Handwerk Special Nr. 116 vom 5. Mai 2007 - page 22

Angebot der HwK für Jugendliche zur Berufsorientierung
Nr. 116
5. Mai 2007
Schüler entdecken die Freude am Handwerk
Mehr als doppelt so viele
Schüler wie im letzten
Herbst probierten in den
Osterferien faszinierende
Handwerksberufe aus.
Als Teilnehmer der neuen
Juniortechniker-Work-
shops der HwK Koblenz
versuchten sie sich als
Straßenbauer oder Bä-
cker, als Zimmerer oder
Friseur, als Fleischer,
Maler, Maurer, als Stu-
ckateur oder Elektriker.
Lange ausschlafen und sich mit
Freunden treffen? Dafür hatte
Daniel Klinch aus Großholbach
beiMontabaurauchinderletzten
Ferienwoche noch Zeit. Seine
BeschäftigungzuBeginnderOs-
terferien:Gemeinsammit sieben
anderen Jugendlichen legte der
13-JährigeeineStraßenkreuzung
an. Pflasterstein für Pflasterstein
klopfte ermit einemHammer im
sandigen Untergrund fest. „Ich
binechtüber-
rascht,wie
viel Spaß
mir die
Juniortechniker-Workshops bei der HwK Koblenz begeistern Jugendliche – Teilnehmerzahl mehr als verdoppelt
Ferienangebot für Schüler
Juniortechniker-Workshops
Info-Tel.: 0261/ 398-115
Für die Juniortechniker-
Workshops in den Som-
merferien stehen bereits
die Termine fest. Die
dreitägigen Kurse
finden vom 10. bis
12. Juli und vom
14. bis 16. August
statt.
Arbeit macht“, erzählt
der Siebtklässler. „Wenn
ich die Schule hinter mir
habe, kann ich mir sogar
gut vorstellen, eine Lehre
als Straßenbauer zu ma-
chen.“
In den Berufsbildungszen-
tren der Kammer in Ko-
blenz,Rheinbrohl,Wissen,
Bad Kreuznach, Herrstein
undCochemhattenSchüler
der Klassen 7 bis 10 aus
dem nördlichen Rhein-
land-Pfalz für eine Woche die
Schulbank gegen die Werkbank
eingetauscht. Insgesamt 230
Jugendliche im Alter von 13
bis 17 Jahren und damit mehr
als doppelt so viele wie in den
vergangenen Herbstferien, als
dieKoblenzerKammer erstmals
Schüler zu Juniortech-
niker-Workshops
eingeladen hat-
te, sammelten
dort Praxiser-
fahrung.
Orientierung bei
der Berufswahl
„Wir wollenmit demneuartigen
Angebot Schülern Hilfe und
Orientierung bei der Berufswahl
geben. Sie probieren handwerk-
liche Techniken aus und bekom-
men bei der Arbeit ein Gespür
dafür, ob sie nach der Schule in
einem bestimmten Handwerk
eine Lehre beginnen wollen“,
erklären HwK-Präsident Karl-
Heinz Scherhag und Haupt-
geschäftsführer Dr. h. c. mult.
Karl-Jürgen Wilbert den Zweck
derangebotenenWorkshops.Bei
vielen Jugendlichen besonders
beliebt:DieWorkshops inden
Bereichen Friseur/Kosmetik
mit knapp 50 Teilneh-
mern sowie die Elektro-
Lehrgänge, die die
HwK unter ande-
rem im Berufs-
bildungszentrum
Rheinbrohl
anbietet. Walter
Wie Metallbauer arbeiteten
Schüler im Workshop Mechanik.
einmal bei einemFriseur umeine
Lehrstelle bewirbt, kann sie das
Zertifikatdortjederzeitvorlegen.
„Eigentlich habe ich nicht unbe-
dingt vor, Friseurin zu werden“,
sagte Vanessa. „Aber andere zu
stylen,machtmirauchalsHobby
viel Spaß.“ Wie man Wimpern
mit der richtigen Schminktech-
nik ideal in Szene setzt, hat sie
in den vergangenen Tagen von
Grund auf gelernt.
Straßenbauermeister und HwK-
Ausbilder Stefan Maaß zieht
ebenfalls ein positives Fazit in
Sachen Juniortechnik - und das,
obwohl er anfangs kaum damit
rechnete, dass „so viele Schüler
in den Ferien freiwillig etwas
arbeiten wollen“. „Das ist wirk-
lich erstaunlich, mit welchem
Elan die jungen Leute bei der
Sache waren. Das will ich nicht
oder das kann ich nicht – solche
Sätze habe ich kein einzigesMal
gehört“, betont Maaß.
Im Straßenbau-Kurs (oben) vermaßen Schüler das
Gelände.Die Arbeit mit Holz stand in Bad Kreuznach
(unten links), der PC in Wissen (u.r.) im Mittelpunkt.
Gefüllte Blätterteigröllchen stellten die Teilnehmer
des Fleischer-Workshops her.
Antike Säulen gestalteten die Junior-Stu-
ckateure (oben). Stylings waren im Kosme-
tik-Workshop (rechts) angesagt.
Im Bauzentrum waren Schüler als Zimmerer aktiv.
Schmitz, der Leiter des dortigen
Zentrums, ist vom Engagement
und den Leistungen der „Juni-
ortechniker“ begeistert. „Die
jungen Leute bringen ein großes
Interesse für den Elektrobereich
mitundhabenfestvor,ineinpaar
Jahren eine Elektrotechniker-
Lehre zu starten. Da sind richtig
begabte Tüftler und Techniker
darunter“, schwärmt der HwK-
Mitarbeiter von den Jungen und
Mädchen, die unter der Anlei-
tung erfahrener HwK-Ausbilder
transportable „Mini-Power-
Mixer“ bauten. Die fertigen
kleinen Verstärker durften die
Schülermit nachHause nehmen.
Außerdem bekamen sie wie alle
Teilnehmer nachKursende ihren
Juniortechniker-Passausgestellt.
Auch die 13-jährige Vanessa
Schmidt aus Güllesheim im
Kreis Altenkirchen erhielt ihre
Bescheinigung über die erfolg-
reiche Teilnahme.
Falls sie sich später
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