Handwerk Special Nr. 121 vom 12. April 2008 - page 29

Früh übt sich: Aus Schülern werden die Meister von morgen
Nr. 121
12. April 2008
Tolle Freizeit bei der HwK
Rekord: 417 Juniortechniker probierten spannende Berufe aus
Bester Bäckermeister kommt aus Holzhausen
Er ist 24 Jahre jung,
kommt aus Holzhau-
sen und legte bei den
Bäckern die beste
Meisterprüfung der
vergangenen Jahre ab.
Keine Frage: Jens Paul
versteht sein Handwerk.
DieBäckerei in einer Seitenstra-
ßedesOrtesHolzhausen (Rhein-
Lahn-Kreis) ist eher unscheinbar
– und doch etwas Besonderes.
Hier agiert zwischen Knetma-
schine und Backofen mit Jens
Paul Bäckermeister Nummer 1
mit Blick auf die Ergebnisse der
Meisterprüfung bei der HwK
Koblenz zwischen 2006 und
heute. Der 24-Jährige sorgt in
dem Handwerksunternehmen,
gegründet 1953, für gesunde
Vielfalt und kulinarische Gau-
menfreuden.Rund40Broteganz
verschiedenerArtwerdentäglich
in dem Familienunternehmen
Jens Paul, Allrounder zwischen Knetmaschine und Backhofen: Keiner legte seit 2006 eine bessere Prüfung ab
durch die fünf Mitarbeiter geba-
ckenundverkauft.Wie auch450
Brötchen und Kuchenteilchen.
„Am Wochenende kann die
Nachfrage bis auf das Doppelte
ansteigen.“ Jens Paul ist ein
Allrounder, der sich mit der
Familienrezeptur
der Neapoli-
taner genau-
so auskennt
wie mit der
Körnermi-
schung des besonders gesunden
Frühlingsbrotes (da reich an Vi-
taminEund
Calcium).
„ W i l l
man als
kleine
Bäckerei auf dem Lande erfolg-
reich sein, muss man die Wün-
sche seiner Kunden besonders
gut kennen und mit Kreativität
auch mal überraschen.“ Das
wechselndeAngebotkommtsehr
gut bei den Kun-
den des Holz-
h a u s e n e r
Me i s t e r -
betriebes
an.
Vom Riesling- bis
zum Sauerkrautbrot
„Im Winter gab es bei uns
ein Rieslingbrot. Die Körner
werden über Nacht in Riesling
eingelegt, was einen besonders
ausgeprägtenGeschmackfür das
BrotzurFolgehat“.EineIdee,die
JensPaul aus demMeistervorbe-
reitungskurs der HwK Koblenz
mitnahm, war das Sauerkraut-
brot. „Auch ein Renner“, so
der frisch gebackene Jung-
meister, der mit Blick
auf die Meisterprüfung
festhalten kann: „Die
Inhalte wie auch die Do-
zenten waren klasse. Ich
habe viel gelernt – auch,
dassmanalsHandwerker
in unserem Beruf nie so
ganzausgelernthat.Neue
RezeptideenundZutaten
lassen den Alltag nie
langweilig werden.“
Überzeugt durch Kreativität, Vielfalt und Klasse: Bäckermeister Jens Paul.
Backen wie die Profis:
Die Juniortechnikerkurse
in den Nahrungsmittel-
handwerken waren bei
den Schülern der Hit.
Vom Entwurf bis zum fertigen Flyer: Im Workshop
„Grafikdesign” in der Westerwald-Akademie in Wis-
sen gestalteten Schüler ihr eigenes Infomaterial.
Aufregende Haarkreationen zauberten Schüle-
rinnen in den Workshops Friseur und Kosmetik.
Sie arbeiteten als Tischler, Kosmetikerin oder Elektroni-
ker, entwarfen am PC ihre eigenen Flyer oder bereiteten
bei den Bäckern und Fleischern kulinarische Köstlich-
keiten zu: 417 Schüler aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz
probierten in den Juniortechniker-Workshops bei der
HwK Koblenz jetzt spannende Handwerksberufe aus.
„Ich zeichne sehr gerne, des-
halb wollte ich unbedingt
amGrafik-Designkurs
teilnehmen“, erzählt
Keoma Beier aus
Horhausen bei Lim-
burg. An drei Feri-
entagen lernten sie
und mehr als 50
weitereSchü-
ler in diesem
Wo r k s h o p
Neues ken-
n e n : Vom
F r e i h a n d -
zeichnenüber
das Layouten
am PC bis
zum Erstellen
eigener Flyer
war alles da-
bei. Im Juni-
ortechniker-
kurs „Elektro“ durften sich
die jungen Teilnehmer beim
Erstellen einer Lötarbeit be-
weisen. Während die einen
passendzumOsterfestkleine
Ostereier zusammenlöteten,
besonders gut, dass man hier
alles ausprobieren kann. So lernt
man sehr viel inder kurzenZeit“,
ist der 14-Jährige begeistert.
Neben den praktischenArbeiten
standen aber auch immer wieder
theoretischeGrundlagenaufdem
Stundenplan, die das technische
VerständnisderJunghandwerker
schulen. So versuchten sich die
Metallbau-
erjunioren
im Lesen
einfacher
technischer
Zeichnun­
gen, nach
denen siekleine
Blechkästen an-
fertigten. Das
Ende jedes
Schnuppe r -
kurses krönte
die Abschluss-
arbeit: Sei es ein
Schlüsselkasten,
eine eigene Bro-
schüre oder ein akus­
tischer Durchgangsprüfer
- den Eltern konnte das
Ergebnis der drei Tage stolz
präsentiert werden.
InsgesamtnahmenandenJunior-
techniker-Workshops 417Schü-
ler teil. Die Zahl hat sich damit
bastelten anderemit viel Geduld
an Automodellen oder einer
BrillenfassungwieClaudi Secci.
Für ihn steht bereits fest, dass er
nach der Schule eine Elektriker-
lehre machen will. „Mir gefällt
seit demVorjahr fast verdoppelt.
Übrigens: In den Sommerferien
starten die nächsten Juniortech-
niker-Kurse.
Die Termine zum Vormerken:
1.-3. und 8.-10. Juli. Infos unter
1...,18-19,20,21,22,23,24,25,26,27,28 30,31,32,33,34,35,36
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