Handwerk im Frühjahr vom 9. März 2002 - page 7

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Gereinigt wird fast alles: Außenfas-
saden, historische Bauwerke, Büros
und Warenhäuser, Teppiche, Wand-
bespannungen oder Polstermöbel,
Krankenhäuser und Kantinen.
Auch Bauabschlussreinigungen von
Neubauten, Brandschadensanierun-
gen oder die Beseitigung von Hoch-
wasserschäden sind bei den Gebäu-
dereinigern in den besten Händen.
Gebäudereiniger ist ein Handwerks-
und Lehrberuf mit vielen Aufgaben
und Möglichkeiten. DieAusbildung
dauert drei Jahre.
Michael Horne aus Koblenz ist Ge-
bäudereiniger - und als Jahrgangs-
bester unter den Jungmeistern ei-
ner der besten seines Faches! Nach
Abitur und Wehrdienst studierte
der heute 32Jährige Betriebswirt-
schaft. In den Semesterferien jobb-
te er in der Koblenzer Textilreini-
gungsfirma „Burchard &
Hilger“.
Aus ihr ist Mitte der
70er Jahre die Ge-
bäudereinigungsfirma
„B+H Glas- und Ge-
bäudereinigung“ her-
vorgegangen. Nach
Abschluss des Studi-
ums fand der junge
Diplom-Kaufmann
hier seinen Arbeitsplatz.
„Wer auf Dauer Entscheidungs-
kompetenz haben möchte, hat in ei-
nemmittelständischen Unternehmen
gute Chancen“, begründet er diesen
Schritt. Und weil er die praktische
Arbeit der Gebäudereiniger von der
Pike auf lernen wollte, tauschte er
häufig Anzug gegen Blaumann und
Die
Saubermänner
im Handwerk
Gebäudereiniger - die Spezialisten für Sauberkeit und Hygiene
Besen und Schaufel
gehören nicht mehr un-
bedingt zu ihrem Hand-
werkszeug. Sie sind vielmehr mit mo-
dernen Hochleistungsmaschinen,
zumTeil mit Mikroelektronik, ausge-
stattet. Gebäudereiniger sind die
„Saubermänner“ imHandwerk, Spe-
zialisten für Sauberkeit und Hygie-
ne.
Jahrgangsbes-
ter Gebäude-
reinigermeister
Michael Horne
bei der Arbeit.
ging zu Grundreinigungen vor Ort.
„Hierbei lernte ich, welche Leistun-
gen möglich sind, um ein sauberes
Ergebnis zu gewährleisten. Diese Er-
fahrungen sind, neben den kaufmän-
nischen Grundlagen, ein unverzicht-
bares Rüstzeug für die Kalkulationen
von Objekten“, schätzt er ein. Nach
fünf Jahren Tätigkeit imBetrieb mel-
dete er sich als Quereinsteiger zur
Meisterprüfung bei der HwK Ko-
blenz an.
Besonders stolz ist Michael Horne,
dass er nicht nur den fachtheoreti-
schen, sondern auch den fachprak-
tischen Teil mit hervorragenden Er-
gebnissen abschloss. Seine Zielstre-
bigkeit hat sich gelohnt. Mitte des
Jahres wird der junge Mann Chef von
300 Mitarbeitern.
Zahlen zu den ...
Gebäudereinigern
72 Gebäudereinigerfachbetriebe
sind in die Handwerksrolle der
Handwerkskammer Koblenz ein-
getragen. 26 Jugendliche, darun-
ter 5 Mädchen, absolvieren im
nördlichen Rheinland-Pfalz zur
Zeit eine Lehre zum Gebäude-
reiniger. Seit 22. Februar bereiten
sich neun junge Leute bei der
HwK Koblenz auf die Meister-
prüfung vor.
