Handwerk im Sommer vom 11. Juni 2005 - page 3

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HwK-Präsident Scherhag: Sek-I-Fest öffnet Tür für Jugendliche auf dem Weg ins Handwerk
Herr Scherhag, über 6.000 Schü-
ler, ihre Eltern und Lehrer wer-
den am 15. Juni bei der HwK er-
wartet. Was macht den Erfolg
dieser Veranstaltung aus?
Scherhag: Es ist die Mischung aus
Information, Unterhaltung und prak-
tischer Erkundung des Handwerks in
den Werkstätten. Es ist eine Veran-
staltung, die Unterstützung und Hil-
fe in einem der wichtigsten Lebens-
abschnitte gibt – dem Übergang von
der Schule in den Beruf. Die jungen
Leute können sich an diesem Tag
über Berufschancen imHandwerk in-
formieren, herausfinden, welcher
Heute
den
Handwerker
von
morgen
gewinnen
Die aktuelle Situation am Ausbildungsmarkt ist geprägt von der zurückhalten-
den Konjunkturbeurteilung durch die Unternehmen. Die Folge: Bisher werden
weniger Lehrstellen durch die Handwerksbetriebe im nördlichen Rheinland-
Pfalz zur Verfügung gestellt, als zum gleichen Vorjahreszeitraum, auch wenn
die Zahl der bei der HwK Koblenz gemeldeten freien Lehrstellen leicht steigt.
Auf der anderen Seite gibt es ein eindeutiges Signal, ausgehend von der demo-
grafischen Entwicklung. Die Zukunft der Unternehmen hängt von gut ausge-
bildeten Mitarbeitern ab. Und die Schulabgänger werden in den nächsten Jah-
ren weniger. Um Jugendliche für das Handwerk zu gewinnen, ihnen beim
Berufseinstieg zu helfen, Lehrer wie auch Eltern der jungen Generation umfas-
send über die Vielfalt der Handwerksberufe zu informieren, veranstaltet die
Handwerkskammer Koblenz seit Jahren Schulfeste in ihren Aus- und
Weiterbildungszentren. Eine Aktion, die breiten Zuspruch und Unterstützung
vieler Partner findet und die bei den Schülern gut ankommt.
Beruf zu ihnen passt und ihre beruf-
liche Laufbahn mit den Experten der
Handwerkskammer und denAgentu-
ren für Arbeit planen.
Sie sprechen aber auch die El-
tern an. Warum?
Eltern spielen bei der Berufsfindung
ihrer Kinder eine entscheidende Rol-
le. Sie sind Berater undVorbild. Über
den Austausch mit ihnen wollen wir
wichtige Informationen zum Hand-
werk weitergeben. Das hat beim ers-
ten Eltern-Infotag im vergangenen
Jahr ausgezeichnet funktioniert. Sie
sind vor Ort, erhalten Infos aus ers-
ter Hand und Einblicke in die Viel-
falt des Handwerks. Sehr offen ha-
ben die Eltern mit unseren Aus-
bildungsberatern und Ausbildern
über Informationsdefizite gesprochen
und darauf hingewiesen, das Veran-
staltungen dieser Art sehr wichtig
und sinnvoll sind.
Sie wollen hier einerseits den
Handwerker von morgen gewin-
nen, andererseits ist die aktuelle
Ausbildungssituation aber kri-
tisch. Wie passt das zusammen?
Die Ausbildungssituation ist ange-
spannt, weil die konjunkturelle Lage
durch die Unternehmen kritisch be-
urteilt wird. Kommt die Wirtschaft
wieder in Schwung, wird automa-
tisch auch verstärkt ausgebildet. Hier
muss die Politik ansetzen und positi-
ve Rahmenbedingungen schaffen.
Wer sein Unternehmen fit für die Zu-
kunft machen will, muss sich recht-
zeitig um Fachkräfte kümmern. Und
hier führt kein Weg an der Ausbil-
dung vorbei. Eine klare Botschaft pro
Lehre, für die sich die Handwerks-
kammer Koblenz auch 2005 mit al-
ler Kraft ausspricht und entsprechend
handeln wird.
