Handwerk Special Nr. 120 vom 9. Februar 2008 - page 17

25 Jahre Fliesenleger-Innung Mittelrhein
Nr. 120
9. Februar 2008
Kunden kehren zum Fachbetrieb zurück
„Als Sachverständi-
ger kann ich ein Lied
davon singen, wie viel
Schaden durch nicht
fachgerecht ausgeführte
Arbeit entsteht. Anschei-
nend billig angebotene
Leistung kann für den
Kunden teuer werden”,
so Fliesen-, Platten- und
Mosaiklegermeister Knut
Mohr aus Straßenhaus.
Fliesenlegermeister Mohr setzt auf Individualität und Qualitätsarbeit
„Das Abheben von der
Masse ist für unsere Meis­
terbetriebe oberster An-
spruch und Verpflichtung
zugleich“, betont Dipl.-
Ing. Detlef Börner, Ober-
meister der Fliesenleger-
Innung Mittelrhein. Am 26.
Februar feiert die Innung
ihr 25-jähriges Jubiläum.
Eigentlich wurde bereits 1980
bei den Baugewerksinnungen
über die Gründung einer Flie-
senleger-Innung diskutiert, die
sich sowohl fachlich als auch
tariflich vom Maurerhandwerk
unterscheidet. 1983 war es dann
soweit.Inzwischengehörenmehr
als 80 Betriebe zur Innung.
Fliesenleger ist anspruchs-
voller Designer
Börner setzt auf die Beratung
durch die Meisterbetriebe seiner
Branche. „Wir sind nicht nur
hand­werklich perfekt, sondern
tragen zum Wohlfühlambiente
bei. Wenn sich die Dusch-
trennwände beispielsweise wie
Blütenblätter einer Tulpe öffnen,
ist das Duschen wie ein Tanz im
Sommerregen“, sagt er.
Fliesenleger-Innung Mittelrhein feiert 25-jähriges Jubiläum
Die Fliese hat sich vom Ge-
brauchsgegenstand zumDesign­
objekt entwickelt. Der Fliesen-
leger ist immer mehr anspruchs-
voller Designer, der sein Hand-
werk meisterlich versteht. Nicht
nurimBadistergefragt.Geflieste
Fußböden oder Arbeitsplatten
bieten zahlreiche Gestaltungs-
möglichkeiten. Dazu zählt auch
die Arbeit mit Naturstein.
„Farben Fugen Formate – 60
Jahre Faszination Fliesen“
Vom29.Augustbiszum5.Okto-
ber, täglich von 9.30 bis 17 Uhr,
können sich Besucher in einer
AusstellungdesLandesmuseums
Koblenz in Zusammenarbeit mit
der Fliesenleger-Innung Mittel-
rhein, der Handwerkskammer
Koblenz und dem Fachverband
Fliesen und Naturstein zum
Thema „Farben Fugen Formate
– 60 Jahre Faszination Fliesen“
in der Festungskirche Ehren-
breitstein von der Entwicklung
der Fliesen überzeugen. „Wir
nehmen dieMenschenmit auf ei-
neEntdeckungsreiseundbereiten
zahlreiche Überraschungen vor.
Die Zeitreise durch die letzten
sechs Jahrzehnte Gestaltung mit
Fliesenbietet einenEinblick, wie
sich Farben, Formen undGrößen
der Fliese je nach Modetrends
und Zeitgeist verändert haben“,
so Börner.
Ausbildung und Weiterbildung
hatsichdieInnungaufdieFahnen
geschrieben. „In jungen Men-
schen die Liebe zum kreativen
Beruf des Fliesen-, Platten- und
Mosaiklegers zu entwickeln, ist
eine lohnende Aufgabe für die
Meisterbetriebe“, betont Bör-
ner. In der Weiterbildung sieht
er ein „Vorwärtskommen und
neue Wege beschreiten“. „Der
Erfahrungs­austausch,dasSchau-
enüberdenTellerrand,machtuns
stark“,weißerausErfahrung.Der
Diplom-Bauingenieur führt den
1922 gegründeten Betrieb „Flie-
sen-Börner“ in Ko-
blenz in dritter Ge-
neration. Als Kreis-
handwerksmeister
engagiert er sich
über sein Gewerk
hinaus. „Handwerk
ist ohne Ehrenamt
nicht denkbar und es
hat mich gepackt“,
sagt er.
Abheben von der Masse ist
Anspruch
„Fliesen kleben kann jeder
halb­wegs Geschickte. Sie mit
Sinn und Verstand aber auch
auf schwierigstenUntergründen
verlegen, kann man nur mit
entsprechendem Fachwissen”,
ergänzt er. Der stellvertretende
Obermeister der Fliesenleger-
Innung Mittelrhein ist über-
zeugt: „Die Kunden kehren
zum Fachbetrieb zurück, weil
sie Qualitätsarbeit erwarten.”
