Handwerk Special Nr. 91 vom 29. Januar 2003 - page 18

Einmal Prinz zu sein.../ Abend-Make-up als Hingucker
29. Januar 2003
Nr. 91
Wenn ein Ausbildungsmeister närrisch wird...
„Einmal Prinz zu sein...“ ist der
Traum jedes Vollblutkarne-
valisten. DochRichardNelleßen
hat gar nicht nach den höchsten
karnevalistischenEhrengestrebt.
Eigentlich hat er sich in seinem
Metier immer sehr wohl gefühlt:
Mit dem Panikorchester auf der
Bühne in und um Remagen her-
um zu stehen und die Säle auf
die Stühle zu bringen, das hat
ihm immer Spaß gemacht. Aber
alsPrinz soganz alleinvor Publi-
kum? „Obwohl ich schon seit 25
Jahren aktiv im Karneval bin,
habe ich mich mit diesem Ge-
danken nie ernsthaft beschäf-
tigt“, sagt Nelleßen.
Organisationstalent
Freiwillig hat er sich nicht zum
Prinz machen lassen: Massive
Überzeugungsarbeitmusstendie
Prinzensucher auf dem Re-
magener Weinfest bei ihm leis-
ten, ehe er sich schließlich ge-
schlagen gab. „Zum Glück hat-
ten sie bereits eine Weinköni-
gin. Wer weiß, welches Amt sie
mir sonst angetragen hätten...”
Und so musste innerhalb weni-
gerWochen ein kompletter Hof-
staat auf die Beine gestellt, Or-
nat und Orden entworfen und
angefertigt und viel Orga-
nisationsarbeit geleistet werden.
Die Feuertaufe hat Prinz Ritchi
bereits bestanden.
Schaltpläne, Widerstände, Transistoren, digitale Bauteile: Das ist
normalerweise die Welt von Ausbildungsmeister Richard Nelleßen im
HwK-Berufsbildungszentrum in Rheinbrohl. Doch in den nächsten
Wochenbleibt derSchraubendreher liegenundwirddurchdasNarren-
zepter ersetzt: Als seine Tollität Prinz Ritchi I. regiert er mit seiner
Prinzessin Bianca I. in dieser Session die Remagener Narrenschar.
Lampenfieber
„Ich war völlig durch den Wind
undhatte totalesLampenfieber“,
erinnert sich Richard Nelleßen
an die Stunden vor der Prokla-
mation. Die Angst und die Unsi-
cherheit vor dem freien Spre-
chen kennt jeder, der schon ein-
mal auf einer Bühne gestanden
und einen Vortrag gehalten hat.
„Das kostet viel Überwindung“,
so Nelleßen. Doch als Dozent
und Ausbildungmeister bei der
Handwerkskammer ist er freies
Sprechen vor Publikum ge-
wohnt. Seit 2 Jahren ist er haupt-
beruflichalsAusbildungsmeister
in Rheinbrohl tätig, davor war er
12 Jahre nebenberuflicher Aus-
bilder bei der HwK. „Mit den
Jahren lernt man den Umgang
mit Menschen. Das hat mir un-
heimlich geholfen. Doch das
Lampenfieber vor dem Auftritt
ist immer noch da.“ Doch inzwi-
schen hat er es im Griff und ist
ein würdiger Repräsentant des
Karnevals in seinerHeimatstadt.
