Handwerk im Frühjahr vom 16. April 2005 - page 11

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Zimmerermeister Uwe Rumeney baute den Star für den Film „Heimat3“
„Stolz, ein
Schabbacher
zu sein ...“
Schabbach im Hunsrück? Kennt
doch fast jeder! Mit dem Heimat-
Epos von Regisseur Edgar Reitz ist
der kleine Ort weltberühmt gewor-
den. Ins Japanische synchronisiert,
nach Schweden, England oder
Italien die Rechte verkauft, hat
„Heimat3“ ein Stück deutsche
Filmgeschichte geschrieben.
Daran „mitgezimmert“ hat Hand-
werksmeister Uwe Rumeney aus dem
kleinen Münchwald im Hunsrück.
Ein Ort, der ähnlich groß ist wie das
weltberühmte Schabbach – wenn es
das denn gäbe. Ein Schabbach im
Hunsrück sucht man vergebens. Den
Ort gibt es nur in den Drehbüchern
des Films. Und doch bekennt Zim-
merermeister Rumeney: „Nach vier
Jahren Arbeit für den Film bin ich
imHerzen ein Schabbacher und stolz
darauf.“ Die Geschichte, wie er, sein
Handwerksbetrieb „Ars Ligni“ und
seine acht Mitarbeiter, darunter fünf
Meister, zum Film kamen, ist selbst
drehbuchreif.
Der auf Restaurierung und Denkmal-
pflege spezialisierte Betrieb rettete
vor Jahren ein altes Hunsrücker Fach-
werkhaus vor der Abrissbirne. Teil
für Teil wurde katalogisiert und ein-
gelagert. Zur gleichen Zeit suchte Ed-
gar Reitz nach einem schönen Fle-
cken am Rhein als Drehort. In den
Weinbergen von Oberwesel fand er
das Ideal. Das einzige Problem: Das
benötigte Haus fehlte. Doch Reitz
hörte von Rumeney. Die beiden tra-
fen sich und mit Blick auf das Fach-
werkhaus „auf Lager“ - eines von
dreien - hatte der Erfolgsregisseur
sein Traumhaus gefunden, das ab so-
fort „Günderrode-Haus“ hieß.
Dach neben dem Haus
Damit begann unsere handwerkliche
Herausforderung ganz nach „Dreh-
buch“: Aus einer Ruine wird im Film
ein Traumhaus, wird ein Haus mit
„Gebrauchsspuren“. Eine der
skurrilsten Geschichten: Als Film-
Sachse Gunnar die Satellitenschüssel
auf dem acht Meter hohen Dach Rich-
tung Fußballweltmeisterschaft aus-
richten soll, gesteht er der Filmcrew
seine Höhenangst. „Die Knie schlot-
terten ihm, er hat kein Wort raus-
bekommen.“ Also bauten die Hand-
werker im Unternehmen auf einem
Anhänger den Dachfirst originalge-
treu nach und parkten am nächsten
Tag das Gefährt am „Heimat“-Haus.
Gunnar konnte auf WM-Empfang
gehen.
Auch nach Drehschluss sorgt Uwe
Rumeney handwerklich für „Ord-
nung am Set“, ein paar Minuten Ent-
spannung in der einmalig schön ge-
legenen Kulisse inklusive.
Handwerksmeister Uwe Rumeney
mit Film-Sachse Gunnar aus „Hei-
mat3“, der nicht schwindelfrei ist,
was Probleme beim Dreh mit sich
bringt. Doch Rumeney und seine
Mitarbeiter finden eine Lösung ...
Steckbrief: Ars Ligni, Münchwald
gegründet 1980
|
9 Mitarbeiter, 5 Meister, 1 Lehrling
|
spezialisiert auf Re-
staurierung historischer Holzbauwerke
|
Internet:
Die Dreharbeiten für den
„Heimat“-Film sind abge-
schlossen. Doch auch weiterhin
kümmert sich Zimmerermeister Uwe
Rummeney um den tadellosen Zustand
des „Günderrode-Haus“ in Oberwesel,
ein paar Minuten Entspannung inklusive.
Meisterkurs für
Zimmerer
Der nächste Meistervorbereitungs-
kurs für Zimmerer startet bei der
HwK-Meisterakademie am 19. Sept.
in Koblenz, Teilzeit (Teile 3 + 4).
Infos und Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie, Tel.:
0261/ 398-400, Fax: -990, E-
Mail:
Die HwK Koblenz
wird ihre langfristige
Hilfe zur Selbsthilfe beim
Wiederaufbau nach der
Tsunami-Katastrophe auf die Aus-
bildung von Baufachkräften in Sri
Lanka konzentrieren. Eine Gruppe
von Baufachleuten der HwK Ko-
blenz sowie Mittelfranken wie auch
eines Unternehmens aus dem nörd-
lichen Rheinland-Pfalz führten
jetzt Gespräche in Sri Lanka mit
Vertretern der Baubranche und der
Regierung, damit mit dem Bau von
Zentren begonnen werden kann.
