Handwerk im Frühjahr vom 24. März 2007 - page 15

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Wärme
aus dem
Laacher See
SHK-Betrieb Both aus Neuwied rüstet Campingplatz mit umweltschonender Wärmepumpentechnik aus
Wenn auf dem Campingplatz am
Laacher See demnächst die Saison
beginnt, dürfen sich die Gäste auf
ein schickes neues Restaurant und
zusätzliche Sanitäranlagen freuen.
Gut für die Umwelt: Die in einem
Neubau im Blockhausstil unterge-
brachten Räume werden mit um-
weltschonender Wärmepumpen-
technik beheizt. Mitarbeiter der
Franz Both GmbH aus Neuwied
haben das moderne System instal-
liert.
Zum Baden ist der Laacher See Ende
März noch deutlich zu kalt. Je nach-
dem, wo man den Fuß hineinsteckt,
liegt die Temperatur bei acht bis
zwölf Grad. Dass das kühle Nass
dennoch dazu beiträgt, knapp 20
Duschen und 28 Waschtische mit
warmem Wasser zu versorgen, er-
möglicht eine sogenannte Sole-Was-
ser-Wärmepumpe.
„Sie wandelt das kalte Seewasser in
bis zu 60 Grad warmes Brauchwas-
ser um“, so Ralf Both, Geschäfts-
führer des Neuwieder Unterneh-
mens. Der Installateur- und Hei-
zungsbauerbetrieb aus der Deich-
stadt ist für den Einbau der Wärme-
pumpe und die Installation der sa-
nitären Anlagen verantwortlich. Bis
zu zehn bei Both beschäftigte Hand-
werker sind täglich auf der Baustel-
le im Einsatz.
Wie die Sole-Wasser-Wärmepumpe
funktioniert? „Am Seeufer befindet
sich eine Pumpe, die das Wasser zu
einem Wärmetauscher im Technik-
raum des Neubaus pumpt“, erklärt
der Diplom-Ingenieur. Gleichzeitig
wird das zu Heizzwecken benötigte
Wasser über den Tauscher zur Wär-
mepumpe transportiert. Diese kühlt
das Seewasser weiter ab, während
das Heizwasser aufgewärmt wird.
Angenehmer Nebeneffekt: Auch im
Sommer sorgt das kalte Seewasser
fürWohlfühltemperaturen, denn dann
speist es eine Lüftungsanlage, die
die Innenräume kühlt. Und noch ein
dritter Nutzen: Die mithilfe derWär-
mepumpe gewonnene Energie wird
auch zum Heizen mittels einer Fuß-
bodenheizung verwendet.
Das große neue Blockhaus kommt
damit ganz ohne Heizöl oder Erd-
gas aus. Lediglich etwas Strom ist
für die Heizung nötig. Im Vergleich
zum Aufwand eine ökologisch und
ökonomisch erstklassige Lösung.
Die Installation vor Ort:
Einheitslösungen gibt es
hier nicht, also passen die
Handwerker die Anlage den
geforderten Parametern an.
Steckbrief: Franz Both GmbH, Neuwied
Gegr. 1952
|
Meisterbetrieb
|
Installation von Heizungs-, Lüftungs- und
Sanitäranlagen
|
30 Mitarbeiter, darunter 3 Lehrlinge
|
Tel. 02631/9690-0
Die Wärmepumpentechnik
ist auf dem Vormarsch,
denn sie verbindet
ökologische und
okönomische Vorzüge.
Nicht jede Anlage hat diese
Größe. Auch für kleinere
Privathaushalte sind die
Neuwieder tätig.
Kräftig in den Neubau auf dem
Zeltplatz am Laacher See investiert: Den
Campern wird nicht nur mehr Comfort
geboten, auch beim technischen
Innenleben ist der Bau Spitze.
Dass es möglich ist, Lehrlingen in-
nerhalb weniger Tage das gesamte
Aufgabenspektrum eines Hand-
werksbetriebes von der Ideenfindung
über die Herstellung bis hin zur
Vermarktung eines Produkts zu
vermitteln, hat ein neuer Workshop
bei der HwK gezeigt.
