Handwerk im Frühjahr vom 24. März 2007 - page 3

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Alles rund um das Thema Ausbildung im Handwerk
HwK-Ausbildungsberatung hilft und informiert
Ob Infos zu Praktikumsplätzen, über freie Lehrstellen oder die Frage, wel-
cher Beruf für mich geeignet ist - hier sind die Ausbildungsberater der HwK
Koblenz die richtigen Ansprechpartner für Jugendliche - ob Schüler oder
Lehrling. Fragen? Anrufen! HwK-Hotline: 0261/ 398-223. Oder im Internet
surfen:
ailen?
Willkommen
im
Handwerk!
Viele Lehrlinge mit Migrationshintergrund freuen sich auf ihre berufliche Zukunft im Handwerk
Offenheit und Toleranz - die zeigt
das Handwerk auch ausländischen
Mitbürgern oder Lehrlingen mit
Migrationshintergrund gegenüber.
Über 2,5 Millionen Arbeitnehmer
in Deutschland sind ausländischer
Herkunft. Im Handwerk beginnt
die Integration ausländischer
Beschäftigter bereits mit der Aus-
bildung.
389 ausländische Jugendliche sind
derzeit in der Lehrlingsrolle der
HwK eingetragen. Sehr begehrt sind
dabei die Berufe des Kfz-Mechatro-
nikers, des Maler und Lackierers so-
wie des Friseurs.
Einige von ihnen,
die aktuell ihre
Überbetriebliche
Unterweisung in
den HwK-Werk-
stätten absolvie-
ren, stellen wir
auf dieser Seite
vor.
Akoyol Tahir, 17
Jahre, Elektroniker, Fachrich-
tung Energie- und Gebäude-
technik, Ausbildungsbetrieb MK-
Haustechnik, Ebershahn.
„Ich bin Türke, lebe seit sieben
Jahren mit meiner Familie in Rans-
bach-Baumbach. Mein Beruf ist
sehr anspruchsvoll. Ich muss viel
lernen, um vorn dabei zu sein. Im
ersten Lehrjahr denkt man noch
nicht über die berufliche Zukunft nach.
Erst einmal ist es wichtig, die Gesellen-
prüfung zu schaffen. Engpässe gibt es da-
nach sicher nicht.“
Haxhaj Muja, 22 Jahre, Kältean-
lagenbauer, Ausbildungsbetrieb
Kälte-Klimatechnik Frank Both,
Neuwied.
„Ich komme aus Albanien. Da ich
bereits seit 20 Jahren in Deutsch-
land lebe, bin ich mit Sprache und
Kultur aufgewachsen. Es gibt kei-
ne Integrationsprobleme. Mir ge-
fällt es, dass ich in meinem Beruf
viel herumkomme und es mit un-
terschiedlichen Kunden zu tun
habe. Später will ich als Meister für
ausgewogenes Klima und Energie-
einsparung in Gebäuden sorgen.“
Orani Mentor, 20 Jahre, Anlagen-
mechaniker für Sanitär-,
Heizungs- und Klimatechnik,
Ausbildungsbetrieb WWS Haus-
technik, Klingelbach.
„Ich lebe seit 18 Jahren in Deutsch-
land, komme aus dem Kosovo. Weil mir die
Theorie besonderen Spaß macht und ich in der
Berufsschule sehr gute Noten habe, möchte ich
hier anknüpfen. Fachabitur und Studium der
Versorgungstechnik heißen meine Ziele nach
der Gesellenprüfung.“
Marek Warzecha, 21 Jahre, Maler und La-
ckierer, Ausbil-
dungsbetrieb
Trzewik Malerwerk-
stätten GmbH,
Polch.
„Ich komme aus Po-
len und bin seit sieben
Jahren in Deutschland.
Später möchte ich
mich als Meister in
meinem Handwerk
selbstständig ma-
chen. Der Malerberuf
ist mein absoluter
Wunschberuf. Ich bin
sicher, dass meine
Zukunft wirklich farbig und nicht trist ist.“
Alexander Ziegler, 21 Jahre, Kfz-Mechatroniker, erlernt seinen Beruf im Rahmen ei-
ner „zivilberuflichen Aus- und Weiterbildung“ bei der Bundeswehr.
