Handwerk Special Nr. 120 vom 9. Februar 2008 - page 7

Qualifiziert für ökologisches Bauen und Sanieren
Nr. 120
9. Februar 2008
„Energieparty”
Zu vergleichen sei die Energieparty mit den bekannten
Abenden zur Vorführung von Haushaltsdosen, er-
zählt Matthias Schnitzler von seiner neuen Idee.
... als Idee zum Umweltmarketing
Umweltmarketing
Projekt für Handwerker
I
nfos
Warum Lehmputz?
Putzarten wie beispielsweise Gips- oder absper-
rende Putze sind anfällig für Schimmelpilze, da sie
nur schlecht Feuchtigkeit abgeben. Selbiges gilt
für abwaschbare oder schmutzabweisende An-
striche, die eine Aufnahmesperrung hervorrufen.
Der Lehmputz wird allgemein wegen seiner klimaneutralisie-
renden Eigenschaft verwendet, da er Feuchtigkeit genauso gut
aufnehmen wie abgeben kann. Dadurch ist er nicht anfällig für
Schimmelbildung. Außerdem ist Lehm sogar für Allergiker ge-
eignet und selbst in Feuchträumen einsetzbar. Zuletzt bietet sich
die Aufbereitung bei alten Gebäuden mit möglichst „alten“ Bau-
stoffen an.
Die HwK Koblenz bietet Grundlagen- und Fachkraftseminare
zum Lehmbau an. Inhalte sind neben Normen, Kalkulations- und
Konstruktionsbeispielen fachpraktische Kenntnisse und Gestal-
tungsmöglichkeiten mit Lehm.
Nächster Termin:
4.-6. Juli, Freitag bis Sonntag, jeweils von 9-
16 Uhr. Informationen im HwK-Zentrum für Restaurierung und
Denkmalpflege in Herrstein, Tel.: 06785/ 9731-761, Fax: -769,
E-Mail:
ternet:
Erfolgreich inMarktnische
Nach mehr als 40 Jahren
im Beruf kennt Matthias
Schnitzler die Bausub-
stanz aus den letzten
Jahrzehnten in- und
auswendig. Dabei zahlt
sich aus, dass sich
der Maurermeister und
Bautechniker aus Kai-
sersesch kontinuierlich
weiterqualifiziert hat.
Der 58-Jährige blickt in diesen
Tagen auf 25 Meisterjahre zu-
rück und hat sich im Jahr 2004
selbstständig gemacht. Zuvor
war er viele Jahre als Bauleiter
für einArchitekturbüro tätigund
betreute große Projekte öffent-
licher Auftraggeber. Er verweist
darauf, dass es „mir immer
gelungen ist, meinem obersten
Prinzip zu folgen, den gesetzten
Kostenrahmen einzuhalten“.
Für die relativ späte Selbst-
ständigkeit hat sich Matthias
Schnitzlerentschieden,nachdem
seinbisherigerArbeitgeberindie
Insolvenz gegangen war. „Als
Mittfünfziger war ich für den
Arbeitsmarkt zwar qualifiziert,
aber zu alt, sprich zu teuer – auch
wenn die Gehaltsvorstellungen
noch gar kein Thema waren.“
Kredite für einen ganz normalen
Baubetrieb, bei dem er seine
Projekte hätte vorfinanzieren
müssen, hätte er bei keiner Bank
bekommen.
Energetische
Gebäudesanierung
So investierte der Kaiserse-
scher in die Fortbildungen zum
„Gebäude-Energieberater“ und
„Experten für Schimmelsanie-
rung am Bau“, die ihm seine
Maurermeister Matthias Schnitzler investiert in Qualifikationen
Marktnische eröffneten – und
startete als Ich-AG, „um über-
haupt Gelder zu erhalten“. Die
ersten Kunden gewann er über
entsprechende Branchenbücher
in Internetportalen, inzwischen
baut er auf dieMundpropaganda
und die Referenzen von Part-
nerbetrieben aus der Bau- und
Immobilienbranche.
Schwerpunkte seiner Tätigkeit
sind die energetische Beratung
unter Einbeziehung von Förder-
programmen, die Beurteilung
vonBauschädenundErarbeitung
von Sanierungskonzepten, die
Steckbrief: Matthias Schnitzler, Kaisersesch
Gegr. 2004 | Gebäude-Energieberatung, Schimmelsanierung, Bau-
begleitung | Tel.: 02653/ 6545 |
Lehmputz ist nicht nur ein
gesunder Wandbelag, er
bietet auch Gestaltungs-
möglichkeiten.
Ölanstriche sperren
den Feuchtigkeitsaus-
tausch, Risse sind die
Folge.
Klappern gehört auch für Meister Schnitzler zum
Handwerk, wie hier während der letzten Nacht
der Technik. Der neue Termin: 8./9.11.2008.
Sanieren im Bestand: Zwischen dem äußeren
Fenstersims aus Tuffstein und dem inneren
aus Ziegeln kommt eine Hanfisolierung, die mit
Lehm verputzt wird.
Energetische Analyse
des Bauwerks: Matthias
Schnitzler misst per Laser
die Wandtemperatur.
Baubegleitung und die Aus-
führung von überschaubaren
Projekten,„dieichalsEin-Mann-
Betrieb leisten kann – mitunter
ergänzt durch Eigenleistung des
Bauherrn“.
Mit seinenKunden legtMatthias
Schnitzler Wert darauf, dass aus
seiner Beratung alle Maßnah-
men so gestaltet werden, dass
„sie nicht auf Kante genäht
sind, sondern auch zukünftige
Grenzwerte erfüllen können. Im
Wohnbereich kann ich nicht alle
drei Jahre eineGeneralsanierung
anpacken ...“
An einem mit dem Kunden vereinbarten Abend trifft er sich mit
diesem, um seine Ergebnisse der energetischen Gebäudeuntersu-
chung vorzustellen. Sie führt zur Ausstellung des Energiepasses,
der ab Juli dieses Jahres für Vermieter/Verkäufer eines Hauses oder
einer Wohnung verpflichtend eingeführt wird. Zusätzlich ermög-
licht Schnitzler seinem Kunden die Einladung einiger Nachbarn,
die ebenfalls an einem Energiepass interessiert sind, weil eine
Renovierung, Modernisierung oder ein Umzug in Planung ist.
Außerdemkann der Gastgeber an diesemAbend bisher unbekannte
Nachbarschaft einladen, umdiese kennen zu lernen, was besonders
neu Zugezogene gerne in Anspruch nehmen.
Die Arbeitsgemeinschaft der rheinland-pfälzischen Handwerks-
kammern führt das Projekt „Umwelt- und Wirtschaftsförderung
durch Marketingstrategien für umweltorientierte Handwerks-
unternehmen“ durch. Mit den Teilnehmern werden individuelle
Pakete entwickelt, erprobt und optimiert unter Berücksichtigung
des Umweltschutzgedankens für den Kunden und den Betrieb.
Zu den Themen gehören beispielsweise: Marketing, ein lösbares
Mysterium / Gestaltung, ein einheitlicher Außenauftritt / Internet
/ Kundenbindung und -findung / Anzeigenschaltung.
... im HwK-Umweltzentrum, Tel.: 0261/
398-655, E-Mail:
1,2,3,4,5,6 8,9,10,11,12,13,14-15,16,17,18,...28
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