Infos zur Meisterprüfung bei
der Handwerkskammer Ko-
blenz, Tel.: 0261/398-110
Fax:-990, E-Mail:
Kleidung zum Textilprofi bringen
Der
Fleck
muss
weg
Die Kleidung einem Frühjahrsputz
zu unterziehen, ist nicht nur aus
Gründen der Hygiene wichtig, son-
dern auch für dieWerterhaltung der
Kleidung.
Oft stellt sich die Frage: Nochmal
waschen oder doch besser reinigen,
schleudern oder lufttrocknen, bügeln
und bei wie viel Grad? Der Blick
nach innen auf die aufgenähten
Schildchen mit den Pflegesymbolen
gibt die Antwort. Spätestens, wenn
ein Fleck das gute Stück ziert, ist klar:
es muss in die Reinigung.
Keine Probleme mit Flecken
„Ein grober Fehler ist es, wenn die
Kunden vorher selbst mit allerlei Fle-
ckenentfernern „herumdoktern“, be-
vor sie den Fachmann ranlassen.
Der Textilreiniger ver-
wendet zahlreiche Spe-
zialmittel, die auch hart-
näckige Flecken entfer-
nen, ohne dass die Stof-
fe an Farbe und Festig-
keit verlieren“, so Kurt
Burchard, Mitinhaber
der Textilreinigungs-
firma Burchard &Hilger
aus Koblenz. Bereits
1919 wurde die Textil-
reinigungsfirma in Ko-
blenz gegründet. Hier ist
auch heute noch das
Stammhaus. Inzwischen arbeiten 100
Mitarbeiter in 24 Filialen der Firma
in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-West-
falen und Hessen.
„Neben unzähligen Kleidungsstük-
ken werden allein 5000 Hemden im
Monat in einer Filiale gereinigt und
in Form gebracht“, erzählt Burchard.
Gereinigt werden jedoch auch Pol-
stergarnituren, Teppiche, Betten oder
Plüschtiere. Zu denAufgaben des Tex-
tilreinigers gehört neben dem Wa-
schen und Reinigen ebenso das War-
ten und Einrichten derArbeitsgeräte,
Maschinen und Anlagen.
...
dass der Wasserverbrauch der
Haushaltswäsche um einiges höher
ist als beim Reinigen? Das inter-
nationale Textilforschungszentrum
„Hohensteiner Institute“ nahm ei-
nen Vergleich vor. Demnach wer-
den bei der Wäsche zu Hause
durchschnittlich proWaschgang 30
Liter pro Kilogramm Kleidung
verbraucht. Bei der professionel-
len Textilpflege gerade einmal 0,8
Liter, also 97 Prozent weniger.
Beim Hauswaschgang gelangen
mit dem entfernten Schmutz noch
59 Gramm Waschmittel und
Weichspüler ins Abwasser.
Auch das Handbügeln
gehört zum Service.
Wussten Sie...
Ob Arbeitshose, Anzug, Bettwäsche
aus Seide, Hochzeitskleid, Teppich
oder das Lieblingsplüschtier: gereinigt
wird alles.
22 Betriebe sind zur Zeit in der
Handwerksrolle bei der HwK Ko-
blenz eingetragen. Insgesamt 8 Ju-
gendliche, darunter zwei Mäd-
chen, lernen im nördlichen Rhein-
land-Pfalz dieses Handwerk. Die
Berufsbezeichnung „Textilreini-
ger“ gibt es seit 1981. Das neue
Berufsbild ist aus dem früheren
Handwerk „Wäscher und Plätter“
und dem „Färber und Chemisch-
reiniger“ entstanden. Die Ausbil-
dung dauert drei Jahre.
Die HwK-Lehrstellenbörse infor-
miert über freie Lehrstellen. Fax-
Abruf: 0261/398-469.
Infos zu den Ausbildungsin-
halten gibt die HwK-Aus-
bildungsberatung, Tel.: 0261/
398-225, Fax:-994, E-Mail:
Wussten Sie...
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