Handwerk im Frühjahr vom 24. März 2007 - page 14

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Den
Geheimniss
en
von Kunststoffen
auf der Spur
Maschinenbaustudent Anel Zolj analysiert bei
der HwK Koblenz Hochleistungskunststoffe
Sie stecken im Chassis eines For-
mel-1-Boliden und verstärken die
Hüllen vonWeltraumraketen:
Hochleistungskunststoffe, mit de-
nen sich Maschinenbaustudent
Anel Zolj in seiner Diplom-Arbeit
beschäftigt, können extreme Tem-
peraturen ab und sind selbst durch
aggressive Chemikalien kaum klein
zu kriegen.
„Diese Materialien sind stark im
Kommen und werden für das verar-
beitende Gewerbe immer wichtiger“,
weiß Zolj um die Bedeutung von
Hightech-Kunststoffen wie Poly-
phenylensulfid (PPS) oder Ethyen-
chlortriflorethylen (ECTFE).
Den besonderen Wert, den wissen-
schaftliche Untersuchungen im Zu-
sammenhang mit Kunststoffen für
das Handwerk haben, beschreibt der
Leiter des Metall- und Technologie-
zentrums der HwK Koblenz, Dr.
Friedhelm Fischer: „Im nördlichen
Rheinland-Pfalz gibt es eine ganze
Reihe kunststoffverarbeitender Be-
triebe, darunter viele aus dem Hand-
werk, die ihre Produkte weltweit
vertreiben und in bestimmten Seg-
menten sogar Weltmarktführer sind.
Um diese Spitzenstellung weiter
auszubauen, hat die Handwerkskam-
mer Koblenz in der Koblenzer Au-
gust-Horch-Straße das Kunststoff-
Center eingerichtet. Handwerker,
aber auch Studenten forschen hier,
um die für eine optimale Bearbei-
tung dieser Materialien benötigten
Informationen herauszufinden.“
Worum kon-
kret es in Zoljs
Arbeit geht? „Wenn man ein
Stück Kunststoff mit einer Maschi-
ne in zwei Teile sägen will, dann ist
es gut zu wissen, unter welchen Be-
dingungen das am besten gelingt“,
erklärt der Student. Unter welchen
Voraussetzungen dies beim Bohren
oder Fräsen der Fall ist, ist ebenfalls
Gegenstand seiner Untersuchung.
Zolj: „Letztlich geht es um neue Er-
kenntnisse, die eine noch effiziente-
re Arbeit mit diesen Materialien er-
möglichen.“
Auf Initiative der HwK und in Ab-
sprache mit der Fachhochschule
Koblenz macht sich Zolj deshalb
daran, diese Werte mithilfe von Be-
rechnungen und Versuchen selber
herauszufinden. Die hierzu benötigte
Fachkompetenz und das technische
Equipment stellt die HwK im Kunst-
stoff-Center zur Verfügung. Und
wenn Studenten wie Anel Zolj die
Maschinen-
baustudent
Anel Zolj er-
forscht im
HwK-
Kunststoff-
Center die
Material-
eigenschaf-
ten von
Hochleis-
tungs-
kunst-
stoffen.
dort vorhande-
ne Technik dazu nut-
zen, um Polyphenylensulfi-
den und anderen Hochleistungs-
kunststoffen noch mehr Geheimnis-
se zu entlocken, dann profitieren
letzten Endes Handwerk und Wis-
senschaft gleichermaßen davon.
Informationen zu Forschungs-
projekten in Zusammenarbeit
mit der HwK Koblenz im Metall-
und Technologiezentrum, Tel.:
0261/ 398-511, Fax: -988, E-
Mail:
Internet:
Meister/in für
Kunststofftechnik
Kunststofftechnologie - techn. Kom-
munikation -Arbeitssicherheit -Auf-
tragsabwicklung - Betriebsorgani-
sation: 10.9., Vollzeit (mo-fr) 17.9.,
Teilzeit (mo&di&do), Koblenz.
