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Wie Schüler auf die Lehre im Handwerk vorbereitet werden

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5. Dezember 2015

www.handwerk-special.de

Schüler richtig fördern

In Sachen Vorbereitung

auf Studium oder Ausbil-

dung dürften viele Schu-

len in Rheinland-Pfalz

auch im Bundesvergleich

Maßstäbe setzen. Damit

das so bleibt, müssen

sich Pädagogen laufend

weiterbilden. Vor diesem

Hintergrund hat das Main-

zer Bildungsministerium

eine Fachkonferenz aus

der Taufe gehoben, in der

es unter anderem auch

um die individuelle Förde-

rung geht.

Die jüngste Fachkonferenz fand

im Zentrum für Ernährung und

Gesundheit der Handwerkskam-

mer (HwK) Koblenz statt. Denn

die Kammer ist auch ein wich-

tigerKooperationspartner,wenn

es darum geht, neue Formate für

den Unterricht zu entwickeln.

Obwohl angesichts des unüber-

windlichen Dickichts von rund

18.000 Studiengängen allein in

Deutschland vieles für eine auf

den ersten Blick besser planbare

Berufsausbildung spricht, heißt

dasnicht, dassderklassischeaka-

demische Weg ein Auslaufmo-

dell ist. Umgekehrt ergeben sich

gerade imHandwerk interessante

beruflicheAlternativen, die trotz

intensiverWerbung immer noch

nicht überall angekommen sind.

Und so warben Bildungsmini-

sterin Vera Reiß und Heidrun

Schulz, Chefin der Regionaldi-

rektionRheinland-Pfalz/Saarland

Praxistage bereiten auch auf die Lehre im Handwerk vor

derBundesagentur fürArbeit, für

eine bessere Verzahnung beider

Wege, wobei der praktische Teil

in Rheinland-Pfalz und im Saar-

land bereits in der Sekundarstufe

I beginnt.

Für Integrierte Gesamtschulen

und Realschulen plus sind

Praxistage vorgeschrieben, in

denen Jugendliche einen Tag

pro Woche in einem Partnerbe-

trieb verbringen. Dieses Modell

könnte auch auf Gymnasien

ausgeweitet werden.

Viele wechseln direkt

in eine Ausbildung

Das Ziel der Praxistage: Wenn

die jungen Leute die Schule

verlassen, sollen sie genau wis-

sen, was sie wollen. Nicht ganz

ohne Stolz verwies Vera Reiß

darauf, dass rund 60 Prozent

der Teilnehmer sofort auf eine

Ausbildungsstelle wechseln

können, zu der nicht selten eine

Doppelqualifikation gehört:

Abschluss einer Lehre und eines

Studiums.

Dennoch wollen viele junge

Menschen die neuen Angebote

nicht annehmen. Von den rund

28.000 Jugendlichen, die 2014

die rheinland-pfälzischen Schu-

len verließen, wollten immerhin

1.900 ohne irgendeine Ausbil-

dung insBerufsleben einsteigen.

Aus Sicht von Heidrun Schulz

ist das keine gute Idee, da die

Chance auf eine kurze Zeit des

Mehrverdienstes eben keine

Langzeitperspektive ist.

„Berufliche Orientierung, bezo-

gen auf Ausbildung oder Stu-

dium, und Berufswegeplanung

sind Prozesse, die die Schüler

aktiv gestalten können und

müssen. In allenSchulformen ist

es aber so, dass sie ihre eigenen

Übergangsentscheidungen zu

ganz unterschiedlichen Zeit-

punkten treffen. Das Handwerk

richtet sich danach, indem es

verbindliche Maßnahmen für

die Berufsorientierung sowie

Bildungsangebote und För-

dermöglichkeiten in einem

durchlässigen Systemanbietet“,

betonte Kurt Krautscheid.

Ein Fazit der Fachtagung ist:

Das Handwerk wünscht sich,

über eine frühzeitige Berufs-

orientierung insbesondere auch

leistungsstarke Jugendliche für

eine duale Ausbildung zu begei-

stern. Und deshalb werden die

Pläne, die Praxistage möglichst

für alle weiterführenden Schu-

len auszubauen, in Kammern,

Innungen und Betrieben aus-

drücklichbegrüßt, zumal es breit

gefächerte Fortbildungs- und

Aufstiegsmöglichkeiten bis hin

zum Studium gibt.

Infos über die Lehre und

Aufstiegsmöglichkeiten im

Handwerk gibt die HwK-Aus-

bildungsberatung, Tel. 0261/

398-323, aubira@hwk-

koblenz.de

.

Präsident Kurt Krautscheid (links) und Hauptgeschäftsführer Alexander Baden begrüßten

zwei prominente Rednerinnen der Fachkonferenz Praxistag – die rheinland-pfälzische Bil-

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Rheinland-Pfalz/Saarland der Bundesagentur für Arbeit.

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