Handwerk im Frühjahr vom 20. März 2004 - page 3

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Meisterhafte Models: Gespräche beim Fototermin mit den besten Jungmeistern
Es ist ihr Tag:
Meisterfeier 2004
Augenoptikerin
Antje Janshen
Die
Besten
ihres
Handwerks:
Maler und Lackierer
Ralf Bomm
Raumausstatterin
Alexandra Dauer
Informationstechniker
Markus Diel
Friseurin
Justine Fabeck
Fleischer
Andreas Foppen-Reich
Zimmerer
Markus Freiwald
Elektrotechniker
Christian Fritz
Klempner
Klaus Götze
Stuckateur
Jens Immel
Gebäudereiniger
Dirk Krause
Konditorin
Bettina Reeb
Steinmetz und Steinbild-
hauer Michael Rothbrust
Gold- und Silberschmiedin
Daniela Rubino
Keramikerin
Kerstin Schlamann
Kfz-Techniker
Frank Schneider
Feinwerkmechaniker
Reiner Schulz
Gerüstbauer
Marco Schütz
Straßenbauer
Frank-PeterWeißenfels
„Es hat sich gelohnt, den Meisterbrief zu machen, weil ...
Die
Beste
der
Besten
Antje Janshen ist nicht nur die beste Augenoptikermeisterin
Sie ist die Beste der Besten: Augenoptikermeisterin Antje Janshen. Sie ist
diejenige, die unter den Jungmeisterinnen und Jungmeistern der vergange-
nen zwei Jahre die höchste Punktzahl bei der Meisterprüfung bei der
Handwerkskammer Koblenz erreichte. „So etwas kann man nicht von
vornherein planen, aber freuen tut’s mich natürlich schon“, meint die
27-jährige Augenoptikerin.
Dass sie einmal dieses Handwerk erlernen und darin ihren Meister
machen würde, stand für sie schon frühzeitig fest. Und eigentlich,
erzählt sie, habe sich auch bereits früh herauskristallisiert, dass sie den
Betrieb übernehmen werde, in dem sie 1992 in Fulda zu lernen begon-
nen habe. Der zählt fünf Mitarbeiter und ist, wie Antje Janshen berichtet,
bei den Kunden gut eingeführt. Das ist nicht ganz unwichtig in einer
Stadt mit erheblicher Konkurrenz, „schließlich haben wir allein in Fulda 15 Augenoptiker.“
Zunächst werde es deshalb, von kleineren organisatorischen Umstrukturierungen
abgesehen, auch nach der Übernahme keine großen Veränderungen geben, „ich
will versuchen, das bisher Erreichte zu bewahren, die Kunden weiter so gut
zu betreuen, wie sie es bisher gewohnt waren“. Umfassende Fachkennt-
nisse und moderne Messgeräte seien dabei unerlässlich. Besonders
beim ersten dürfen sich ihre Kunden freuen, besser als „ihre“
Meisterin kann man sein Wissen kaum schwarz auf weiß
dokumentieren.
Natürlich ist Meisterin oder Meister und
dabei gar noch die oder der Beste in sei-
nem Handwerk und Jahrgang zu werden
nicht ganz mühelos. Model sein und foto-
grafiert zu werden aber auch nicht. Das
lernen die Jungmeisterinnen und Jung-
meister, die zum Shooting ins Fotostudio
Focus in Koblenz-Metternich gekommen
sind und nun in die richtige Position diri-
giert werden, schnell.
Spaß macht’s allen trotzdem, bietet sich doch
dabei die Gelegenheit zum Gespräch mit
Handwerkskollegen, die man während der
Meistervorbereitung kennen gelernt hat, und
die Möglichkeit zum Austausch über die Er-
fahrungen, die man in den vergangenen Mo-
naten als Meister gesammelt hat, sei’s im ei-
genen Betrieb oder als Angestellter. Es sind
gegenwärtig bemerkenswert viele, für die die
Meisterprüfung vor allem eine die Berufschan-
cen verbessernde Qualifikation bedeutet. Die
wirtschaftliche Situation, meint mancher der
angestellten Meister, verlocke nicht unbedingt
und nicht in allen Branchen dazu, sich selbst-
ständig zu machen, wenn man einen guten Job
habe. „Die Meisterprüfung habe ich vor al-
lem auch deshalb gemacht, um mir selbst zu
beweisen, dass ich was kann“, erzählt Franz
Schneider, Kraftfahrzeugtechnikermeister,
Angestellter in einer Kfz-Werkstatt in Ellern,
„und mit 34 eigentlich schon eher einer der
Älteren“. Die vergangenen Jahre hätten ihn
zunächst einmal mit Familiengründung auf
Trab gehalten.
Angestellt wie er möchte auch Maler- und
Lackierermeister Ralf Bomm, frisch gebacke-
ner Vater aus Bendorf, bleiben, genauso wie
Michael Rothbrust, Steinmetz- und Stein-
bildhauermeister aus Bell, einer der „stein-
reichsten“ Gegenden der Eifel. „Die Lage ist
gerade auch bei den Steinmetzbetrieben in
unserer Region alles andere als einfach, da
überlegt man es sich sehr gut, ob man unbe-
dingt noch einen eigenen aufmacht.“
Viele dieser Jungmeisterinnen und Jung-
meister sind mit ihrer durch die zusätzliche
Qualifikation gesicherten Position im Betrieb
auch deshalb so zufrieden, weil sie mittler-
weile diejenigen sind, die sich um die Auszu-
bildenden kümmern dürfen. „Vielleicht, weil
wir einfach noch einen direkteren Draht zu
den Jugendlichen haben“, kommentieren
Raumausstattermeisterin Alexandra Dauer,
selbst erst 25 Jahre alt, Mitarbeiterin in einem
Betrieb in Lahnstein, und Friseurmeisterin
Justine Fabeck, Angestellte im Koblenzer Sa-
lon ihrer Mutter, „den ich wohl in einigen Jah-
ren auch übernehmen werde“.
