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Modern, kreativ und auch der Tradition verbunden

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Nr. 197

5. März 2016

www.handwerk-special.de

Restaurator im Handwerk für Maurer, Maler, Zimmerer und ...

Tischler sowie Gold-

und Silberschmiede:

Entsprechende Fortbil-

dungskurse bietet die

Handwerkskammer (HwK)

Koblenz.

Eine ständig wachsende Zahl

vonerhaltenswertenGebäuden

und Gegenständen sowie die

zwingende energetische Op-

timierung historischer Bausub-

stanzverlangennachFachleuten,

die in der Lage sind, Objekte

behutsam zu restaurieren und

Altbauten auch im Interesse der

Nutzer werkgerecht Instand zu

setzen. Die Handwerkskammer

(HwK) Koblenz bietet in ihrem

Zentrum für Restaurierung und

Denkmalpflege in Herrstein

Fortbildungskurse zum Re-

staurator im Handwerk für

Maurer, Maler, Gold- und

Silberschmiede, Zimmerer

und Tischler an. Der Lehrgang

umfasst 420 Stunden und

gliedert sich in einen fachrich-

tungsübergreifendenundeinen

fachspezifischen Teil.

Infos unter Tel.: 06785/ 9731-

0,

zrd@hwk-koblenz.de

Neues schaffen, Altes bewahren

Eigentlich schlagen zwei

Herzen in Peter Ortels

Brust, die des Maler- und

Lackierermeisters und die

des Restaurators im Ma-

lerhandwerk. Beide Auf-

gabenbereiche sind die

Passion des 47-jährigen

Vollbluthandwerkers aus

Katzwinkel im Landkreis

Altenkirchen.

„Der eigentliche Unterschied

zwischen einem Maler und La-

ckierer und einem Restaurator

imMalerhandwerk liegtweniger

in der handwerklichen Tätigkeit

als vielmehr in der ideellen Aus-

richtung. Der Maler will Neues

schaffen, etwas glänzen und

erstrahlen lassen. Das Ideal des

Restaurators lautet, so zu arbei-

ten, dass Geschichte erfahrbar

undVergangenes für dieZukunft

erhalten bleibt“, erklärt er.

Um das zu gewährleisten, hat

sich der Handwerksmeister in

seiner Fortbildung noch beson-

dereKenntnisse über historische

Anstrichstoffe, beispielsweise

Ölfarben, Leimfarben, Kalk-

anstriche und über alte Maler-

techniken, etwa Marmorierung,

Holzimitation oder Sgraffito

angeeignet. „Zu renovieren ist

immer einfacher als etwas zu

konservieren oder zu restau-

rieren. Um alte Oberflächen

zu erhalten, bedarf es genauer

Kenntnisse über Schäden und

deren Behebung sowie über

historische Anstrichstoffe und

alte Malertechniken“, sagt er.

Die alte Fachwerkfassade des

Gasthauses zum Knoten in

Freudenbergwieder herzustellen

war für ihn und sein Team eine

große Herausforderung. Ebenso

wie die restaurierte Katholische

Kirche in Elkhausen.

Für den Handwerker ist jeder

Auftrag ein Unikat. „Sowohl

im Bereich Innenausbau, als

auch bei Restauration und der

Werterhaltung von Privat- und

Gewerbeobjekten haben indi-

viduelle Beratung und Service

für uns oberste Priorität. Das ist

die Basis für unseren guten Ruf

bei den Kunden“, so Ortel. Er

erinnert sich an ein Nagelstudio

in Belgien, dass unbedingt von

ihmgestaltet werden sollte, weil

er vom Westerwald weiteremp-

Malermeister und Restaurator Ortel verbindet zwei Leidenschaften

fohlen wurde. So führte ihn ein

Auftrag auch nach Luxemburg

und auf die Insel Juist. Weil die

Insel weitestgehend autofrei ist,

musste das gesamt Material mit

der Pferdekutsche transportiert

werden. „Das war abenteuer-

lich.“

Zwischen350und400Angebote

schreibt der rührigeHandwerks-

meister im Jahr. „Manmuss sich

regen und klappern gehört zum

Handwerk“, lacht er. Mit seiner

vielfältigen Angebotspalette

hat er aber gute Karten. An-

genehm – auffallend – anders

heißt sein Motto. Dazu passt

Die Planung und Verlegung von

Designfußböden, die Erstellung

und Verarbeitung von Echtgips-

stuck, sowie Marmorimitation

und Illusionsmalerei zählen

zu besonderen Leistungen des

Meisterbetriebs. Hier kannPeter

Ortel seine Kreativität und seine

Lust, etwas zu gestalten voll

ausleben. Sein Wohnhaus ist

für ihn Experimentierfeld und

auch Schauraum, um Kunden

zu zeigen, was Handwerk kann.

Das Faible für seinen Beruf gibt

Ortel, der sich auch imVorstand

derMaler- undLackierer-Innung

Altenkirchen engagiert, an seine

Lehrlinge weiter. Sowohl 2014

als auch 2015 „glänzten“ sie

als Prüfungsbeste unter den

Junggesellen. Svenja Röttgen

wurde 2015 Kammersiegerin

im Leistungswettbewerb des

Deutschen Handwerks.

Maler Ortel, Katzwinkel

Gegr.. 1994 | 14 Mitarbeiter | Wandgestaltung, Fassadengestaltung, Bo-

denbelagsarbeiten | Tel.: 02741/990790 |

www.maler-ortel.de

Arbeiten

des Maler-

teams um

Peter Ortel:

Gestaltung

eines Ver-

kaufsshops

(oben), ei-

ner Katho-

lischen Kir-

che (rechts

oben) und

einer Fach-

werkfassa-

de (rechts).

Peter Ortel gründete 1994

seinen Betrieb, der heute 14

Mitarbeiter beschäftigt und auf

Innen- wie Außengestaltung

spezialisiert ist.

Fotos: privat