Handwerk im Frühjahr vom 20. März 2004 - page 5

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Perspektiven für Lehrlinge & Fachkräfte für Unternehmen im Zusammenspiel von Wirtschaft und Bundeswehr
Aktionstag im HwK-City-Büro am 3. April: Das neue Beratungszentrum Bundeswehr-Wirtschaft stellt sich vor
Das neue Beratungszentrum Bun-
deswehr-Wirtschaft in Koblenz
stellt sich am 3. April von 8 bis 13
Uhr im Rahmen des nächsten
Aktionstages im HwK-City-Büro
am Koblenzer Friedrich-Ebert-
Ring 33 vor. In Zusammenarbeit
von Handwerkskammer Koblenz
sowie den Industrie- und Handels-
kammern Koblenz und Limburg
fördert es den Personalkreislauf
zwischen Bundeswehr und Wirt-
schaft. – Der Startschuss für das
in seinem Beratungs- und Dienst-
leistungsangebot erweiterte
Beratungszentrum Bundeswehr-
Wirtschaft erfolgt am Vortag des
Aktionstages, 2. April, durch den
Bewährte Tradition: Das Heeresmusikkorps 300 spielt unter der Leitung von
Hauptmann Burkard Zenglein zur Meisterfeier auf.
Meister
des guten Tons
Wenn das Heeresmusikkorps 300
aus Koblenz aufspielt, garantiert es
nicht nur einen festlichen Rahmen
für Veranstaltungen, auch der be-
rühmte Funke springt auf die Gäs-
te über. Wir sprachen mit dem Di-
rigenten des Orchesters der Bun-
deswehr, Hauptmann Burkard
Zenglein.
Herr Zenglein, was unterschei-
det Ihr Musikkorps von einem
‘weltlichen’ Orchester?
Ein Musikkorps der Bundeswehr
besteht „nur“ aus Bläsern. Dabei
übernehmen die Holzblasinstru-
mente die Aufgabe der Streicher im
symphonischen Orchester. Aus der
Zusammensetzung ergibt sich ein
ganz eigenes Klangbild, das wieder-
um Einfluss auf die Literatur nimmt,
die wir spielen. In den entsprechen-
den Arrangements decken wir den-
noch ein großes Spektrum von der
Klassik über Musicals und Big Band
bis zu Jazz ab.
Was fasziniert die Zuhörer so an
der Militärmusik?
Es ist in erster Linie der Rhythmus,
der eine der ursprünglichsten Mu-
sikerfahrungen und Instinkte im
Menschen anspricht und der sich in
unterschiedlichen Ritualen ausdrü-
cken. Müde zurückgekehrt aus ei-
nemKampf ist die Kernform der Mi-
litärmusik, der Marsch, Ablenkung
und Antrieb in einem. Kurz gesagt:
Militärmusik schafft Zusammenhalt.
Wie beschreiben Sie die Rolle
des Heeresmusikkorps am
Standort Koblenz-Lahnstein?
Auch wenn unsere erste Aufgabe in
der Ausgestaltung vonAppellen und
Gelöbnissen innerhalb der Bundes-
wehr liegt, sind wir fester und tradi-
tionsreicher Bestandteil des kultu-
rellen Lebens am Mittelrhein. Wir
bringen uns hier bewusst mit Kon-
zerten in das gesellschaftliche Leben
ein und halten dabei die Erinnerung
an die militärische Tradition in un-
serer großen alten Garnisonsstadt
wach.
Staatssekretär im Bundesminis-
terium der Verteidigung, Klaus-Gün-
ther Biederbick.
Lehrlingen vor der Gesellenprüfung
stellt das Beratungszentrum, in dem
das Zentrum für Nachwuchs-
gewinnung der Bundeswehr ein
Wehrdienstberaterbüro unterhält, at-
traktive berufsnahe Verwendungen
innerhalb der Streitkräfte vor. Für
Soldaten auf Zeit leistet es eine in-
dividuelle Qualifizierungsberatung
mit Blick auf den erfolgreichen
Wiedereinstieg in den Zivilberuf.
