Handwerk Special Nr. 62 vom 5. Juni 1998 - page 9

Immer in Bewegung
EndlichUrlaub, endlichver-
reisen! Mit Ausdauer und Liebe
zum Detail wird das Auto zum
sommerlichenPackesel der Stra-
ße umfunktioniert, jede Nische
des Kofferraums genutzt, mit et-
was Kraft der Deckel geschlos-
sen, die Kinder angeschnallt - es
kann losgehen. Nicht aber für
den platten Reifen hinten links,
dem ist der tonnenschwere Ur-
laubsstreß „da oben“ zu viel ge-
worden. Und das Ersatzrad liegt
ganz unten imKofferraum. Ach,
hätte ich doch vor Fahrtantritt
mein Auto von jemandem chek-
ken lassen, der was davon ver-
steht...
Für die fast 1500 Betriebe des
Kfz-Handwerks im nördlichen
Rheinland-Pfalz bedeutet die
sommerliche Urlaubszeit auch,
andere auf denWeg in denwohl-
verdienten Urlaub zu bringen.
Rund33MillionenAutourlauber
werden auch imSommer ´98 auf
„große Fahrt“ gehen, Pannen
werden dabei nicht ausbleiben.
Doch einige dieser Pannen, da-
vonkönnenKfz-Handwerksmei-
ster und ihre Mitarbeiter ein
„Sommerliedchen“ singen, hät-
ten ohne viel Aufwand vermie-
den werden können.
WichtigisteingründlicherCheck
des Wagens vor dem Urlaub.
Sollte ohnehin eine Jahresin-
spektion im Sommer anstehen,
Mit dem Kfz-Handwerk pannenfrei in den Urlaub fahren
Die aktuelle Lehrstellen-
börse der HwK Koblenz
informiert über freie Lehr-
stellen in über 50 Hand-
werksberufen, darunter auch
in den Kfz-Handwerken. Zur
Zeit sind 26 Ausbildungs-
plätze zum Kfz-Mechaniker
und zwei zum Kfz-Elektri-
ker bei der HwK Koblenz
gemeldet.
Weitere Infos zu rund 500
freien Lehrstellen gibt die
HwK Koblenz:
Fax-Abruf: 0261/398-469
Tel.: 0261/398-323
Internet:
Informationen
sollte diese in die Urlaubsvor-
bereitung integriert werden. Das
spart Geld, gibt Sicherheit auf
dem Weg in die Ferien und da
viele Hersteller anschließend
eine Mobilitätsgarantie mit auf
den Weg geben, ist selbst bei
einer Panne das Weiterkommen
gesichert.
Der allgemeine Urlaubs-
check, so dieKfz-Innun-
gen, umfaßt eineKon-
trolle der Zündker-
zen und Unter-
brecherkontakte,Keilriemenund
Wasserschläuche, Luftfilter,Öl-
filter undKraftstoffilter, Brems-
anlage, Radspiel, Lenkung und
Stoßdämpfer.
Daneben kann der Autofahrer
selbst einen wichtigen Beitrag
zur sicheren Fahrt in den Urlaub
leisten, so bei der Kontrolle
des Reifendrucks oder des Öl-
und Kühlwasserstandes.
Vor dem Urlaubstrip auf
vier Rädern sollte au-
ßerdem das Vorhan-
densein gesetzlich
vorgeschriebener
Bordmittel überprüft werden
(u.a. Warndreieck und komplet-
ter Verbandskasten), die auch
beim gepackten Wagen gut und
schnell zugänglich sein müssen.
Ganz wichtig, darauf weisen
Kfz-Handwerker aufgrund ihrer
Erfahrungen hin, ist die Beach-
tung des zulässigen Gesamtge-
wichts des Fahrzeuges, die beim
bepackten „Lastesel“ oft über-
schritten wird. Damit wird nicht
nur dieTechnikhart „rangenom-
men“ - so Bremsen oder Kupp-
lung bei Bergfahrten, auch die
Verkehrssicherheit des Autos
bleibt so auf der Strecke.
Rollender Lastesel, gezeichnet von Lehrling Johannes Zoch aus Höhr-Grenzhausen.
Naturverbundenheit und
Altautos erfuhren in der Ver-
gangenheit leider oft eine ei-
gene Definition: Autowracks
fanden ihre letzte Ruhestätte
auf abgelegenWaldwegen, auf
der grünen Wiese wuchsen
„wilde Parkplätze“. Seit dem
1. April 1998 sind diese „Ent-
sorgungsstätten“ geschlossen.