Alles unter einem Hut
Jetzt hat die heiße Phase des
Saalkarnevals begonnen, nicht
nur am Wochenende jagt ein
Termindenanderen. „Es ist zwar
manchmal stressig, macht aber
trotzdem sehr viel Spaß.“ Ohne
die Unterstützung der Hand-
werkskammer geht es nicht:
Schließlich müssen die närri-
schen Termine im Einklang mit
seinenVerpflichtungen als Aus-
bilder stehen. Und auch logis-
tisch unterstützt die HwK den
närrischen Regenten: Für den
Hofstaat wurde ein Transport-
fahrzeug benötigt. Doch ein ge-
räumiges Fahrzeug schien nir-
gends verfügbar zu sein. Was
nun? Also wandte sich Richard
Nelleßen anHauptgeschäftsfüh-
rer Karl-Jürgen Wilbert und
schilderte sein Dilemma. „Wir
erhielten die Zustimmung, ein
Kammerfahrzeug für die Sessi-
on zu nutzen. Ich bin stolz dar-
auf,mitdemLogoderHandwerks-
messe unterwegs zu sein.“
Wellness auf der Handwerksmesse
Messe-Info-Tel.:
0261/ 398-130
EntspannendeGesichtspflege,de-
korative Kosmetik, Nagelpflege
und Handmassage sind nur ein
paar Beispiele aus dem attrakti-
venWeiterbildungsprogrammfür
das Friseurhandwerk, das die
Handwerkskammer Koblenz an-
bietet. Auf der MESSE AM RHEIN: Handwerksmesse Koblenz
lädt die HwK die Besucher ein, die Wellnessangebote aus der
Weiterbildung einmal selbst zu erleben.
Närrisches
Traumpaar:
Prinz Ritchi I.
mit seiner
Prinzessin
Bianca I.
Unterwegs mit dem
Messebus: Prinz Ritchi
I. und sein Hofstaat.
Für Karneval unter
Strom
Gold, Silber,
falsche Wim-
pern: Glanzvoll,
aber typgerecht
sind die Trends.
Glanz und Glamour
Make-up für eine rauschende Ballnacht
Glanz und Glamour: Mit den
aktuellen Make-up-Trends
kann sich jede Frau einmal
wie ein Hollywoodstar fühlen.
Gold in allen Variationen und
Schattierungen, kühles Silber
oder warme Erdfarben bestim-
men die Farbpalette. Die Ge-
staltung eines festlichen
Abend-Make-ups lernten 15
angehende Friseurinnen aus
dem Kreis Neuwied bei einer
überbetrieblichen Lehrlings-
unterweisung (ÜLU) im Be-
rufsbildungszentrum der HwK
Koblenz.
Das effektvolle Abend-Make-
up, das gerade jetzt zur Karne-
valszeit ein glanzvoller Hin-
gucker ist, unterstreicht effekt-
voll den Typ seiner Trägerin.
Augen und Lippen stehen dabei
im Mittelpunkt. Harmonische,
kontrastreiche oder auch fanta-
sievolle Kompositionen sind
nach Lust und Laune möglich.
Gerade für den großen Auftritt
amAbend darf auch tiefer in die
Farbtöpfe gegriffen werden:
Bunt und kräftig, aber dennoch
typgerecht darf dann sein. “Je
nach Thema der Abendveran-
staltung ist auch eine attraktive
Gesichtsbemalung ein echter
Hingucker”, weiß Gabi Berkler,
Kosmetikbeauftragte des Lan-
desverbandesRheinlandausKo-
blenz. “Kleine Motive setzen
sich, je nach Kleidung, auch auf
demHals, demRückenoder dem
Dekolletee fort. Die Gestaltung
geht dabei schon fast in Rich-
tung Bodypainting.” Im Gegen-
satz zum “klassischen” Abend-
Make-up werden hierbei in ers-
ter Linie Wasserfarben einge-
setzt. Für einen unvergleichli-
chen Augenaufschlag sorgen
künstliche Wimpern.
Während der einwöchigen ÜLU
rund um das Thema Kosmetik
lernen die Lehrlinge natürlich
nicht nur die Gestaltung des
Abend-Make-ups. Typgerech-
tesTages-Make-upoderdiepfle-
gende Kosmetik, Gesichts-
behandlung mit Geräten, Fär-
ben von Wimpern und Augen-
brauen oder das Anbringen von
künstlichen Wimpern sind wei-
tere Themen, die unter anderem
auch in der Praktischen Ab-
schlussprüfung des Friseur-
handwerks gefordert werden.
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