In nur einer Woche planten, gestal-
teten und bauten angehende Zimme-
rer Carports. Grob entworfen von
Hand, präzise ausgestaltet am Com-
puter, angefertigt in der Werkstatt,
beworben vor laufender Kamera:
„Dieser Lehrgang war schon etwas
Besonderes“, blickt Zimmererlehr-
ling Dennis Richard aus Bad Boden-
dorf auf die Arbeitstage in der HwK
zurück. „Wann kommt es vor, dass
man als Lehrling die Möglichkeit
hat, etwas vonAnfang bis zum Ende
zu planen und zu gestalten?“ Zusam-
men mit 15 Kollegen nahm Richard
am ersten Kurs „Gestaltung plus“ für
das Zimmererhandwerk im neuen
HwK-Kompetenzzentrum teil.
Nach einer Einführung in das Frei-
handzeichnen und der Erstellung der
Skizzen ging’s an die CAD-Compu-
ter. „Die Anfertigung einer dreidi-
mensionalen Detailzeichnung am
PC war für mich der spannendste
Teil“, erzählt Lehrling Bengt Brau-
sem aus Niederdürenbach. Dann
setzten die Lehrlinge in den Lehr-
werkstätten ihre Pläne im Maßstab
1:10 um. Abschließend standen sie
vor der Aufgabe, Kunden von ihrem
Produkt zu überzeugen. „Der Ein-
satz der Videokamera beim simulier-
ten Kundengespräch erleichtert die
anschließende Auswertung. Mithil-
fe derAufzeichnung fiel es den Lehr-
lingen leichter zu beurteilen, was gut
gelaufen ist“, erklärt Medienpäda-
gogin Christina Philippi.
„Der Workshop hat sehr viel Spaß
gemacht“, so das Fazit von Lehrling
Rudolf Martens aus Neuwied. „Die
Zeit verging schnell und vor allem
im Bereich der Gestaltung habe ich
viel Neues gelernt.“ Die HwK plant
weitere Kurse „Gestaltung plus“ in
ihrem Kompetenzzentrum für die
Metall- und Nahrungsmittelhand-
werke, für Fliesenleger, Maler und
Maurer.
Kurse im neuen HwK-Kompetenzzentrum
für Gestaltung, Fertigung und Kommunikation
Dokumentarische Fotografie
Arbeitsalltag - Dokumentation u.
Verkauf mithilfe von Fotos - Bild-
aufbau - Digitaltechniken - Bildbear-
beitung: 11.4., Mi, 17-20 Uhr.
Licht und Raum
Überblick - Einsatz von Licht - In-
szenieren von Lichtstimmungen -
Raumausleuchtung - Anwendung im
Lichtstudio: 14.4., Sa, 9-16 Uhr.
Digitale Bildbearbeitung
Grafiksoftware (Photoshop, Corel
Photopaint) - Erstellung von Digital-
bildern mit verschiedenen Medien -
Scannen von Vorlagen - Optimie-
rung, Verfremdung, Konvertierung -
Drucken: 5.5., Sa, 9-16 Uhr.
Kameracoaching
Gesprächstraining - Verhalten in In-
terview u. Gesprächsrunde - Übun-
gen - Präsentationstechniken: 21./
22.4., Sa, 9-16 Uhr & So,10-17 Uhr.
CAD – Entwerfen am Computer
Computer Aided Design - Grundla-
gen der Programme - Konstruktion
einfacher Objekte - Einrichten von
Datei, Tools, Extras etc.: 12.5., Sa,
9-16 Uhr.
Informationen und Beratung zu
Fragen der Gestaltung im HwK-
Kompetenzzentrum, Tel.: 0261/
398-585, Fax: -986, E-Mail:
Lehrlinge auf
neuen Wegen
Idee – Konstruktion – Fertigung – Vermarktung: Lehrlinge gestalten Produkte von A bis Z
Erstmals befassten sich Zimmerer-
lehrlinge bei der HwK mit einem
Produkt von der Idee über die Gestaltung und Fertigung bis zurVermarktung.
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