„Ich habe mich für acht Jahre verpflichtet. Ich bin in der Nähe von Moskau geboren
und seit 1995 in Deutschland. Eine kaufmännische Ausbildung war nichts für mich.
Nach der Bundeswehrzeit möchte ich aufbauend auf meine Lehre die Qualifikation
zum Techniker machen.“
Akoyol Tahir ist
Elektronikerlehrling, Fach-
richtung Energie- und
Gebäudetechnik.
Orani Mentor
will Anlagen-
mechaniker für
Sanitär-,
Heizungs- und
Klimatechnik
werden.
Alexander Ziegler ist Bundeswehrsoldat und erlernt seinen Beruf
im Rahmen einer „zivilberuflichen Aus- und Weiterbildung“.
Marek Warzecha,
Maler- und
Lackiererlehrling
Haxhaj Muja
erlernt den Be-
ruf des Kälte-
anlagenbauers.
Steuerbonus
anheben
!“
Nachgefragt bei HwK-Präsident Scherhag: Steuerprogramm ist das richtige politische Signal
Mit dem Steuerbonus auf
Handwerkerrechnungen hat die
Bundesregierung einen deutlichen
Anreiz für mehr Aufträge von
Privathaushalten an Handwerks-
unternehmen der Bau- und Aus-
baubereiche geschaffen.
Seit Anfang 2006 gültig, können der-
zeit 20 Prozent von maximal 3000
Euro Handwerkerleistung - also ma-
ximal 600 Euro – von der Steuer-
schuld abgezogen werden. Die po-
sitive Wirkung dieser steuerlichen
Entlastung strahlt nicht nur auf die
verbesserte Auftragslage und mehr
Wirtschaftskraft der Unternehmen
aus – „das wirkt natürlich auch bei
Beschäftigung und Ausbildung“,
macht HwK-Präsident Karl-Heinz
Scherhag deutlich und geht im In-
terview darauf ein, warum auch der
Staat 2006 zu den großen Gewinnern
seiner Steuerreform zählt und war-
um 2007 nachjustiert werden sollte.
Herr Scherhag, die Steuer-
entlastung für Hausherren, die
umbauen oder sanieren, ist
gerade ein Jahr alt. Nun for-
dert das Handwerk bereits eine
Überarbeitung. Warum?
Diese Überlegung resultiert aus der
Anhebung der Mehrwertsteuer zum
Jahresanfang 2007. Ziel des Steuer-
bonus` auf Handwerkerleistungen
war ja auch die wirksame Bekämp-
fung von Schwarzarbeit. Wie die
Auftragslage im vergangenen Jahr
zeigte, sind wir diesem Ziel ein gu-
tes Stück näher gekommen. Mit der
Anhebung der Mehrwertsteu-
er ist zu befürchten, dass neue
Aufträge – dadurch verteuert
– wieder unter der Hand ver-
geben werden. Dem wollen
wir entgegenwirken und damit auch
einen Beitrag für mehr Beschäfti-
gung und Ausbildung leisten. Nur
ein gesundes Unternehmen bringt
sich hier ein.
In der Debatte um die Anhe-
bung des Steuerbonus` hat sich
Bundeswirtschaftsminister
Glos für eine Änderung ausge-
sprochen – und kommt damit
dem Handwerk entgegen.
Minister Glos hat mehrfach – zuletzt
imRahmen der Internationalen Hand-
werksmesse in München – die An-
hebung von derzeit 20 Prozent auf
25 Prozent Absetzbarkeit genannt.
Das wäre ein Steuerbonus von 1000
Euro. Auch er argumentiert mit dem
deutlichen Anreiz bei der Auftrags-
vergabe an Handwerksunternehmen.
Das ist Wirtschaftskraft pur, die ja
auch durch Förderprogramme des
Bundes bei Renovierung und Sanie-
rung zusätzlich unterstützt wird.
