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So klappt Integration
Brhane Tewelde Kah-
say kommt aus Eritrea
und lebt seit April 2015
in Deutschland. Er ist
hochmotiviert. Seine Ein-
stiegsqualifizierung im
Bad Hönninger Kfz-Unter-
nehmen Nippert sieht er
als Chance auf eine Aus-
bildung in diesem Betrieb
zum Kfz-Mechatroniker.
Er hofft auf ein glück-
liches und friedliches Le-
ben in Deutschland.
Die Geschichte seiner Flucht be-
gannimOktober2014.ÜberÄthi-
opien und den Sudan gelangte
der 19-Jährige nach Libyen. Hier
lebte er Monate im Lager, bevor
er mit einem Flüchtlingsboot
überdasMittelmeernachSizilien
kam. Seit April 2015 ist er in
Deutschland.
Von der Erstaufnahmeeinrich-
tung in Trier wurde Brhane
Tewelde Kahsay nach Neuwied
vermittelt. Hier traf er auf die
Flüchtlings-Netzwerkerin der
Handwerkskammer (HwK)
Koblenz. Gemeinsam mit dem
rheinland-pfälzischen Ministeri-
um für Wirtschaft, Klimaschutz,
Energie und Landesplanung,
den Agenturen für Arbeit und
karitativen Einrichtungen helfen
die Netzwerker weiter.
DieNetzwerkerin schaffte es, für
Brhane einen Betrieb zu finden,
in dem er seinen Berufswunsch
verwirklichen kann. Wenn er
ein Bleiberecht erhält, wird seine
Einstiegsqualifizierung ab Au-
gust in einer Lehrstelle münden.
Auch dafür engagiert sich die
HwK-Mitarbeiterin.
Autohaus Nippert bildet jungen Mann aus Eritrea aus
Einstiegsqualifizierung für Flüchtlinge und Asylanten
14
30. Januar 2016
www.handwerk-special.de„Das Leuchten in seinen Augen
zeigtmirimmerwieder,wiewich-
tig für ihn die Ausbildung ist“,
sagtKraftfahrzeugtechnikermei-
sterOlafNippert,dersichfachlich
und menschlich um den jungen
Eritreerkümmert.Erhatihmnicht
nur die Schülermonatskarte von
Neuwied nach Bad Hönningen
undUnterrichtsmaterialienfürdie
Berufsschule finanziert, sondern
auchzusätzlichberufsbezogenen
Deutschunterricht im Betrieb
organisiert. Im Februar kann der
junge Mann dank seines Chefs
eine eigene kleine Unterkunft in
Bad Hönningen beziehen. „Das
wegfallende Fahrgeld ist dann
sein Taschengeld“, so Nippert.
Die Verständigung fällt noch
schwer. Seitdem Brhane vormit-
tags einen Deutschkurs besucht,
klappt es aber immer besser.
Sonst kommen beide mit Eng-
lisch weiter. Olaf Nippert ist mit
seinem Schützling sehr zufrie-
den. „Erst kürzlich hat er sich
selbstständigumdieEinlagerung
und Katalogisierung von Reifen
gekümmert. Das habe ich ihm
nicht erklärt, er hat sich alles von
mir abgeschaut.“
Eveline Lemke, Ministerin für
Wirtschaft,Klimaschutz,Energie
und Landesplanung, Rhein-
land-Pfalz, erlebte bei ihrem
Besuch im Autohaus wie Inte-
gration, Wertevermittlung und
ein erfolgreiches Miteinander
in der Praxis, im Handwerk,
funktionieren. Lemke sprach
sich für ein Integrationsgesetz in
Rheinland-Pfalz aus, das mehr
gesellschaftliche Teilhabe und
Chancengleichheit fürMenschen
mit ausländischen Wurzeln
regelt. Denn das Erlernen der
deutschen Sprache ist für das
Gelingen der Integration von
zentraler Bedeutung.
Infos zur Ausbildung von
Flüchtlingen bei der HwK
Koblenz, Tel. 0261/ 398-333,
aubira@hwk-koblenz.de,
www.hwk-koblenz.deDie rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Eveline Lemke und Kurt Kraut-
scheid, Präsident der HwK Koblenz, besuchen den jungen Mann aus Eritrea im
Autohaus Nippert in Bad Hönningen. Auch Seniorchefin Jutta Nippert (2. von
rechts) freut sich über das gute Miteinander.
Brhane Tewelde Kahsay und Kraftfahrzeugtechniker-
meister Olaf Nippert.