Schulfeste für verschiedene Altersgruppen haben bei der Handwerkskammer Tradition. „Sie helfen den Schülern bei der
Berufsfindung“, macht HwK-Präsident Karl-Heinz Scherhag (hier bei der Eröffnung des Sek-I-Festes 2004) deutlich.
Am 15. Juni wird das HwK-Metall-
und Technologiezentrum sowie das
Bauzentrum im Koblenzer Indus-
triegebiet nicht nur von mehr als
6.000 Schülerinnen und Schülern
„gestürmt“, von 14 bis 20 Uhr sind
die HwK-Zentren zum zweiten Mal
in „Elternhand“.
Es gibt jede Menge Anregungen aus
der Welt des Handwerks, die den El-
tern helfen, ihre Kinder bei der Be-
rufswahl noch intensiver beraten zu
können. Es geht um Lehrstellen und
Praktikumsplätze imHandwerk eben-
so wie um Fördermöglichkeiten und
Aufstiegschancen durch Fortbildung.
Die HwK Koblenz hat gemeinsam
mit denAgenturen fürArbeit, der zu-
ständigen Schulaufsichtsbehörde
(ADD) und dem Landeselternbeirat
ein informatives Programm zusam-
mengestellt.
„Aus Gesprächen mit Handwerks-
meistern wissen wir, wie wichtig es
für den Erfolg der Ausbildung jun-
ger Menschen ist, wenn die Eltern
gemeinsam mit Schule und Betrieb
an einem Strang ziehen. Hier gibt es
Reserven, die der Eltern-Infotag ab-
bauen hilft“, betonen Karl-Heinz
Scherhag und Dr. h.c. Karl-JürgenWil-
bert, Präsident und Hauptgeschäfts-
führer der HwK. So erfahren Eltern,
was von ihrem Kind in der Ausbil-
dung erwartet wird und was beim
Einstellungstest auf das Kind zu-
kommt. Ausbildungsberater stehen
Rede undAntwort. An einer Anlauf-
stelle können Eltern die Bewerbungs-
unterlagen checken lassen.
Karriere
im
Handwerk
Eltern-Infotag am Nachmittag des 15. Juni
Die HwK Koblenz beteiligt sich
am 15. Juni an der „Woche der
Technologie“ des Ministeriums
für Wirtschaft, Verkehr, Land-
wirtschaft undWeinbau mit der
Veranstaltung „Hightech im
Handwerk“. Dieses Highlight
findet parallel zum Eltern-Info-
tag statt, den die HwK am glei-
chen Nachmittag von 14 bis 20
Uhr in Zusammenarbeit mit der
Schulaufsichtsbhörde (ADD)
sowie den Agenturen für Arbeit
durchführt.
InAnwesenheit von Staatssekretär
Günter Eymael informiert die HwK
ab 14 Uhr imMetall- und Techno-
logiezentrum,August-Horch-Stra-
ße 6-8, in Fachvorträgen unter an-
derem über „Kompetenz-
entwicklung in Handwerksbetrie-
ben durchVerknüpfung beruflicher
Bildung mit Technologietransfer“
und „Technologieentwicklung für
das Handwerk durch Kopplung
von Hochschulen, Industrie und
Technologiezentren des Hand-
werks”. Darüber hinaus werden
Beispiele für Beratung und Beglei-
tung von Handwerksbetrieben bei
der Anwendung neuer Technolo-
gien vorgestellt. Es geht um das Er-
schließen neuer Märkte für das
Handwerkmit neuen Kommunika-
tionstechniken. Ein Rundgang
durch das Metall- und Technolo-
giezentrum rundet die Veranstal-
tung „Handwerk ist Hightech“ ab.