Die HwK-Experten informierten sich
bei ihrem Besuch in den vom Tsu-
nami betroffenen Regionen Sri Lan-
kas über die Arbeit in bestehenden
Ausbildungszentren verschiedener
Berufszweige. Vor dem Hintergrund
der dabei gemachten Eindrücke und
Erfahrungen, besprachen sie mit der
heimischen Baubranche die Konzep-
tion für die geplanten Bildungszen-
tren für Bau- undAusbauberufe. Die
notwendigen Grundstücke, die die
HwK-Hilfe: Start für Bau von Berufsbildungszentren in Sri Lanka
Mit dem
Zentrum
ein
Stück Zukunft
aufbauen
Regierung zur Verfügung stellen
wird, wurden inAugenschein genom-
men. Die HwK und ihre Partner den-
ken konkret daran, 3 Bildungszentren
in den weniger entwickelten Regio-
nen im Südwesten, imNordosten und
Osten des Landes zu errichten. Dort
besteht der stärkste Fachkräftebedarf.
Partner loben deutsches
Engagement
Mit dem nationalen Baufachverband
des Landes steht ein kompetenter
Partner bereit, der die Hand am Puls
der Branche habt und sich in derWei-
terbildung des Personals unbedingt
engagieren will. Die Koblenzer Pla-
nungen wurden mit den wichtigsten
Entwicklungshilfeorganisationen vor
Ort und mit der Deutschen Botschaft
abgestimmt. Derzeit wird die Finan-
zierung des Vorhabens erarbeitet.
Eine wichtige Säule dabei sind die
der HwK Koblenz zurVerfügung ge-
stellten Spendengelder, aber auch das
Engagement der regionalen Medien.
Im Rahmen ihres durch das Bundes-
ministerium für wirtschaftliche Zu-
sammenarbeit und Entwicklung fi-
nanzierten Partnerschaftsprojektes
konnte die HwK bereits Anlaufstel-
len für von dem Tsunami betroffene
Unternehmen einrichten.
Mit Blick auf die notwendige Infra-
strukturentwicklung und die Schaf-
fung von Wohnraum betrachtet die
Kammer das Ausbildungsprojekt im
Bausektor als wichtige und erforder-
liche Ergänzung.
Ortstermin:
Hier soll ei-
nes der neuen
Berufsbildungs-
zentren in der
Tsunami-Re-
gion Sri
Lankas ent-
stehen, ergab
das Ab-
stimmungs-
gespräch der
HwK-Bau-
experten mit
den Partnern.
Hilfe, die ankommt:
Spenden für HwK-Projekt
Spenden für die Sri Lanka-Hilfe
der HwK sind weiterhin willkom-
men, denn sie sorgen imKatastro-
phengebiet für effektive Hilfe.
Spenden werden erbeten auf das
Konto der gemeinnützigen Ost-
West-GmbH der HwK Koblenz
bei der Sparkasse Koblenz, Kon-
tonummer 114066, BLZ 570 501
20, Stichwort „Sri Lanka“.
Infos zur HwK-Hilfe in Sri Lan-
ka unter Tel.: 0261/ 398-131,
Fax: -997 oder im Internet:
Mit verschiedensten Anlagen zur
Hightech-Bearbeitung im Hand-
werk ist er ausgerüstet, bietet in
einer Sitzecke die Möglichkeit, in
entspannter Atmosphäre über die
Zukunftsplanung in einem Hand-
werksberuf zu sprechen - der
Info-Bus der Pädagogischen An-
laufstelle der HwK Koblenz.
In seinem „Morgen Meister!“-Out-
fit fällt der Bus nicht nur optisch auf,
auch mit seinem Innenleben liefert
er einen Ausschnitt des modernen
Handwerks. Ehemals im öffentli-
chen Nahverkehr eingesetzt, wurde
der 12-Meter-Bus aufwändig umge-
HwK-Info-Bus rollt wieder in die Schulen und zu Veranstaltungen
baut und neu gestaltet. Nichts erin-
nert mehr an seine ursprünglicheAuf-
gabe, inzwischen ist aus dem Bus ein
rollendes Info-Mobil geworden, das
sich regelmäßig auf den Weg in die
Schulen und zu Info-Veranstaltungen
macht. Dabei steht die Berufsbera-
tung imMittelpunkt - nicht nur theo-
retisch, sondern auch mit handfester
Praxis. Für die Schüler und ihre El-
tern wie auch die Lehrer die einma-
lige Gelegenheit, sich durch die Be-
rufsberatungsexperten der HwK im
Detail über die vielfältigen Hand-
werksberufe informieren zu lassen
und in dieWelt des Handwerks „rein-
zuschnuppern“.
Nach Wartungs- und Reparaturar-
beiten kann der Bus jetzt wieder
durch die Schulen zu Info-Veran-
staltungen bestellt werden. Bei den
handwerklichenArbeiten wurde die
HwK durch die Werkstätten der
KEVAG unterstützt, die kostenlos
die nötigenArbeiten ausgeführt ha-
ben. Für die KEVAG ein klares Be-
kenntnis für die Jugend und deren
berufliche Zukunft.
Informationen zum Info-Bus und
Anforderung bei der HwK Ko-
blenz, Tel.: 0261/ 398-331, Fax: -
989, E-Mail:
Internet:
1...,2,3,4,5,6,7,8,9,10 12,13,14
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