HwK-Präsident Karl-Heinz Scherhag: „Die im letzten Jahr eingeführte
Steuerentlastung auf Handwerkerrechnung war das richtige Signal, sollte je-
doch nach der Mehrwertsteuererhöhung 2007 überarbeitet werden!“
Freuen können sich über den
Bonus aber auch die Finanz-
minister. Wieso?
Der Staatskasse sind erhebliche Mit-
tel über dieses Bonusprogramm zu-
geflossen. Die Absetzbarkeit macht
sich mit der Steuererklärung erst
2007 bemerkbar. Die Mehreinnah-
men, resultierend aus der Mehrwert-
steuer, die auf die Aufträge gezahlt
wurden, sind bereits 2006 fällig ge-
worden. Das gilt auch für die Kas-
sen der Länder und Gemeinden wie
auch bei der Sozialversicherung. Da-
von haben also unterm Strich alle
etwas. Kann die Auftragslage noch-
mals verbessert werden, und hierauf
zielt unsere Forderung nach Anhe-
bung der steuerlichenAbsetzbarkeit,
würden also auch hier Mehreinnah-
men erzielt. Wir gehen fest davon
aus, dass die Privathaushalte von
einer verbesserten Regel auch 2007
regen Gebrauch machen würden,
denn die aktuelle Lage spricht für
sich: Die Investitionsbereitschaft in
die eigenen vier Wände ist groß.
Über 2,5 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland haben einen Migrations-
hintergrund. Ihre Integration beginnt bereits mit der Ausbildung und wer
ein Handwerk erlernen möchte, dem stehen alle Möglichkeiten offen, vom
Gesellen- bis zum Meisterbrief.
Die Ausbildungsberater der Handwerkskammer Koblenz berichten überein-
stimmend aus ihrer Arbeit, dass die Handwerksbetriebe eine positive Ein-
stellung gegenüber jugendlichen Migranten haben. Mit Blick auf die demo-
grafische Entwicklung und den Bedarf an Fachkräften kommt der Integrati-
on von Migranten eine immer größere Bedeutung zu.
Initiative „HiM“
Die HwK Koblenz hat aktuell eine neue Initiative „Handwerk integriert
Migranten“ (HiM) gestartet. Sie baut ein Netzwerk von Elternhaus, Schule,
Berufsschule und Ausbildungsbetrieb auf, um jugendliche Migranten in ein
Lehrverhältnis zu integrieren, Fachkräfte zu qualifizieren, Betriebsgründungen
durch Migranten zu unterstützen und vor allem die Öffentlichkeit für die
Situation Jugendlicher mit Migrantenhintergrund zu sensibilisieren. Die Hand-
werkskammer Koblenz hat bereits fast 60 ehrenamtliche Tutoren aus dem
Handwerk gewonnen, die die Sprache der Migranten sprechen, ihre Kultur
und Religion verstehen. Weitere Meldungen hierfür sind herzlich willkom-
men.
Weitere Informationen zur Initiative „Handwerk integriert Migranten“
und zu den Veranstaltungsterminen im nördlichen Rheinland-Pfalz gibt es
bei der Pädagogischen Anlaufstelle der Handwerkskammer Koblenz, Tel.:
0261/ 398-324, Fax: -989, E-Mail:
ternet:
Bei der Arbeit mit Migranten - hier bei der Malerausbildung - kann die
HwK auf langjährige Erfahrungen verweisen.
Handwerk integriert Migranten
Termine: Top-Events bei der HwK Koblenz
Großes SEK-I-Schulfest / Info-Abend Migration
Am 13. Juni dreht sich beim Handwerk alles um die Themen Schule und
Berufsfindung: Dann lädt die Handwerkskammer zum großen SEK-I-
Schulfest ein. Der nächste Info-Abend zum Thema „Migration im Hand-
werk“ findet am 19. April um 19 Uhr in der Dachdeckerfachschule in
Mayen statt. Info-Tel. zu beiden Veranstaltungen: 0261/ 398-331.
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