Hightech
im
Handwerk
HwK Koblenz ist bei der „Woche der Technologie“ dabei
Über 200 Teilnehmer an beruflichen
Weiterbildungsmaßnahmen der HwK
bekommen ab 15 Uhr ihreAbschluss-
zeugnisse und Zertifikate. Darunter
sind „Betriebswirte des Handwerks“
ebenso wie „Fachwirtinnen“, „CNC-
und CAD-Fachkräfte“, „Restaurato-
ren im Handwerk“ und erstmalig
„Meister für Mechatronik“. Diese
neue Fortbildung ist ein fachübergrei-
fendesAngebot für Gesellen aus Elek-
tro- und Metallberufen.
Aus den Händen von Staatssekre-
tär Günter Eymael werden junge
Handwerker am 15.6. ihre Wei-
terbildungs-Zeugnisse erhalten.
Herr Staatssekretär Eymael,
vom 13. bis 17. Juni findet die
Woche der Technologie statt.
Was ist das Ziel der Initiative
des rheinland-pfälzischen
Wirtschaftsministeriums?
Ziel unserer Innovations-, Techno-
logie- und Energiepolitik ist es,
den Wirtschaftsstandort Rhein-
land-Pfalz zu stärken. Nur ein
Wirtschaftsstandort, der Innovatio-
nen hervorbringt, ist auch zukunfts-
fähig. Um das zu erreichen gilt es,
die bestehenden Unternehmen in
ihrer Wettbewerbsfähigkeit zu un-
terstützen und die Gründung neuer
innovativer Unternehmen voranzu-
treiben. In zahlreichen Veranstal-
tungen sollen Vorteile und Chan-
cen neuer Techniken aufgezeigt
werden. Wir müssen diese als
Chance sehen, den Lebensstan-
dard zu verbessern.
Sie kommen am 15. Juni zur
HwK-Veranstaltung „Hightech
im Handwerk“ nach Koblenz.
Welche Bedeutung messen Sie
den mittelständischen Unter-
nehmen zu?
Die Steigerung der Innovations-
fähigkeit, insbesondere der kleinen
und mittleren Unternehmen, spielt
eine entscheidende Rolle. Hierzu
wurde ein Konzept mit vier Bau-
steinen entwickelt, bestehend aus
einer anwendungsorientierten
Forschungsinfrastruktur, der Un-
terstützung des Technologietrans-
fers, innovativen Unternehmens-
gründungen sowie einzelbetriebli-
chen Förderprogrammen. Diese
Bausteine bilden die Brücke zwi-
schen Wirtschaft und Wissenschaft.
Darauf setzen regionale Koopera-
tionen, so von Hochschulen und
Technologiezentren des Handwerks.
Nachgefragt bei: Staatssekretär Eymael
Das Programm am 15. Juni
ab 7.45 Uhr
Eintreffen der Klassen
8.30 Uhr
feierliche Eröffnung / Start der Luftballons und kleines
Feuerwerk durch Helmut Reuter, Weltmeister der Py-
rotechniker
anschließend
Entdecken, staunen und mitmachen in den Werkstätten
der HwK Koblenz. Viel Spaß bei: Boxenstopp wie bei
den Profis: Reifenwechseln à la NASCAR oder DTM! /
Bildgestaltung: Schnitt und Sprache in Film und Fern-
sehen / Bilderrahmen aus Metall / Jobtester und prakti-
sches Profiling / Mini-Soccer, Torwandschießen, Street-
ball, Kletterberg, Bungee Running / Treffpunkt für Leh-
rer und Eltern
ab 9.30 Uhr
Pressetalk und Schülerzeitungswettbewerb
ab 10.30 Uhr
Preisverleihung im Wettbewerb Ganztagsschulen
... mit dabei:
Pädagogische Anlaufstelle / Morgen Meister! / HwK-
Ausbildungsberatung und Lehrstellenbörse / Erfinder-
club Junges Handwerk / ADD Koblenz / Berufsbera-
tung der Agentur für Arbeit / Bundeswehr / Banken,
Sparkassen undVersicherungen / RZ-Online / KEVAG-
Telekom / G8WAY / Universität Koblenz-Landau / Päd.
