsche ein beliebtes Urlaubs-
ziel. Doch mit Sommer, Sonne,
Strand haben die Reisepläne
der sechs deutschen Lehrlinge
nichts zu tun. Jeweils zwei
Bäcker, Straßenbauer und Kfz-
Mechatroniker packen mit an
in bulgarischen Betrieben und
erweitern so ihr Wissen. „Hier
wird mehr repariert als bei uns“,
stellt Philipp Liesenfeld bereits
nachzweiTagenfest.InKoblenz
wird er bei der KEVAG zum
Kfz-Mechatroniker ausgebildet
und sorgt technisch für eine si-
chere Fahrt der Bus-Passagiere.
„Es macht sehr viel Spaß und
Deutsch-bulgarische Partnerschaft mit Austauschprogrammen
HS 103
erscheint Ende
Januar 2005. Es ist
die erste Ausgabe
nach der Tsunami-
Katastrophe in
Sri Lanka - einem
Land, mit dem
die HwK Koblenz
seit Jahren über
ein Partner­
schaftsprojekt
in Verbindung
steht (auf
dem Titel eine
Mitarbeiterin).
Bereits
wenige Tage nach dem
Unglück startet die HwK zusammen mit dem
Handwerk und weiteren deutschen Partnern eine breit angelegte
Hilfsaktion. Vor Ort vertreten, koordiniert das HwK-Projektbüro
in Sri Lankas Hauptstadt Colombo die Hilfe, die wirklich da
ankommt, wo sie gebraucht wird.
Philipp Liesenfeld und Florian Hain aus Koblenz
mit ihrem bulgarischen Kfz-Ausbilder.
Drei Fragen an ...
Rangel Tscholakov
Vorsitzender des Vor-
standes der Nationalen
Handwerkskammer
Bulgariens (im Bild
als Redner bei der
HwK-Meisterfeier vor
1.100 Jungmeistern).
Was bedeutet Hand-
werk für Sie?
Für mich ist das Handwerk eine Gemeinschaft freier Menschen mit
gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen. Das Handwerk und der
Mittelstand in der Republik Bulgarien sind und bleiben ein Garant
für die Demokratie.
Was gefällt Ihnen an „Handwerk Special“ besonders?
Ich erhalte in Sofia jede Ausgabe und lese sie mir von der ersten bis
zur letzten Seite durch. Mir gefällt, dass Handwerk Special direkt
auf die Handwerker orientiert ist, auf ihre Errungenschaften und
Probleme gleichermaßen. Junge Organisationen wie unsere können
in der Zeitung Lösungen für manche ihrer Probleme finden.
Eine wichtige Botschaft an unsere Leser ist:
Dasswir über dasMagazin dieKommunikation zwischen deutschen
und bulgarischen Lehrlingen verbessern und dass wir die Chance
nutzen, die Zukunft des Handwerks im gemeinsamen Europa zu ge-
stalten. Hier ist „Handwerk Special“ bereits ein wichtiges Forum.
Georgieva aus Plovdiv hören zu
und notieren Inhalte der Vorle-
sung. Nina studiert Mathematik
im vierten Semester während
Aneliya für das Fach Germanis­
tik immatrikuliert ist.
„MeineArbeitwarsehrabwechs-
lungsreich, und ich habe vor
allem in sprachlicher Hinsicht
profitiert“, so Aneliya über ihr
Praktikum im Bereich Öffent-
lichkeitsarbeit bei der HwK
Koblenz. „Bei der Sparkasse
Koblenz habe ich neue PCs
zusammengebaut, getestet und
installiert. Die Aufgaben waren
spannend und die Kollegen sehr
hilfsbereit“, urteilt Nina über ihr
Praktikum. Ermöglicht wurde
den zwei Bulgarinnen dieser
Aufenthalt durch ein Förder-
projekt der Stiftung Universität
in Koblenz, die es sich zum Ziel
gesetzt hat, die Region Koblenz
als international anerkannten
Wirtschafts-,Wissenschafts-und
Bildungsstandort zu sichern und
Fühlen sich
als bulga-
rische Stu-
dentinnen
wohl am
Deutschen
Eck: Anel-
iya Razhe-
nikova und
Nina Geor-
gieva (l.).
„Eventuell gehe
ich nach der Lehre
ins Ausland.“
Metin Acar, 3.
Lehrjahr, 17 Jahre
Jugend – Handwerk – Zukunft
„Ich werde in der Bäckerei Handeck in Bell ausge-
bildet.MeinenBeruf habe ich über den Sportverein
gefunden. Mein Chef ist Läufer. Über ihn habe ich
den Beruf kennen gelernt. Ein Praktikum hat mich
bestärkt. Eventuell gehe ich nach der Lehre ins
Ausland. Deutsche Bäcker sind gefragt.“
ich werde ganz
neue Rezepte
mitbringen“,
empfiehlt auch
André Mink
von der Bäcke-
rei Schmidt in
Waldbreitbach
ande r en J u -
gendlichen die
Teilnahme an
einemAuslands­
praktikum.
Zur gleichen
Zeit in den
Hörsälen der
Universität in
Koblenz: An-
eliya Razheni-
kova und Nina
zu stärken.
Ein Koope-
rationsvertrag
zwischen den
Universitäten
Koblenz und
Plovdiv, der
im Rahmen
des internati-
onalen akade-
mischenNetz-
werkes der
Uni Koblenz
entstand, bil-
det dieGrund-
lage.
Bäckerlehrling André Mink (Mitte)
bringt nicht nur viele neue Eindrücke
aus seiner bulgarischen Gast-Bäcke-
rei mit, sondern auch einige Rezepte.
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