Handwerk Special Nr. 83 vom 17. Oktober 2001 - page 5

Neues City-Büro der HwK Koblenz im Friedrich-Ebert-Ring 31
17. Oktober 2001
Nr. 83
Am 2.11. öffnet sich
die Glastür zum
neuen HwK-City-Büro
Zeitgemäß und zukunftsweisend: Haus des 21. Jahrhunderts
Am 2. November hebt sich der
Vorhang. Die Handwerkskam-
mer Koblenz eröffnet ihr neues
City-Büro im Friedrich-Ebert-
Ring 31 ein. Handwerker haben
es Wirklichkeit werden lassen.
Es ist mehr als eine Herausfor-
derung, dieses öffentliche Ge-
bäude zu gestalten. Die Kunden
des 21. Jahrhunderts gebaut und
sie haben dabei ihre individuelle
Handschrift hinterlassen.
Glas, Metall, Holz oder Kera-
mik... beim Umbau war das
Knowhow von Spezialisten ge-
fragt, die mit traditionellen wie
modernen Baustoffen in dem
denkmalgeschützten Gebäude
umgehen können und zur ge-
stalterischen Wirkung bringen,
das Ganze kombiniert mit mo-
dernem Gebäudemanagement.
GeschulteHändedesHandwerks
lassen Phantasien amCity-Büro
Wirklichkeit werden, unter der
Federführung von Hans-Ulrich
Brink, Architekt und Maurer-
meister und Leiter des Bau-
zentrums derHwKKoblenz, Ar-
chitekt Günter Heinrich, Ben-
dorf, seiner Tochter Tanja Hein-
rich, Innenarchitektin,sowie sei-
nem Bauleiter Winfried Weck-
becker.
Faszination,Ästhetik,Abwechs-
lung und Herausforderung - so
läßt sichdasmehrmonatigeBau-
geschehen zusammenfassen.
Stellvertretend für alle Mitwir-
kenden imgroßen Team amBau
möchteHandwerkSpecial Stim-
mungen einfangen:
„Es hat mir große Freude berei-
tet, daran mitzuwirken. Mein
Beitrag ist es, mit der Metall-
gestaltung harmonische Formen
indasBestehendeeinzubringen“,
so Josef Welling, Gold- und Sil-
berschmiedemeister aus Ko-
blenz. Seiner Werkstatt ent-
stammt der Schriftzug am Ein-
gang „Handwerkskammer Ko-
blenz-City-Büro“, gegossen in
Bronze mit Edelstahlankern be-
festigt. „Gestalten in Harmonie
mit allen anderen Gewerken ist
das Geheimnis an diesem Haus,
und dieses Gespür haben Hand-
werker und Architekten“, so Jo-
sef Welling weiter.
Glas ist ein weiteres Thema an
der Fassade wie auch im HwK-
City-Büro. Glasermeister Ingo
CasparyausKoblenz spricht fas-
ziniert von der Aufgabe, eine
individuelle Lösung der Wind-
sollengernhierherkommen,sich
wohlfühlen, auf ihre Fragen eine
kompetente Antwort erhalten,
Anregungen mitnehmen.
Handwerker und alle, die Hand-
werk schnuppern möchten, sind
willkommen. Ein transparentes,
helles und einladendes Ambien-
te unterstützt dies. Dafür ver-
langt das City-Büro kreative, in-
dividuelle Lösungen, sei es bei
Umbau, Fassadengestaltung
oder Innenausbau. Handwerker
schaffen diesen Rahmen, Hand-
werker haben an diesem Haus
Im Gespräch mit HwK-Präsi-
dentKarl-HeinzScherhagzum
neuen City-Büro der Hand-
werkskammer:
Herr Scherhag, die HwK
unterhält mehrere Berufs-
bildungszentren und Ver-
waltungsgebäude. Wieso
jetzt der weitere Standort?
Wir wollen mit dem City-Büro
ein neues Kapitel der Interes-
senvertretungfürdasHandwerk
schreiben. Auch wenn wir stets
die dezentrale Struktur der
Kammer im ländlichen Raum
im Blickfeld haben - im City-
Büro findet man das gesamte
Service-Angebot unter einem
Koblenzer Dach. Wir möchten
das anbieten, was in einer
Dienstleistungsgesellschaftdes
21. Jahrhunderts von einer
Handwerkskammer erwartet
wird. Service, Information und
Beratung der kurzenWege, aus
einer Hand, an einem Ort.
Welche Leistungen finden
sich im neuen Service-Zen-
trum?
Betriebsberatung, Handwerks-
rolle,Ausbildungsberatungmit
Lehrstellenbörse,Weiterbildung
unddasBeratungszentrumBun-
deswehr-Handwerksindindem
neuen Büro untergebracht. An
besonderenWochentagen kom-
Dienstleistungsgedanke
steht im Vordergrund
men außerdem die Fachbera-
ter aus anderen HwK-Berei-
chen,soderTechnologie-,Um-
welt-, Denkmalpflege- und
EDV-Beratungdazu-alldaszu
verlängerten Öffnungszeiten.