Für Mohr, der seit
1991 selbstständig
ist, gehört indivi-
duelleBeratungder
Kunden sowohl bei
der Auswahl der
Fliesen als auch
in der Verlegung
zum Service. „Die
Fachberatung zählt
ebenso dazu wie
die auf den Punkt
gebrachteAngebot-
serstellung und das
Einhalten der ver-
einbarten Termine.
Das ist eigentlich eine Selbst-
verständlichkeit, diePraxis zeigt
aber, dass das nicht überall so
gehandhabt wird”, betont er.
Plädoyer für den
Meisterbrief
Als Vorsitzender des HwK-
Gesellenprüfungsausschusses
empfiehlt er jungen Fliesen-
legergesellen dringend die
Meisterschule als Basis für eine
geplanteSelbstständigkeit. „Nur
im Meistervorbereitungslehr-
gang lernt man die wichtigsten
Regeln für das Arbeiten auf dem
Bau und erwirbt Hintergrund-
wissen im fachtheoretischen,
betriebswirtschaftlichen und
rechtlichen Bereich, das man
eins zu eins direkt im täglichen
Geschehen umsetzen kann.
WelcherArbeitnehmer oder Ich-
AGler kennt sichmit der „Bibel”
desBauwesens, derVOB, aus?”,
fragt Mohr. „Der Meisterbrief
ist das Qualitätsmerkmal. Wir
müssen wieder einen hoch
qualifizierten Berufsstand ha-
ben”, so sein Plädoyer für den
Meisterbrief. Als Mitglied im
Meisterprüfungsausschussweiß
er, dass die Anzahl der Meis­
terkursteilnehmer in seinem
Handwerk wieder steigt.
Alle Leistungen
aus einer Hand
Fliesenlegermeister Mohr bietet
seinen Kunden ein Rundumpro-
gramm bei der Sanierung oder
Neuerstellung ihresTraumbades
an. „Zu unserer Handwerker-
kooperation gehören Schreiner,
Elektriker und Installateure.
Der Service erstreckt sich von
der Beratung über die Planung
bis zur kompletten Erstellung.
Ich stehe den Kunden dabei als
alleiniger Ansprechpartner zur
Verfügung. Die schlüsselfertige
Endreinigung ist unser zusätz-
lichesBonbon”,beschreibtMohr
sein Dienstleistungsangebot.
In seinen neuen Ausstellungs-
räumen kann sich der Fliesen-
KundebeimDesignvonAnimal-
Print mit spannungsgeladenen
Farbkontrasten und Liebe zur
Geometrie oder von exotischer
Tierwelt underdigenNaturtönen
inspirieren lassen. „Wir impor-
tieren hochwertige Produkte aus
Italien, Spanien und Portugal”,
erklärt Mohr den Fliesenzauber.
Neben Privatkunden zählt das
in Familientradition geführte
Unternehmen, die Söhne Stefan,
Andreas und Oliver arbeiten im
Betrieb, auch Kommunen und
gewerblicheKundenzudenAuf-
traggebern. Im Umkreis bis zu
60 Kilometern ist Fliesen-Mohr
beispielsweise im Behälter- und
Fassadenbau aktiv, verfliest
Gewerbeküchen, Verkaufs- und
Ausstellungsräume.
Fliesenleger-Innung feiert 25-jähriges Jubiläum
Informationen zum 25-jährigen Jubiläum der Fliesenleger-Innung Mittelrhein und zur Ausstel-
lung „Farben Fugen Formate – 60 Jahre Faszination Fliesen“ gibt es bei der Fliesenleger-Innung
Mittelrhein, Tel.: 0261/ 40630-0,
Steckbrief: Fliesen-Mohr, Straßenhaus
Gegr. 1991 | 2 Meister, 6 Gesellen, 1 Lehrling | Verlegung, Repara-
tur, Komplettsanierung | Tel.: 02634/ 8250 |
Hingucker:
Ein Bad von
Fliesenleger
Knut Mohr.
In Lebenden Werkstätten wie
gerade auf der RheinlandBau
werben Fliesenleger für Qualität
durch Qualifikation.
Ausbildung für die Weltspitze
Auszeichnung der Prüfungsbesten mit Sachpreisen im Jahr 1996
durch Obermeister Detlef Börner (r.) und den damaligen Kreis-
handwerksmeister Berni Oster (l.): Prüfungsbester war Jakob
Schröder (3.v.l.), der es beim Leistungswettbewerb des Deut-
schen Handwerks (PLW) über den Landes- und Bundessieg bis
zum Vizeweltmeister im Fliesenlegerhandwerk brachte.
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