Zentrum Koblenz / RPR I / Kanal 10 / WW-TV / Landes-
medienzentrum / Sportjugend Rheinland-Pfalz / Regio-
nal- und Landeselternbeirat Rheinland-Pfalz
ab 14 Uhr
Eltern-Infotag beim Handwerk (bis 20 Uhr)
Idee und
Verantwortung:
Dr. h.c. Karl-Jürgen
Wilbert
Redaktion: Jörg Diester, Beate
Holewa, Markus Gaida, Nina Jung,
Janet Kölschtzky, Ruth Weidmann
Layout: Jörg Diester, Markus Gaida
Herausgeber: Handwerkskammer
Koblenz, Friedrich-Ebert-Ring 33,
56068 Koblenz, Tel.: 0261/398-0,
E-Mail:
Internet:
in Verbindung mit dem Mittelrhein-
Verlag Koblenz
Fotos: Foto Baumann, G. Jura-
schek, Gauls - Die Fotografen,
Thorsten Stötzer, HwK Koblenz
Anzeigen: Hans Kary
(verantwortl.), Rudolf Speich,
Informa, RZ-Anzeigenservice (Tel.:
0261/892-457), 56070 Koblenz
Technische Herstellung: Druckhaus
Koblenz
Karl-Heinz
Huth, Direk-
tor derAgen-
tur für Ar-
beit Ko-
blenz, be-
tont: „Eltern
kennen ihre Kinder am
besten. Deshalb geben fast 80 Pro-
zent der Jugendlichen in ei-
ner Umfrage des In-
stituts fürAr-
beitsmarkt-
und Berufs-
forschung an,
wichtigeAnre-
gungen bei der
Berufswahl
durch ihre Eltern
erhalten zu haben.
Der Eltern-Infotag
ist deshalb
sehr wichtig.“
Abteilungsdi-
rektor Wolfgang Red-
wanz, Leiter der ADD, Außen-
stelle Koblenz, betont: „Mit dem El-
tern-Infotag wendet die HwK sich an
Eltern, die nach wie vor im Berufs-
findungsprozess
für ihre Kinderei-
ne wichtige Rolle
spielen. Um so
wichtiger ist des-
halb auch für El-
tern die Informa-
tion über Berufs-
felder und deren
technischerWei-
terentwicklung.“
Weltmeister!
Tischlergeselle Stefan Treude siegt bei der WM in Helsinki
Tischler-
geselle Stefan Treude aus Nieder-
dreisbach ist Weltmeister im Tisch-
lerhandwerk. Bei der 38. Internatio-
nalen Berufsweltmeisterschaft in
Helsinki stellte der 20-Jährige, der
sich in mehreren nationalen Wettbe-
werben qualifiziert hat, erneut sein
Können unter Beweis. Im direkten
Vergleich mit Berufskolle-
gen aus 40 Ländern bewies er
Weltspitze. Sein Schreibtisch aus
Birkenholz überzeugte die Juroren
sowohl in handwerklich perfekter
Ausführung als auch im Design.
Rund 700 Teilnehmer aus 40 Ländern
kämpften in insgesamt 39 Berufen
um den Weltmeistertitel. Stefan ge-
hörte zu den 27 Teilnehmern im deut-
schen Team. Mit vier Gold-, vier Sil-
ber- und zwei Bronzemedaillen be-
legte Deutschland hinter der Schweiz
und Südkorea den dritten Platz in der
Länderwertung. Stefan Treude hat
das Tischlerhandwerk bei Tischler-
meister Peter Kober in Weitefeld ge-
lernt. Später arbeitete er in der Bau-
und Möbelschreinerei Bernhard Lei-
dig in Krunkel. Hier hat er auch für
die Weltmeisterschaft trainiert.
Herzlichen
Glückwunsch demWeltmeister aus
demWesterwald: Stefan Treude
siegte unter 40 Tischlern bei der
WM im finischen Helsinki.
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