HwK-Umweltberatung: Neues Gesetz zur Altautoentsorgung
Informationen
Infos zur Verwertung von
Altautos gibt das HwK-
Zentrum für Umwelt und
Arbeitssicherheit,
Tel.: 0261/398-655, Fax: -
Die neue gesetzliche Verord-
nung über die Entsorgung von
Altautos schreibt einen Nach-
weis über den Verbleib oder
dieVerwertungdes ausgedien-
tenWagens bei dessenAbmel-
dung vor. Der Gesetzgeber
schließt so den Schlagbaum
„wilder Parkplätze“: Ohne
Nachweis keine Abmeldung.
„Damit“, so die Experten des
Zentrums für Umwelt und Ar-
beitssicherheitderHandwerks-
kammer Koblenz, „schließt
sich der Stoffkreislauf in ei-
nem entscheidenden, umwelt-
relevanten Bereich.“ Jährlich,
so das Kraftfahrzeugbundes-
amt inFlensburg, werdenmehr
als 180.000 Autos in Rheinland-
Pfalzstillgelegt.Diemeistendie-
ser Fahrzeuge wurden auch in
der Vergangenheit einer fachge-
rechten Entsorgung zugeführt,
so die Erfahrungen des Kfz-
Handwerks und der HwK-Um-
weltexperten, „doch die weni-
gen schwarzen Schafe richteten
oftgroßeökologischeSchädenan.“
AuslaufendeBetriebsstoffe ver-
seuchten den Boden, bei Glas-
und Plastikteilen ums Auto und
der Karosserie kann über Jahr-
hunderte nicht auf eine „natürli-
che Kompostierung“ gehofft
werden.
Die letzte Ruhestätte finden nun
alle Altautos in einer gesetzlich
anerkannten Annahmestelle-
stelle. „Das sind Betriebe des
Kfz-Handwerks“, so die HwK-
Umweltberater, „die durch die
Innungenberechtigtwerden,Alt-
autos anzunehmen und einer
fachgerechtenEntsorgungzuzu-
führen“. Um als Annahmestelle
anerkannt zu werden, müssen
diese Betriebe jährlich durch die
Innungen des Kfz-Handwerks
überprüft werden.
Auch das HwK-Umweltzent-
rum bietet Handwerksbetrie-
bendieMöglichkeit,eineÜber-
prüfung als Annahmestelle
durchzuführen. Ein weiterer
Service: Via Datenbank infor-
miert die HwK Koblenz über
alle rheinland-pfälzischen
Entsorger von Altautos. Hand-
werksunternehmen bietet die
HwKeinenumfangreichenBe-
ratungsservice, u.a. in rechtli-
chen und technischen Fragen.
Der Telefonapparat von
Hans Loosen, Durchwahl 398-
315, klingelt pausenlos. Der
46jährige Verwaltungsange-
stellte ist seit 25 Jahren bei der
HwK Koblenz verantwortlich
für die Planung der überbe-
trieblichen Lehrlingsunter-
weisung - kurz ÜLU. Die Or-
ganisation von 1.000 Lehrgän-
gen mit 11.000 Teilnehmern
lief 1997 über seinen Schreib-
tisch. Das bedeutet unter ande-
rem: Einladungen für dieLehr-
linge an die Betriebe schicken,
Räume und Zeitpläne der Aus-
bilder abchecken, Teilnahme-
bescheinigungen erstellen und
Übernachtungen fürweitange-
reiste Lehrlinge organisieren.
Die überbetrieblichen Lehr-
gängewerdenvonHandwerks-
Hans Loosen koordi-
niert jährlich 1000
ÜLU-Maßnahmen.
Der HwK-Mann hinter der ÜLU
lehrlingen aller Berufe wäh-
rend ihrer Lehre besucht. Dau-
er und Anzahl sind vom Ge-
werk abhängig. Sie vermitteln
Spezialkenntnisse, die im zu-
künftigen Beruf unentbehrlich
und eine Ergänzung der be-
trieblichen Ausbildung sind.
HansLoosenengagiertsichmit
dem gleichen Eifer wie vor 25
Jahren dafür, daß alles rei-
bungslos klappt. Er hat für Pro-
bleme vonAusbildungsbetrie-
ben und Lehrlingen immer ein
offenes Ohr.
Infos zu überbetrieblichen
Lehrgängen bei der HwK
Koblenz: Tel.: 0261/398-
315, Fax: -982.
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