Bereits in die Fußstapfen der Generation der
Mütter oder (meist noch) Väter getreten ist
Gerüstbauermeister Marco Schütz
(„Gut, dass unser Handwerk wegen der
mit ihm verknüpften Verantwortung und Ge-
fahren ein Meisterhandwerk geblieben ist!“),
der jetzt den 5 bis 6 Mitarbeiter zählenden vä-
terlichen Betrieb in Bad Marienberg führt.
„Wir waren sogar einer der ersten Meister-
betriebe in Deutschland, als das Gerüstbauer-
handwerk ein eigener Lehrberuf mit Meister-
prüfung wurde.“ Trotz anhaltender Konjunk-
turschwäche im Baubereich sieht er die Zu-
kunft seines Unternehmens durchaus positiv,
ähnlich wie Stuckateurmeister Jens Immel aus
Rotenhain. „Wir arbeiten in einem Umkreis
von 100, 120 Kilometern und kommen so gut
zurecht.“
Von ähnlichen Erfahrungen berichtet Flei-
schermeister Andreas Foppen-Reich, der ei-
nen gut eingeführten Betrieb in Rothenbach
mit 8 Mitarbeitern übernommen hat. „Die
Meisterprüfung war für mich nicht nur dieVor-
aussetzung zur Selbstständigkeit, sondern
auch eine Möglichkeit zur Selbstbestätigung.“
Partyservice und Imbiss („Wir fahren mit un-
serem Wagen auf die unterschiedlichsten
Märkte!“) seien zusätzliche Standbeine seiner
Fleischerei.
Mittlerweile steht auch das „M“ für
„Meister“ beim Gruppenfoto auf siche-
ren Füßen, dank des fachmännischen
Dirigats durch Fotografenmeister Jochen
Brandt. EinhelligeMeinung: „Das können wir
später mal unseren Kindern und Kindeskin-
dern zeigen und sagen, dass wir die Besten
waren.“
... ich mit ihm als Selbstständiger den wirt-
schaftlichen Erfolg meines Unternehmens
verbinde“, macht Ildefons Theisen, Installa-
teur- und Heizungsbauermeister aus Koblenz,
deutlich. Im Herbst 1996 hat er sein Unter-
nehmen gegründet. „Ein Schritt, den ich nicht
bereut habe. Ich würde es heute noch einmal
so machen.“ Dass er trotz der wirtschaftlich
angespannten Situation der vergangenen Jah-
re auf Erfolgskurs ist, dafür steht auch die ak-
tuelle Suche nach einem neuen Mitarbeiter.
„Ich arbeite seit einiger Zeit mit einem Lehr-
ling zusammen und suche jetzt zusätzliche Un-
terstützung, denn zu zweit schaffen wir die
Arbeit nicht mehr.“ Für diesen Erfolg macht
er nicht nur die hohe handwerkliche Qualität
verantwortlich. „Auch Marketing oder die
ständige Weiterbildung spielen heute eine
wichtige Rolle.“ Wichtig auch gerade in sei-
nem Beruf ist ein „guter Draht“ zum Kunden:
„Wir arbeiten in der Regel direkt vor Ort in
seinem Haus. Da gehört das persönliche Ge-
spräch ebenso zur Arbeit wie der Staubsau-
ger, mit dem wir alle Spuren unserer Arbeit
100-prozentig beseitigen“.Auch dafür ist sich
der Meister nicht zu schade. „Doch all das
lohnt sich. Man weiß, wofür man arbeitet. Es
ist das eigene Unternehmen, für das man sich
jeden Tag einsetzt. Und das man lenkt. Schön
zu sehen, wenn es dann bergauf geht.“
Installateur- und
Heizungs-
bauermeis-
ter Ildefons
Theisen mit
seinem
Lehr-
ling.
Idee und Verantwortung:
Karl-Jürgen Wilbert
Redaktion: Jörg Diester, Beate Holewa,
Markus Gaida, Ruth Weidmann
Layout: Jörg Diester, Markus Gaida, Andrea
Düpper
Mitarbeiter dieser Ausgabe: Dr. Lieselotte
Sauer-Kaulbach
Herausgeber: HwK Koblenz in Verbindung
mit dem Mittelrhein-Verlag Koblenz
Fotos: HwK Koblenz, Focus Foto
Anzeigen: Hans Kary (verantwortl.),
Rudolf Speich, Informa, RZ-Anzeigen-
service (Tel.: 0261/892-457), 56070
Koblenz
Techn. Herstellung: Druckhaus Koblenz
Impressum
... konnten aber aufgrund der räumlichen
Entfernung oder wichtiger Termine nicht
zum Fototermin kommen:
Bäckerin
Sandra Baum
, Edelsteinschleifer
und -graveur
ThorstenMarx
, Fliesen-,
Platten- und Mosaikleger
Frank Lorenz
,
Installateur und Heizungsbauer
Stefan
Denner
, Karosserie- und Fahrzeugbauer
Guido Staus
, Maurer und Betonbauer
Jochen Reis
, Metallbauer
Stefan Klein
,
Tischler
Dominik Maurer
Meisterleistungen:
Auch sie sind die Besten ihres
Handwerks ...
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