Handwerk Special Nr. 62 vom 5. Juni 1998 - page 6

Handwerk schmückt gut
Mit dem Handwerk „schönsten Tag im Leben“ schöner erleben
Hochzeit. Schönster Tag im
Leben eines verliebten Paares.
Weiße Hochzeitskutsche, feier-
liche Trauungszeremonie, Ge-
schenkeflut, Planung des Fest-
essens und der Feier, die Hoch-
zeitsreise als i-Tüpfelchen. Mo-
nate vorher beginnen die Vorbe-
reitungen. Wenn heiraten, dann
richtig - in einem unvergeßlich-
em Brautkleid. Jeder soll sehen:
HierkommtdieBraut.Sowünscht
es sich jede zweite Frau.
Für dieHochzeitsmode 1998 hat
sich die junge Schneidermeiste-
rin einiges ausgedacht. „Lang
liegt voll im Trend“, sagt sie.
„Entweder ganz schlicht, weich
fließend aus Chiffon und Seide,
oder königlich aus kostbarem
SatinundTüllmit üppigemReif-
rock und langer Schleppe. Mo-
discher Pepp in der Brautmode
ist ein Spitzenbolero über wei-
tem Rock. Neu sind ärmellose
schmale Kleider im Empirestil,
die später auch auf jedem Ball
garantiertFuroremachen.Super-
junge Bräute sehen frech und
süß in einemOberteil aus Spitze
imKorsagenstil und schwingen-
dem Faltenrock aus“, verrät An-
netteMarake. Edeltracht für eine
Landhochzeit? Große Feier in
der Kirche? Oder nur Standes-
amt? „Das Kleid muß auf den
Anlaß abgestimmt werden“, so
Helga Marake und betont, daß
typgerechteKundenberatungfür
sie und ihre Tochter ein Erfolgs-
rezeptsind.„DieBrautwirdnicht
in ihremTyp verändert, sondern
passend zu ihrem Typ angezo-
gen. Ein Brautkleid kauft man
nicht einfach ruck-zuck wie ein
T-Shirt. Zwei bis drei Monate
vorher sollte man sich darum
kümmern“, rät sie. Sechzig bis
100 Stunden Arbeitszeit inve-
stieren die Meisterinnen in ein
Brautkleid. Zu haben sind die
maßgeschneiderten Kreationen
ab 2.000 Mark. Darüber hinaus
gibt es zahlreiche fertigeModel-
le, auch zu kleineren Preisen.
Wenn das Kleid da ist, gilt es, die
passendenAccessoires auszusu-
chen. ImAtelier auf derKarthau-
se gibt es die gesamte Palette an
bräutlichemZubehör-vomKopf-
schmuck bis zum Strumpfband.
Vor den typischen Hochzeits-
monaten im Sommer haben die
Koblenzer Schneidermeisterin-
nen Helga Marake und Tochter
Annette Hochkonjunktur. Sie
sind die einzigen Damenmaß-
schneiderinnen in Rheinland-
Pfalz, die sich auf das Anferti-
gen von Brautkleidern speziali-
siert haben. Ideen und Entwürfe
kommen von Annette, die ihr
Handwerk bei der Mutter von
der Pike auf erlernte und 1996
denMeisterbrieferwarb.Fürihre
kreativen Arbeiten und ausge-
zeichneten Leistungen während
der Meisterausbildung in Mün-
chen erhielt sie 1996 den Preis
der bayrischen Staatsregierung.
Mit ihren handgefertigten Brautklei-
dern gewann Annette Karake 1996 den
Preis der bayrischen Staatsregierung.
WenndieHochzeitsglocken...
...läuten, haben auch Friseure
Hochkonjunktur. „Die meisten
Brautpaare suchen schon lange
vor ihrem großen Tag den Fri-
seur auf und lassen sich bera-
ten“, so Gabriele Boerkler,
Informationen
zu freien Lehrstellen ´98 im
Friseurhandwerk gibt die
HwK-Lehrstellenbörse:
Fax-Abruf: 0261/398-469
Tel.: 0261/398-323
Internet:
e die oc zeitsglocke ...
wunderschöne Brautfrisur zau-
bern. Nach einer Kurpackung
glänzt das Haar wunderschön
„Auch bei Frisuren- und Make
up -Gestaltung muß immer der
Typ der Trägerin beachtet wer-
den. So steht einer sportlichen
Frau nicht immer das, was ein
romantischer Typ trägt“, betont
Gabriele Boerkler. „Wichtig ist
es, den Haarschnitt oder die
Haarlänge nicht kurz vor der
Hochzeit zuverändern. Bei Typ-
veränderungpaßt dasKleidnicht
mehr“, sagt sie. Make up, Lip-
penstift und Nagellack müssen
mitdenFarbendesBrautstraußes
harmonieren. Damit dasGesicht
nicht glänzt und die Schminke
nicht verwischt, wenn Freuden-
tränenrollen,empfiehltsie trans-
parentes Puder und wasserfeste
Farben zu verwenden. Die Mei-
sterin denkt dabei auch gleich an
das Hochzeitsfoto.
Landesbeauftragte
des Verbandes der
FriseureRheinland
und Kosmetikbe-
auftragte der Fri-
seur-Innung Ko-
blenz. „Es ist wich-
tig, daß man weiß,
welches Kleid die
Braut trägt. So pas-
sen zum schlichten
Kleid am besten
Blüten ins Haar.
Mit Haarspray fi-
xiert, halten echte
Blütenlänger“,sagt
sie.
Zu hochgeschlos-
sen Kleidern emp-
fiehlt sie, langes
Haar hochzustek-
ken.EinmitPerlen-
schleier geschmückter Kamm
hält im offenen, mit Gel in Wel-
len gedrücktem Haar ganz ohne
Klemmen.AusKurzhaarfrisuren
läßt sich mit Hilfe von kleinen
Haarteilen oder Zöpfen eine
zu Hochzeitsbräuchen, die
nicht jeder kennt, denn hätten
Sie gewußt, daß...
...die Braut die erste sein
sollte, die ihren Mann nach
der Trauung mit seinem Na-
men anspricht? Tut’s zuerst
jemand anderes, liegt kein
Glück auf der Ehe.
...das Werfen mit Schuhen
nach dem frischvermähltem
Brautpaar für Reichtum sor-
gen soll?
Informationen
...ein Kinderwagen
auf dem Dach dem
Paar schnellen Kin-
dersegen bescheren
soll?
... die Braut, die dem
Bräutigam auf dem
Weg zum Altar auf
den Fuß tritt, in der
Ehe das Sagen haben
wird?
... eine Blockade vor
der Kirche (Kisten)
dem Brautpaar die
Gelegenheit gibt, sich
mit Wegzoll (Schoko-
lade) von den Jugend-
sünden freizukaufen?
An den Kleidern von Mutter
und Tochter Karake sitzt
jede Perle. Die Koblenzerin-
nen sind eine Top-Adresse,
geht es um handgefertigte
Hochzeitskleider.
Friseure sorgen für perfektes Hairstyling.
Hochgestecktes Haar und lange Kleider
sind DER „hoch-zeitliche“ Trend.
22.500 mal
„Ja“-Wort
Nach Mitteilung des Statisti-
schen Landesamtes in Bad
Ems gaben sich 1997 22.500
Paare in Rheinland-Pfalz das
Ja-Wort, 240 weniger als im
Vorjahr. 1990 hatten sogar fast
25.200 Paare den Schritt zum
Standesamt gewagt.
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