Handwerk Special Nr. 76 vom 16. August 2000 - page 7

1900: Beiträge der Kammermitglieder werden festgesetzt.
Man einigt sich, die Kam-
merbeiträge nach der Zahl
der Handwerksbetriebe
und ihrer Beschäftigten
festzusetzen. Ausgegangen
wird von 20.004 selbstän-
digen Handwerksmeistern,
13.768 Gesellen und 4.020
Lehrlingen. Die HwK er-
hebt 0,68 Mark pro Mei-
ster, 0,34 Mark pro Gesel-
le und 0,17 Mark pro
Lehrling.
„Creative“
Westerwäl-
der: Tisch-
lermeister
Wolfgang
Becker
(rechts)
und Maik
Leyendecker.
„Form follows function“ – die
Form folgt der Funktion. Dass
sie, dass Funktionales trotzdem
schön sein kann, demonstriert
ein Betrieb im Westerwald.
„Creativ Partner“ richtet u. a.
TankstellenundBäckereien,Per-
sonenschiffe und Convenience-
Shops ein und bringt dabei mo-
dernes Design und funktionale
Eigenschaften auf einen Nen-
ner. Die Außendienstmitarbeiter
sind von Hamburg bis München
und seit einiger Zeit auch in der
Schweiz und in Österreich ak-
tiv.
Der Betrieb wurde in den 50er
Jahren gegründet und speziali-
sierte sich schon damals auf
Gaststätteneinrichtungen. Heu-
te ist Wolfgang Becker Ge-
schäftsführer der Firma, in der
er 1991 als Abteilungsleiter be-
gann. 51 Mitarbeiter stehen un-
ter seiner Führung, davon fünf
Lehrlinge imTischlerhandwerk.
Mag der verwaltungs- und pla-
nungstechnischeAufwand in ei-
nem Betrieb dieser Größenord-
nung auch erheblich sein - Bek-
ker betont immer wieder, dass
Creativ Partner vor allem ein
Handwerksunternehmen ist.
Individuelle Lösungen
Ein Blick in dieWerkstatt bestä-
tigt dies. Hier werden nicht ein-
fach fertige Regalelemente zu-
sammengesetzt oder Verkaufs-
theken aufgebaut. „Selbst bei
großen Auftraggebern wie der
TankstellenketteBP gleicht kein
Raum, den wir einrichten, dem
anderen, sondern verlangt indi-
viduelleLösungen“,erklärtWolf-
gang Becker.
Die werden für jeden Kunden
gesucht und fordern immer wie-
der die ganze Handwerkskunst
des Tischlers. Egal ob Regale
für den Laden, Stehtische für
Bistros oder Vitrinen einer Bäk-
kerei – die Tischler des Hand-
werksbetriebes fertigen alles
maßgerecht und größtenteils in
Handarbeit an. „Holz ist eines
der schönsten Gestaltungsmittel
undbesondersaktuellinderKom-
bination mit Edelstahl.“ Wichtig
ist dem Betriebsleiter vor allem
dieKundenorientierung.„Für je-
den unserer Kunden
stellen wir einen Mit-
arbeiter ab, der ihnvom
ersten Kontakt bis zur
Auftragserle-
digung
undauchnoch
danach begleitet“,
berichtet Maik Leyendek-
ker, technischer Leiter für Ver-
trieb und Einkauf. Tritt ein Kun-
de mit seinen Vorstellungen an
dasUnternehmenheran, entwik-
kelt Creativ Partner an Hand
von
Gebäu-
degrundrissen
erste Ideen, aus denen imDialog
mit dem Kunden ein Konzept
erwächst. Modernste CAD-Pro-
gramme ermöglichen es, die Ide-
en gleich dreidimensional und
anschaulich auf demBildschirm
des Computers darzustellen.
Raumwirkung
Wie entscheidend die Wirkung
des Raumes und dessen Auftei-
lung ist, zeigt sich imVerhalten
der Käufer und Gäste. Der Kun-
de soll sich wohlfühlen, deshalb
müssen dieVerkaufslandschaf-
ten sein Bewusstsein und das
seiner Zeit wiederspiegeln. Der
Tischler wird zum gestaltenden
Raumdesigner, für den es uner-
lässlich ist, aktuelleDesign-
Trends früh zu erkennen und in
seine Einrichtungsentwürfe zu
integrieren.
Gleich drei Meistervorbereitungskurse für Tischler starten in den
nächsten Monaten bei der HwK-Meisterakademie. Am 6. Novem-
ber beginnt in Koblenz die Meistervorbereitung in Vollzeit. Ende
ist April im 2001. In Teilzeitform starten jeweils in Koblenz und
Rheinbrohl Meistervorbereitungslehrgänge am 26. Januar 2001.
Ende ist Mitte 2002. Weitere Infos und Anmeldungen bei der HwK-
Meisterakademie, Tel.: 0261/398-110, Fax: -990, e-mail:
ternet:
Wünsche - ob
Tankstellen-
ausbau oder
Eisladen -
werden in
Handarbeit
umgesetzt.
Convenience-Shops
Eineder aktuellstenEntwicklun-
gensinddieConvenience-Shops,
die eine ganze Palette von Pro-
dukten anbieten: „Neben Le-
bensmitteln und Zeitungen gibt
es dort auch Haushaltswaren“,
erläutert Becker. Vielleicht rich-
tet sein Unternehmen ja schon
bald den ersten Drive-In-Super-
markt ein. In ihm könnte der
Käufer gleichzeitig tanken oder
essen, während dienstbare Gei-
ster seinen Einkaufskorb füllen.
100 Jahre Handwerks-
kammern in Deutsch-
land – das ist auch für
dieBundesposteinAnlass,per
BriefmarkeaufdasEreignishin-
zuweisen.
Mehr als tausendVorschläge aus
allen Teilen der Bevölkerung
gehenproJahrbeim„Programm-
beirat desBundesfinanzministe-
riums für die Herausgabe von
Briefmarken“ ein, zu dem u. a.
auch, als Vertreter
desDeutschenPres-
serates, der ehemali-
ge Chefredakteur der
Rhein-Zeitung, Horst
Schilling, gehört. „Wir
entscheideneinmaljährlich
darüber, welche Anlässe ausge-
wählt und mit einer Briefmarke
bedachtwerden“, erläutert Schil-
ling. Die Entscheidung über die
AusführungderMarkeliegtdann
beim Kunstbeirat, der von meh-
reren Grafikern Entwürfe ein-
holt und schließlich denjenigen
aussucht, der als „Bild mit Zäh-
nen“ die Post abgehen lässt.
Vier Entwürfe waren für die
Briefmarke zum 100. Geburts-
tag der Handwerkskammern in
Deutschland in die engere Wahl
gekommen.DieMehrheitdesBei-
rates entschied sich für den Vor-
schlag von Paul Effert (links)
aus Kaarst, der auf das signalro-
te Achteck des DeutschenHand-
werks setzte, seit 1992 Hand-
werkssymbol, entworfen durch
eine Düsseldorfer Agentur.
Junge Tischlermeister, die bei
der Hwk Koblenz ihren Mei-
sterkurs absolvierten, stellen
am Samstag, 30.9. und Sonn-
tag, 1. 10., ihre Meisterstücke
dem Urteil interessierter Bür-
ger. 10 Arbeiten sind im HwK-
Zentrum Rheinbrohl zu sehen.
Info-Tel.: 02635/9546-0
1,2,3,4,5,6 8,9,10,11,12,13,14,15,16,17,...34
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