Infos und Anmeldung, Tel.:
0261/ 398-113, Fax: -990, E-
Mail:
Erstes
Handwerk Center
in
Sri Lanka
eröffnet
In 15-monatiger Bauzeit errichtete die HwK Koblenz an der Westküste ein Ausbildungszentrum
Das Handwerk Center der HwK Koblenz in Kalutara an der
Westküste Sri Lankas ist eröffnet. Nach nur 15-monatiger Bau-
zeit weihten Vertreter der Koblenzer Kammer und ihrer sri-lan-
kischen Partnerorganisationen das neue Bildungszentrum ein.
nalen Baukammer (NCASL) - ent-
wickelt hat. Nach dem Vorbild des
Dualen Ausbildungssystems in
Deutschland sind die in Kalutara ler-
nenden Handwerker den überwie-
genden Teil ihrerAusbildung im Be-
trieb tätig. Die übrige Zeit verbrin-
gen sie im Handwerk Center, wo
ihnen nicht nur praktische Fertigkei-
ten, sondern auch theoretisches
Fachwissen über ihr Handwerk ver-
mittelt wird. In Sri Lanka ist diese
Form der Ausbildung einmalig.
„Nach der Tsunami-
Katastrophe sah sich
die HwK in der Pflicht,
etwas zum Wiederauf-
bau der verwüsteten
Küstenregionen beizu-
tragen“, so HwK-Präsi-
dent Karl-Heinz Scherhag
und Hauptgeschäftsführer
Dr. h. c. mult. Karl-Jürgen
Wilbert. Die neue Einrich-
tung bietet Handwerkern die
Möglichkeit einer qualifi-
zierten Berufsausbildung. Bis
zu 100 Lehrlinge können im
Handwerk Center den Beruf
des Maurers, Zimmerers,
Tischlers, Elektrikers, Installa-
teurs oder Schweißers lernen.
Das Engagement der HwK in Sri
Lanka begann bereits anderthalb
Jahre vor der Flutwelle, die am
zweiten Weihnachtstag 2004 mehr
als 40.000 sri-lankischen Küstenbe-
wohnern das Leben kostete und
Zehntausende zu Obdachlosen
machte. Partner der ersten Stunde
war das Bundesministerium für wirt-
schaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung, das die Projekte för-
derte. HwK-Projektleiter in Sri Lan-
ka, Peter Rechmann, betreut seither
zehn Hilfsbüros, deren Mitarbeiter
bis heute weit über 1.000 Betriebe
beimWiederaufbau beraten und un-
terstützt haben.
Möglich wurde die Realisierung des
Handwerk Centers durch Spenden
von Handwerksbetrieben und der
Bevölkerung. Den Löwenanteil der
Kosten übernahm indessen die nie-
derländische Botschaft in Sri Lan-
ka, die fast 600.000 Euro für Hilfs-
projekte in Zusammenarbeit mit der
HwK Koblenz zur Verfügung stell-
te.Weitere knapp 100.000 Euro steu-
erte das Land Rheinland-Pfalz bei.
Kammermittel flossen nicht in den
Bau, dafür zeichnete die HwK mit
ihrem Know-how für die Koordina-
tion und Umsetzung des Projektes
verantwortlich.
Was die Ausbildung von Fachkräf-
ten im Handwerk Center betrifft, so
kommt dabei ein völlig neues Kon-
zept zum Tragen, das die HwK Ko-
blenz in enger Kooperation mit ih-
ren Partnern vor Ort - dem Dachver-
band der sri-lankischenWirtschafts-
kammern (FCCISL) und der natio-
Das „Handwerk Center“ in Kalutara ist eröffnet: Der Leiter des HwK-Bau-
zentrums in Koblenz, Hans-Ulrich Brink, und HwK-Projektleiter Peter
Rechmann (v.l.) übergeben den sri-lankischen Partnern der Koblenzer Kam-
mer den Schlüssel für das neue Ausbildungszentrum.
Informationen zu den Sri-Lan-
ka-Projekten bei der Ost-West
GmbH der HwK Koblenz, Tel.:
0261/ 398-121, Fax: -936, E-
Mail:
Internet:
1...,4,5,6,7,8,9,10,11,12,13 15,16
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