Ist das Service-Zentrum
nur Ansprechpartner für
Handwerksmeister und
ihre Mitarbeiter?
Natürlich nicht. Unser City-
Büro steht allen Kunden des
Handwerks offen.
Die neuen Räume sind of-
fen und freundlich mit viel
Glas gestaltet.Gehört dies
auch zum Konzept des
HwK-City-Büros?
Gute Arbeit braucht eine ent-
sprechendeAtmosphäre.Und:
Wir wollen keine geschlosse-
nen Türen, wir wollen nicht
unter uns bleiben - und ma-
chen dies auch nach außen
deutlich.
Günter und Tanja Heinrich,
Architekturbüro Heinrich, Bendorf
Worauf haben Sie bei der Neugestaltung Wert gelegt?
Nachgefragt
Wichtig war uns die Ensemblewirkung der drei Kammergebäude;
Verwaltung, Medienhaus und Akademie werden durch die Neu-
gliederung der Gesamtmaßnahme deutlich hervorgehoben. Die
Gebäudegruppe zeichnet sich insbesondere trotz unterschiedlicher
Baujahre durch eine aufeinander abgestimmte Architektur in For-
mensprache und Materialauswahl aus. Eine Synthese aus Bewah-
ren und Erneuern. Der Umgang mit dieser Thematik vollzieht sich
von der Außenhaut bis ins Innere des Gebäudes. Der Innenausbau
bewahrt das Bestehende und fügt das Neue eigenständig und den-
noch harmonisierend ein. Die notwendigen Trennwände zur Struk-
turierung der Flächen wurden als gläserne Elemente in den Be-
stand eingesetzt. Durch die Oberflächenbehandlung der Glaswän-de
entsteht ein Wechselspiel zwischen Transparenz und Translusenz.
fanganlageumzusetzen:„Diehis-
torische Fassade mit dem Rei-
terstandbild mit Glas zu gestal-
ten, gehört zu unserer Aufgabe.
Neueste Techniken werden hier
gezielt für höchste ästhetische
Ansprüche genutzt.”
Glasgestalterin Gabriele Körner
aus Herxheim-Hayna setzt be-
zaubernde Akzente im HwK-
City-Büro: „Mit hellen Wänden
aus Ganzglas im Siebdruckver-
fahren in phantasievollem De-
sign mit Motiven von CAD oder
CNC komponiert. Handwerk
wird so vergegenwärtigt, der
Raum unterteilt, aber nicht ver-
kleinert.“ Auch dieser exklusive
Blickpunkt schafft eine reizvolle
Atmosphäre und trägt zur Ab-
rundung der Harmonie bei.
Handgeformte und -geritzte ke-
ramische Platten, unglasiert,
schwarz, in schlichtem, edlen
Design von der Decke bis zum
Boden machen neugierig. So
präsentieren sich die Informa-
tionswändeimHwK-City-Büro.
Sie entstammen der Werkstatt
vonBaukeramikEbinger inBad
Ems: „Die Platten sind eine No-
vität, die bisher einzig imHwK-
City-Büro zu finden ist. Sie
wurde ausgeführt durch einen
Künstler des Hauses Ebinger.“
Verlegt wurden die Platten vom
Wassenacher Fliesenlegermei-
ster Rainer Kohns. „Der beson-
dereCharakter derKeramik: Sie
erzeugt optisch Wärme, Nähe
und lädt ein. So erfüllt sich auch
der kommunikative Sinn als
Informationswand.“
Die Handwerkskammer Ko-
blenz freut sich, alle Informa-
tionshungrigenab 2. November
in ihren neuen Räumen begrü-
ßen zu können: Montags bis
freitags von 8 bis 18 Uhr, sams-
tags von 8 bis 13 Uhr.
Friedrich-Ebert-Ring 31 und 33 (im Bild von links)
Medien-Haus mit HwK-City-Büro Kammergebäude HwK
Geschichte zweier Häuser
1924 Bau jetziges Medien-Haus durch Architekt Stähler und
Horn, Koblenz / 2001 Umbau durch Architekt Günter Heinrich,
Bendorf. Im Haus sind Mieter: Studio Koblenz des SWR, die
Logic Digital Media GmbH sowie die METRIC Werbeagentur.
1925 Bau des HwK-Kammergebäudes durch Architekturbüro
Huch und Grefken, Koblenz / 1981 Umbau Architekturbüro
Günter Heinrich, Bendorf / 1981 Neubau, Akademiegebäude
Architekturbüro Günter Heinrich, Bendorf
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