Die
arbeitsmarktgerechten
Bildungskonzepte verbinden Fort-
bildungen mit anerkanntem
Abschluss und Zeiten der Ausbil-
dung amArbeitsplatz in Zusammen-
arbeit mit Unternehmen aus der Re-
gion, um den erforderlichen Praxis-
bezug zu gewährleisten. In einem
Bewerber- und Firmenpool, der zur
Zeit für das Online-Angebot des
Beratungszentrums aufgebaut
wird, bietet es sowohl den Unter-
nehmen als auch den Soldaten auf
Zeit eine Informations- und
Stellendatenbank für Fach- und
Führungskräfte an.
Darüber hinaus bietet die HwK
Koblenz in ihrem City-Büro ihre
umfassende Beratungskompetenz
unter einem Dach an. ObAus- und
Weiterbildung, Existenzgründung
und Betriebswirtschaft oder Fragen
zu Handwerksrolle und Hand-
werksrecht: Die HwK-Experten
helfen hier bei kundenfreundlichen
Öffnungszeiten kompetent weiter.
Informationen im
Beratungszentrum Bundeswehr-Wirtschaft:
Tel.: 0261/ 398-126, Fax: -934
E-Mail:
Internet:
Am 23. März feiert er seinen 54.
Geburtstag. Heinrich Müller-Betz
aus Niederzissen ist der „älteste
Jungmeister“, der am 21. März in
Koblenz seinen Meisterbrief in ei-
nem seltenen Handwerk erhält.
„Mein Wunsch war es immer, den
Meisterbrief in meinem Handwerk
zu erwerben“, so der Metallblas-
instrumentenmachermeister. „Er
zählt in unserer Branche sehr, weil
man mit ihm Qualitätsarbeit verbin-
det. Handarbeit ist es, die von be-
kannten Musikgrößen aus Jazz,
Blues und Klassik geschätzt wird.
Nur sie schafft individuelle Instru-
mente“, betont er. „Gerade die alten
Techniken, die aufgrund überwie-
gend industrieller Fertigung verlo-
ren gehen, erleben in der Meister-
schule ihre Renaissance“, plädiert er
für den Meisterbrief.
Er berichtet, dass er eigentlich erst
über Umwege zu seinem heutigen
Beruf kam und nennt als Stationen
die Bundeswehr, den Verlag für in-
ternationale Politik und Kölner Mu-
sikalienhandlungen. „Hier wurde der
Wunsch, mich hauptberuflich mit
Instrumenten zu be-
schäftigen, immer
stärker. Die Musik ist
mein Hobby und seit
meinem 14. Lebens-
jahr spiele ich Trom-
pete im Musikver-
ein.“ Als Geselle ge-
hörten überwiegend
Reparaturen zu sei-
nem Aufgabengebiet.
„Ein gutes Gehör, Mu-
sikalität, Feingefühl für
Formen und Ästhetik,
Kenntnisse der Akustik,
Musiklehre und Musik-
geschichte“, nennt er als
erforderliche Vorausset-
zungen, um Instrumente
zu bauen, zu reparieren
und zu restaurieren.
Eine schwere Krankheit
hinderte den Familienva-
ter, seinen Meisterbrief
bereits vor zehn Jahren
zu erwerben. Die Teile
III und IV der Meis-
tervorbereitung (Wirt-
schaft, Recht, Berufs-
und Arbeitspädagogik)
hatte er 1994 abgeschlossen. „Dann
kam alles anders. Durch meine Er-
krankung konnte ich mehrere Jahre
nicht in meinem Beruf arbeiten“, er-
zählt er. Am Meisterbrief hielt er
trotzdem fest und baute 2002 sein
Meisterstück, ein Altflügelhorn.
„Im Moment überlege ich, mich
selbstständig zu machen.
Der Erfolg im
Ha n dwe r k
hängt nicht
vomAlter
ab.“
Meisterbrief
und
Qualität
gehören zusammen
Der Älteste:
Metallblasinstrumentenmachermeister Heinrich Müller-Betz
Heinrich
Müller-Betz mach-
te mit 52 Jahren seinen Meister.
Das Heeresmuikkorps 300 spielt wieder zur Meisterfeier auf – Im
Gespräch mit dem Dirigenten, Hauptmann Burkard Zenglein
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