Handwerk Special Nr. 84 vom 21. November 2001 - page 19

Ausflugstipp: Orgel- und Musikinstrumentenmuseum Windesheim
21. November 2001
Nr. 84
Orgel- und Musikinstrumentenmuseum Windesheim
Anreise
zum Museum
über die Autobahn 61, Koblenz-Bingen, Abfahrt 47 (Wald-
laubersheim), Hauptstr. 52, 55452 Windesheim.
Öffnungszeiten
:
Dienstag bis Sonntag, 11 bis 18 Uhr, auch an Feiertagen.
Führung
durch Museum oder Werkstatt nach Voranmeldung.
Weitere Informationen im orgel ART museum:
Tel.: 06707/ 91144,
Fax: 06707/ 914841
E-Mail:
orgel ART museum Rhein-Nahe
@
Oberlinger Orgelbau präsentiert Orgeltradition des Hunsrück-Nahe-Raumes
DerHunsrück-Nahe-Raumhat
eine lange Orgeltradition, vor-
nehmlich verbunden mit dem
NamenderOr-
gelbauerfami-
lie Stumm. Seit
Ende Septem-
ber ist der
Landkreis Bad Kreuznach um
eine Attraktion reicher, die von
der Orgelbauerfamilie Ober-
linger in ihrem Heimatort
Windesheimmit Unterstützung
des Landes Rheinland-Pfalz
umgesetzt wurde: das Orgel-
und Musikinstrumentenmu-
seum Rhein-Nahe.
Seit der Gründung des Orgel-
baubetriebesOberlinger imJahr
1860 sammelte die Familie
Zeugnisse aus demOrgelbauer-
handwerk, die bislangwenig zu-
gänglich waren und jetzt einen
repräsentativenRaumerhielten.
In Verbindung mit Leihgaben
der Orgelbauerfamilie Otto
Heuss dokumentiert die Aus-
stellung eindrucksvoll den
Tasteninstrumentenbau der ver-
gangenen Jahrhunderte bis zur
Gegenwart.
Das innerhalb von gut einem
Jahr errichteteBauwerkmit dem
Grundriss eines klassischen
Orgelgehäuses beherbergt mo-
derne und historische Musikin-
strumente, die liebevoll restau-
riert oder rekonstruiert wurden.
Ein hoher Konzertsaal bietet der
neuen großenKonzertorgel und
mehreren historischen Or-
geln einen adäquaten
Klangraum.
In den Seitenflügeln, in die
durch hölzerne Lamellen ein
weiches Licht aus dem Innen-
hof fällt, ist eine ungewöhnlich
umfangreiche Sammlung an
besaiteten Tasteninstrumenten
zu bewundern. Dazu zählen
auch Exoten wie das Claviorga-
num („Orgelklavier“), das sich
aus zwei Tasteninstrumenten
mit völlig verschiedener Klang-
erzeugung zusammensetzt. Im
Orgelteil schwingen Luftsäulen
in Pfeifen, im Cembaloteil wer-
den Saiten angerissen. Neben
Klavieren, Hammerflügeln und
Pianinos sind als dritte Gruppe
der Tasteninstrumente einige
Harmoniums vertreten. Die
Originalstücke, die die beiden
Orgelbauerfamilien innerhalb
mehrerer Generationen zusam-
mengetragen haben, sind so
zahlreich, dass im Wechsel im-
mer wieder andere Instrumente
gezeigt werden können.
Lebendiges Museum will die
neue Adresse an den Toren des
Landkreises Bad Kreuznach
sein, Orgeln und Musikinstru-
mente zum Sehen, Hören und
Anfassen präsentieren: Konzer-
Museum für die
Königin der Instrumente
te, Führungen, wechselndeAus-
stellungen, Workshops, Musik-
wettbewerbe, Vorlesungen,
Vorträge und kulturelle Mög-
lichkeiten, wie z.B. die Errich-
tung einesWein- undEdelstein-
forums...Die räumlichePlanung
ermöglicht eine Fülle von Ver-
anstaltungen, mit denen Fach-
leute genauso angesprochen
werden sollen wie etwa Schul-
klassen. Aber nicht nur zu be-
sonderenAnlässen, auch für den
täglichen Besuch hat das Muse-
um etwas zu bieten, beispiels-
weise die gestaltete Außenanla-
ge, an deren Seeufer man bei
schönemWetter den Blick über
das Museum und die Weinber-
ge der Umgebung schweifen
lassen kann. Sind die optischen
und akustischen Sinne gesät-
tigt, lädt die Cafeteria zumAus-
klang desMuseumsbesuchs ein.
Weitere Pläne zum Ausbau des
„orgel ART museum“ sind be-
reits entwickelt: Ein besonde-
res Highlight soll eine Außen-
orgel werden. Für die Zuhörer
wird eine Arena angelegt, in der
man denOrgelklängen lauschen
kann. Natürlich könnten hier
auch andere Open-Air-Konzer-
te stattfinden.
Helmut Oberlinger führt den Nachbau einer Rarität vor:
das Claviorganum oder Orgelklavier.
Wie funktioniert eine Orgel? - Das Modell zeigt die
wichtigsten Elemente und Funktionen.
Das älteste
Original-Ex-
ponat ist
dieses In-
strument aus
dem 18. Jahr-
hundert,
das der
Hunsrücker
Orgelbauer-
familie
Stumm zu-
geschrieben
wird.
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