Gelebte Toleranz ...
aus dem Inhalt
Generationen(hand)werk
Familienangehörige haben Hand-
werksbetriebe vor drei, vier oder
mehr Generationen gegründet. Über
100, 150, in einigen Fällen sogar 400
Jahre, wurde dieses (Hand)Werk als
familiäres Vermächtnis weitergeben.
Das ist Wirtschaftsgeschichte der be-
sonderen Art ...
Neue Heimat Handwerk
Mit Beginn des neuen Ausbildungs-
jahres haben sich über 2.800 Jugend-
liche für eine Lehre im Handwerk
entschieden. Für einige ist es auch
eine neue Heimat, denn nach weiten
Wegen aus dem Ausland planen sie
beruflich und persönlich ihre Zukunft
mit dem Handwerk (im Bild links der
Iraner Farzan Babakhaniteymowi).
Zum Titel
Julia Klöckner sagt „Ja zumMeister-
brief“: Die CDU-Spitzenpolitikerin
setzt sich für Erhalt und Stärkung des
Meisterbriefes im Handwerk ein. Er
steht für Wirtschaftskraft wie auch eine
hohe Qualität bei der Ausbildung Ju-
gendlicher, „die wir für die Fachkräfte-
sicherung dringend brauchen!“
… zeichnet das Handwerk aus. Die huma-
nitäre Hilfe für Menschen, die aus Not ihre
Heimat verlassen haben und in unsere Region
kommen, hat oberste Priorität. Deshalb setzt
die Handwerkskammer Koblenz „Flücht-
lings-Netzwerker“ ein, die die Menschen
beraten und unterstützen und ihnen das Gefühl
geben, willkommen zu sein und wertgeschätzt
zu werden.
Mit seiner Willkommenskultur, verehrte Lese-
rinnen und Leser, knüpft das Handwerk auch
an alte Traditionen an. Seit dem 12. Jahrhun-
dert ziehen junge (deutsche) Handwerker durch die Welt, um
andere Regionen, Kulturen, aber vor allem neue Fertigkeiten
in ihrem Fach kennenzulernen. Sie setzen darauf, dass ihnen
Türen und Herzen geöffnet werden. Sie hoffen, Arbeit und
Unterkunft in der Fremde zu finden. Sie bieten dafür ihre
Handwerkerehre, die für Qualität, Zuverlässigkeit, Vertrau-
en sowie für Werte wie Fleiß, Beständigkeit, Hingabe und
Treue steht. Werte, die im aktuellen Kontext zu den Flücht-
lingen eine besondere Bedeutung erfahren.
Handwerk, verehrte Leser, steht auch für Transparenz. Die
Handwerkskammer Koblenz nimmt hier eine Vorreiterrolle
ein. Erst 2014 hat sie als erste Handwerkskammer Deutsch-
lands ihre Vermögenslage offengelegt. 22 Millionen Euro
sind auf Konten angelegt. Der Wert aller Immobilien samt
hochwertigem Inventar der 14 Beratungs- und Berufsaus-
bildungszentren beläuft sich auf circa 60 Millionen Euro.
Diese Transparenz setzt sie in diesem Jahr mit dem Einblick
in die Gehälter der Kammerspitze fort. Ich selbst habe keine
Berührungsängste und nichts zu verbergen. Natürlich erfor-
dert es auch Mut, so ehrlich zu sein. Aber ich bin sicher, es
lohnt sich. Ein offenes und ehrliches Miteinander schafft ein
wohltuendes Klima und lässt gegenseitiges Vertrauen wach-
sen. Außerdem ist es befreiend, irgendwelche Vertuschungs-
zwänge abzulegen.
Verehrte Leserinnen und Leser, die Transparenz, die ich
meine, nehmen auch unsere Mitgliedbetriebe ernst. Die
Handwerksmeister öffnen ihre Werkstätten und erzählen von
ihrem beruflichen Werdegang. Oft gewähren sie meinen Mit-
arbeitern der Pressestelle auch einen Blick hinter die Fassade
und erzählen von ganz persönlichen Dingen. Behutsam re-
cherchiert und aufbereitet entstehen dann die Reportagen in
Handwerk Special. Geschichten, die das Leben schreibt. Jede
anders, alle spannend und immer ganz individuell – wirklich
lesenswert!
In der aktuellen Ausgabe ist die Ausbildung ein Schwer-
punktthema. Zum Beginn des neuen Lehrjahrs haben wir
junge Leute besucht, die sich aus sehr unterschiedlichen Mo-
tiven für eine Handwerkslehre entschieden haben. Es ist auch
ein studierter Japanologe dabei, der jetzt eine Ausbildung
zum Tischler macht und sich damit gute Chancen auf dem
Arbeitsmarkt verspricht. Eine diplomierte Geografin möchte
das Orgelbauerhandwerk lernen. Im Vordergrund unserer
Berichte stehen aber Schulabgänger, die über Praktika zum
Handwerk gefunden haben. Sie lernen ein Handwerk, weil
handwerkliche Arbeit kreativ, anspruchsvoll und abwechs-
lungsreich ist.
Ausgebildet werden sie in den Meisterbetrieben. Für die
Nachwuchsförderung und Fachkräftesicherung ist der
Meisterbrief unerlässlich. Er ist ein Vorbild für Europa. Die
Spitzen der rheinland-pfälzischen Landespolitik zeigen ihr
deutliches Votum. Nach Ministerpräsidentin Malu Dreyer
folgt in der aktuellen Ausgabe von Handwerk Special die
Fraktionsvorsitzende der CDU im Landtag, Julia Klöckner,
auf dem Titel. Hier spiegeln sich auch die guten Kontakte
der Kammer Koblenz zur Politik wider. Ich wünsche eine
angenehme Lektüre.
V.i.S.d.P.:
Hauptgeschäftsführer Alexander Baden
Redaktion:
Jörg Diester, Beate Holewa
Layout:
Jörg Diester
Mitarbeit:
Reinhard Kallenbach, Sarah Herdam
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Impressum
192
Alexander Baden,
Hauptgeschäftsfüh-
rer der Handwerks-
kammer Koblenz.
Ihr
Alexander Baden
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Rufen Sie an unter Telefon 0261/ 398-0
Foto: Timo Volz
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